Dinslaken/Voerde/Hünxe. Bei der Kreispolizei beschäftigt sich seit Juli 2016 das Kriminalkommissariat 13 mit dem Thema. Aber auch andere Faktoren haben Einfluss.
- Rund 40 Prozent weniger Einbrüche im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Polizei kreisweit im ersten Halbjahr 2017
- Positive Bilanz wird auch auf lokaler Ebene deutlich: Auch in Dinslaken, Voerde und Hünxe gab es weniger Einbrüche
- Seit Juli bündelt die Kreispolizei in Wesel ihre Arbeit zum Thema Einbruchskriminalität im Kriminalkommissariat 13
Erhöhte Aufmerksamkeit bei Bürgern, neue Strukturen bei Polizei und Staatsanwaltschaft – dies scheint sich beim Thema Wohnungseinbrüche auszuzahlen: Kreisweit gab es mit 543 Taten im ersten Halbjahr rund 40 Prozent weniger Einbrüche als noch 2016 – da waren es 957. Entsprechend positiv fällt die Bilanz auch auf lokaler Ebene aus: In Dinslaken gab es zwischen Januar und Juni 88 Wohnungseinbrüche (2016: 112). In Voerde hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche mit 35 Taten im Vergleich zum Vorjahr (60) fast halbiert. 19 Einbrüche weniger gab es in Hünxe – hier wurden bislang 24 verzeichnet.
Hohe Fallzahlen machen aufmerksam
Diese Entwicklung wertet Horst Fehlings, Leiter des Kriminalkommissariats 13, positiv. Er betont: „Das sind viele kleine Faktoren, die sich insgesamt auswirken.“ Einer davon: Beim neuen Kriminalkommissariat 13 der Kreispolizei in Wesel wird seit Juli vergangenen Jahres die Arbeit zum Thema Einbruchskriminalität gebündelt. Insgesamt gibt es dort 23 Beamte, von denen sich 15 Sachbearbeiter allein mit dem Thema Einbruch beschäftigen. Fehlings verweist außerdem auf die Dienststelle für Kriminalprävention und Opferschutz, die zum Thema Einbruchsschutz Beratungen durchführt.
Denn erhöhte Sensibilität der Bürgerinnen und Bürger ist ein weiterer Aspekt, der die Entwicklung begünstigt, vermutet Fehlings: „Viele Bürger sind aufgrund hoher Fallzahlen aufmerksam geworden“, sagt er.
Wohnungen und Häuser werden anders gesichert, die Polizei werde schneller gerufen. Das Risiko, entdeckt zu werden, steigt. Und: Beliebt seien bei Einbrüchen Bargeld und Schmuck, doch vor allem Bargeld werde nicht mehr so viel zu Hause aufbewahrt. Das sei vielleicht nicht mehr so lukrativ für Einbrecher, sagt Kriminalhauptkommissar Fehlings.
Justiz agiert konsequenter
Außerdem agiere die Justiz konsequenter beim Thema Einbruch. „U-Haft-Befehle werden schneller ausgesprochen. Die Täter merken, dass man schneller in Haft kommt“, sagt Horst Fehlings. Hilfreich für die Arbeit seiner Dienststelle sei außerdem, dass es bei der Staatsanwaltschaft nun auch einen festen Kreis von Ansprechpartnern zum Thema Einbrüche gebe: „Man kennt sich, das ist von Vorteil.“
Bei überörtlichen Banden arbeitet die Kreispolizei mit anderen Dienststellen zusammen. Aber: Auch die örtlichen Täter werde es immer geben, so Fehlings. Es gilt, Serien zu erkennen: Ähneln sich Personenbeschreibungen oder Tageszeiten? „Wenn wir Brennpunkte feststellen, wird vermehrt Streife gefahren“, sagt Fehlings.
- Zum Thema Einbruchsschutz bietet die Polizei kostenlose Beratungstermine an. Informationen dazu gibt es unter 0281/107 4420 und im Internet auf: https://wesel.polizei.nrw/