Dinslaken. 17 100 Zuschauer verteilt auf zwölf Veranstaltungen. Das Fantastival 2017 bescherte der Freilicht AG durch die hohe Anzahl von Konzerten und durch eine Auslastung des Burgtheaters von durchschnittlich rund 90 Prozent einen neuen Besucherrekord. Ein Ergebnis, das am letzten Abend den Rotwein ausgehen ließ, zu dem aber keineswegs die Dinslakener allein beigetragen haben, für die „die Becker und Frau Sierp“ donnerstags ein eigenes Special spielten. Für Michael Patrick Kelly campten Fans aus den Niederlanden schon am Vorabend vor den Toren und wer glaubte, dass die Polen, die ebenfalls für den„Paddy“ der Kelly Family anreisten, den weitesten Weg zurückgelegt hatten, wurde am letzten Fantastival-Abend bei der Sommernacht des Musicals eines Besseren belehrt: Ein Fan kam eigens aus Japan.
17 100 Zuschauer verteilt auf zwölf Veranstaltungen. Das Fantastival 2017 bescherte der Freilicht AG durch die hohe Anzahl von Konzerten und durch eine Auslastung des Burgtheaters von durchschnittlich rund 90 Prozent einen neuen Besucherrekord. Ein Ergebnis, das am letzten Abend den Rotwein ausgehen ließ, zu dem aber keineswegs die Dinslakener allein beigetragen haben, für die „die Becker und Frau Sierp“ donnerstags ein eigenes Special spielten. Für Michael Patrick Kelly campten Fans aus den Niederlanden schon am Vorabend vor den Toren und wer glaubte, dass die Polen, die ebenfalls für den„Paddy“ der Kelly Family anreisten, den weitesten Weg zurückgelegt hatten, wurde am letzten Fantastival-Abend bei der Sommernacht des Musicals eines Besseren belehrt: Ein Fan kam eigens aus Japan.
Es sind die Atmosphäre des Burgtheaters und des Burginnenhofs, die Nähe zwischen Künstlern und Publikum und das besondere Modell der ersten Kulturaktiengesellschaft Deutschlands, ein Festival dieser Größenordnung mit Ehrenamtlichen zu stemmen, die das Fantastival zu dem werden ließen, was es heute ist. Ein Event mit großen Namen, das sich seinen Charme abseits des Mainstreams bewahrt hat.
Dies wurde in diesem Jahr besonders deutlich. Mit 4000 Zuschauern in zwei Konzerten behauptete sich Nena eindeutig als Headliner. Aber sie polarisierte auch wie seit langem kein anderer Fantastival-Act. Stoppok, der unter den Fans der handgemachten Rockmusik unangefochtener Festivalliebling war und begeistert vom ehrenamtlichen Engagement der Helfer mit diesen nach dem Konzert noch in die Altstadt zog, verzichtete auf der Bühne ebenso wenig auf Spitzen gegenüber der selbstbetitelten „Germany’s Queen of Rock“ wie Herbert Knebel. In diesem Zusammenhang steht auch das Kuriosum, das man nun im Gästebuch der AG bestaunen kann: Nena legte eine unterschriebene Autogrammkarte in die für sie vorgesehenen Seiten. Seit dem Abend nach dem „Tod unter Gurken“ steht dort auch ein Festivallob: „Es war so geil hier. Die Ayurvedapflanze.“ Die Handschrift ähnelt verdächtig der von Satiriker Henning Venske, der sich nach der Krimilesung mit Kai Magnus Sting und Konrad Beikircher im Gästebuch verewigte.
Der ewig-jugendlichen Nena merkte man ihre 57 Jahre auf der Bühne beim besten Willen nicht an. Michael Patrick Kelly ist musikalisch gereift, zeigte aber beim Stage-Diving keinerlei Verschleißerscheinungen. Dies ist aber alles kein Vergleich zu dem Moment, als Herbert Knebels „Rentner“-Combo mit AC/DC auf dem „Heimweg zu schnell“ rockte.
Und dann kamen doch noch die Youngsters des Fantastivals und zeigten, dass sie schneller können. 180 Beats per Minute oder „presto“, wie es Vivaldi über den letzten Satz seines „Sommers“ schrieb. Yury Revich (25) und seine MY Sounds agierten in der Besetzung Solo-Violine und Streichquartett als Band, bewegten sich auf der Bühne und machten Dampf, dass die Violinen qualmten. „Wir sind von der Energie des Publikums inspiriert worden“, erklärte Revich am nächsten Tag auf Facebook. Die fünf konnten gar nicht aufhören zu spielen und nahmen im zur Garderobe umfunktionierten Rathaussaal noch Piazzollas „Oblivion“ auf dem Smartphone auf.
Ein heißes Konzert am einzig kühlen Tag der Woche. „Es war mal wieder Fantastivalwetter angesagt“, sagt Lea Eickhoff strahlend. Und dies nicht nur angesichts des trockenen Wetters: „Wir sind stolz, dass wir das alles mit Ehrenamtlichen erreichen können.“
Sie selbst steckt schon in der neuen Programmplanung . Die ersten Stars für das Fantastival vom 20. bis 28. Juli 2018 wird sie bereits in Kürze bekanntgeben. Für die 20. Sommernacht des Musicals am letzten Abend hat der Vorverkauf bereits begonnen.