Dinslaken. . Die Hauptschule am GHZ entließ ihren letzten Jahrgang. Ein Kapitel Bildungsgeschichte ging zu Ende. Zur Feier kam auch die Stadtspitze.
- Die Hauptschule am GHZ entließ ihren letzten Jahrgang
- Damit gibt es in Dinslaken, Voerde und Hünxe keine Hauptschule mehr
- Zur Abschlussfeier kam auch Bürgermeister Dr. Heidinger
„Guten Morgen“. Wie immer begrüßte Direktor Daniel Kocar am Freitag die Schüler der GHZ-Hauptschule – und zum letzten Mal erklang das vielstimmige „Guten Mooorgen“ der Schüler zurück. Denn an diesem Tag war alles anders: Die Schule entließ gestern ihren letzten Jahrgang. Damit schließt die letzte Hauptschule in Dinslaken, Voerde und Hünxe – fast auf den Tag genau nach der offiziellen Eröffnung vor 40 Jahren, wie Bürgermeister Dr. Michael Heidinger betonte, der ebenso wie Dezernentin Christa Jahnke-Horstmann zum besonderen Anlass gekommen war.
Eine besondere Situation für die Schüler
Es gab viele letzte Male in den letzten Wochen der Schule. Schulleiter
Daniel Kocar zählte sie auf: den letzten Unterrichtstag, die letzte Prüfung, den letzten Klassenausflug, die letzten Ferien, den letzten Elternsprechtag – und nun die letzte Abschlussfeier. „Ihr seid“, so wandte er sich an die 80 Schüler, die die Schule zuletzt noch besuchten, „auf absehbare Zeit die letzten Hauptschüler in Dinslaken, die einen Abschluss machen.“ Gleichzeitig sei für die Schüler vieles auch eine Premiere: der erste bewusst abgeschlossene Lebensabschnitt, das erste bleibende Dokument, das Abschlusszeugnis, so Kocar.
Die Fusion mit der Volksparkschule war kein Problem
Manches in diesem Jahrgang war besonders: „Bis zu diesem Jahr wart Ihr immer die Kleinen an der Schule, weil danach kein Jahrgang mehr kam.“
Vor zwei Jahren dann wurde die GHZ- mit der Volkspark-Hauptschule zusammengelegt. Die Sorge, mit der die Schule dieser Fusion entgegen gesehen hatte, war unbegründet: „Es ist nichts passiert“, sagt Kocar rückblickend. Im Gegenteil. Die nur noch zwölf Lehrer und 80 Schüler hätten zwei sehr ruhige Jahre verlebt.
Ebenso sei für die Schüler „selbstverständlich“ gewesen, „dass auch in Eurem Jahr die Inklusion durchgeführt wurde“. Kocar hob die große soziale Kompetenz des Jahrgangs hervor. „Ich bin froh und stolz, dass ich die Gelegenheit hatte, diese wirklich großartige Schule zu Ende führen zu dürfen.“ Der Schulleiter, der seit Februar Lehrer der Sekundarschule ist, war extra für diese Aufgabe zum Teil freigestellt.
„Die Diskussion über das Schulsystem muss geführt werden“
Nun gehe mit diesem Tag „in Dinslaken ein Kapitel Bildungsgeschichte zu Ende“, sagte Bürgermeister Michael Heidinger. Die Hauptschule gehöre zu Hiesfeld. Dass dies nun vorbei sei, „liegt ganz bestimmt nicht an der Qualität des Unterrichts und der Leistungskraft der Schule“. Die Diskussion über das Schulsystem werde seit langem geführt und müsse auch geführt werden – „auf Landesebene“, betonte der Bürgermeister. Denn für die strukturellen Vorgaben sei das Land zuständig. „Wir hier in Dinslaken sorgen dafür, dass das Umfeld stimmt.“
„Allein der Name sorgte bei Eltern für Ablehnung“
Trotz der guten Übergangsquoten der GHZ-Hauptschule in die Ausbildung „mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die Tage der Hauptschule gezählt waren. Allein der Name führte bei vielen Eltern zur Ablehnung“. Dabei spiele keine Rolle, ob die Schule gute Arbeit leistete. An diesem Tag schwinge „Wehmut mit“, sagte Heidinger.
„Ein Abschnitt geht zu Ende, ein neuer beginnt“
Den Schülern gratulierte Heidinger zum Abschluss. „Ein Abschnitt geht zu Ende, ein neuer beginnt.“ Oder, wie Schülerin Elsa Gert bei der Abschlussfeier sang: „Wir sind groß.“
>> SO GEHT ES WEITER
Einen Teil der Räume der Hauptschule werde künftig die Realschule im GHZ mitnutzen, ein Teil diene als Abstellfläche, so die Stadt.
Außerdem werde die VHSihre ganztägigen Kurse von der Fröbelschule in die Räume der ehemaligen Hauptschule am GHZ verlagern.