Hünxe. . Das Hünxer Unternehmen hat zurzeit rund 500 Beschäftigte. In den vergangenen Jahren hatte die Firma expandiert, neue Filialen eröffnet.

  • Die Zukunft des 2014 neu gegründeten Unternehmens ist ungewiss
  • Der bestellte vorläufige Insolvenzverwalter führt die Geschäfte vollumfänglich fort
  • Beim eingeleiteten vorläufigen Insolvenzverfahren wird geprüft, wie viel Masse vorhanden ist

Die Mitarbeiter, die schon vor vier Jahren dabei waren, kennen die Situation. Damals hieß ihr Arbeitgeber noch Bäckerei Siebrecht und die hatte im August 2013 Insolvenz angemeldet. Im März 2014 war die Zitterpartie beendet, die gute Nachricht konnte verkündet werden: Die neu gegründete Bäckerei Karl GmbH übernimmt den Hünxer Betrieb, die Jobs und Filialen bleiben erhalten.

Jetzt ist die Zukunft des Unternehmens erneut ungewiss, das Amtsgericht Duisburg hat am 27. Juni ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet und mit Rechtsanwalt Dr. Sebastian Henneke zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Die Geschäfte werden fortgesetzt

Wie es auf der Homepage der Bäckerei heißt, sind rund 500 Mitarbeiter beschäftigt, werden in Hünxe täglich bis zu 80000 Brötchen und 7500 Brote sowie Feingebäck hergestellt.

Was das Unternehmen erneut in diese Situation gebracht hat, war gestern nicht zu erfahren. Der Geschäftsführer stand für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung.

Auf Anfrage beim bestellten vorläufigen Insolvenzverwalter, wurde lediglich mitgeteilt, dass die Geschäfte vollumfänglich fortgesetzt werden. Es werde zurzeit ein Investor gesucht. Der Duisburger Jurist kennt das Unternehmen bereits.

Im März 2014 wurde die Firma Siebrecht übernommen

Er war schon in das Insolvenzverfahren der Bäckerei Siebrecht eingebunden, hat maßgeblich an der Lösung mit der neuen Bäckerei Karl mitgewirkt.

Wie die NRZ im März 2014 berichtete, hatte damals eine neu gegründete Erwerbergesellschaft, hinter der neben Geschäftsführer Karl-Heinz Wehe - der zuletzt die Geschäfte der Bäckerei Siebrecht geführt hatte - namentlich nicht genannte Privatpersonen standen, das Unternehmen übernommen.

Geprüft wird, welches Firmenvermögen vorhanden ist

In den vergangenen Jahren expandierte der Betrieb. 2014 übernahm die Firma, deren Produktion und Verwaltung sich an der Max-Planck-Straße in Bucholtwelmen befindet, die Bäckerei Bergendahl in Bottrop mit sieben Filialen, ein Jahr später die Klever Bäckerei Vehreschild mit drei Filialen und 28 Mitarbeitern.

Beim jetzt eingeleiteten vorläufigen Insolvenzverfahren prüft der bestellte Insolvenzverwalter wie viel Masse noch vorhanden ist. Steht am Ende der Überprüfung fest, dass zu wenig Firmenvermögen vorhanden ist, wird der Betrieb nicht fortgesetzt, das Unternehmen geschlossen.

Auf in Insolvenzverfahren könnte verzichtet werden

Reicht die Masse aus, wird ein Insolvenzverfahren eingeleitet, bei dem es darum geht, den Betrieb fortzusetzen und möglichst viele Jobs zu erhalten. Verfügt das Unternehmen noch über sehr viel Masse, könnte auf ein Insolvenzverfahren verzichtet werden. Bis wann diese Überprüfung abgeschlossen sein soll, war gestern vom Insolvenzverwalter nicht zu erfahren.