Voerde/Hünxe. . Am Tenderingssee können Sportbegeisterte Stand-Up-Paddling ausprobieren, also auf einem Brett stehend paddeln. Zeit, den Selbstversuch zu wagen.
- Volontärin Anika Hegmans probiert das Stand-Up-Paddling auf dem Tenderingssee aus.
- Die Trendsportart kommt aus Tahiti, mittlerweile ist sie auch hierzulande beliebt.
- Am Tender können Sportbegeisterte Boars ausleihen und auch Kurse belegen.
„Tenderiffa“ nennt das Team vom Tenderingssee das Strandbad manchmal liebevoll. Und das passt: Der Sommer ist da, der See ist kühl und klar, ein paar Sonnenanbeter liegen bereits am Sandstrand. Glücklicherweise kommt der Tender ohne den Wellengang aus, der vor den Kanarischen Inseln geht. Denn für das, was ich heute vorhabe, ist mir ruhiges Wasser am liebsten. Ich probiere Stand-Up-Paddling aus, stehe also auf einem Brett und bewege mich mit einem Stechpaddel fort – soweit die Theorie. „Grundsätzlich kann erst einmal jeder Stand-Up-Paddling machen“, meint Sebastian Schur, der mir gemeinsam mit Fabian Hülsen ein paar Anweisungen gibt, damit ich nicht direkt ins Nasse falle. Bei 19 Grad Wassertemperatur möchte man ja doch so selten wie möglich abtauchen.
Das Paddel, so bringen mir die beiden bei, halte ich mit der einen Hand ganz oben und mit der anderen in der Mitte fest. Das Board – ein gutes kostet neu ab 500 Euro – ist breiter als ein Surfbrett. Breitbeinig in die Boardmitte stellen und auf geht’s: Das Gefühl, über den See hinwegzugleiten ist toll. Und wer einmal sein Gleichgewicht gefunden hat, kann ganz entspannt paddeln. Immer drei Schläge auf der rechten Seite und drei auf der linken, damit es gleichmäßig vorwärts geht. Drehen und lenken klappt ebenfalls mit ein bisschen Übung, nur einmal kollidiere ich fast mit dem Steg, der weit ins Wasser reicht.
Stand-Up-Paddling kommt ursprünglich aus Tahiti
„Wir bieten Stand-Up-Paddling seit ein paar Jahren an“, erzählt Sebastian Schur, während wir am Ufer entlanggleiten. Mittlerweile stehen am Tender zehn Boards zum Ausleihen bereit, in ein paar Wochen kommen neue hinzu. „Die Gäste nutzen das Angebot häufig, weil Stand-Up-Paddling relativ einfach und schnell zu erlernen ist und einfach Spaß macht“, so Schur. „Viele wollen nicht einfach nur in der Sonne liegen, sondern sich auch ein wenig bewegen.“
Und dafür ist das Stehpaddeln genau richtig. Ursprünglich geht es auf polynesische Fischer zurück, die sich in ihren Kanus stehend vor Tahiti auf dem Meer fortbewegten. Auf Hawaii, wo das Surfen erfunden wurde, war Stand-Up-Paddling der Sport des Königs. Nur Auserwählte durften sich außer ihm stehend fortbewegen.
Das Stehpaddeln ist zur Trendsportart geworden
Das sieht heute etwas anders aus, Stand-Up-Paddling hat sich in den vergangenen Jahren zur Trendwassersportart entwickelt. „Das liegt auch daran, dass dabei so viele Körperteile beansprucht werden“, erklärt Fabian Hülsen. Besonders gut sei das Stehpaddeln für die Knie. „Sie werden damit sehr schonend trainiert“, so der 32-Jährige. Aber auch Arme und Bauch werden beansprucht, wenn man ein bisschen mehr Gas gibt.
Mittlerweile ist Stand-Up-Paddling sogar Wettkampfdisziplin geworden, es werden nationale und internationale Wettkämpfe ausgetragen. Wir paddeln hingegen eher ruhig über den See. „Am Tender geht es mehr darum, eine gute Zeit zu haben“, meint Hülsen. „Wer ein bisschen geübt ist, darf gerne auch bis zu den Sandbänken und der kleinen Insel im See paddeln.“ Soweit weg vom Ufer fühle ich mich tatsächlich eher wie vor der Küste Teneriffas. Weil das Wasser so klar, können wir beim Paddeln auch Fische vorbeischwimmen sehen. „Deswegen kommen die Taucher so gerne zum Tender“, erzählt Hülsen. „Für sie ist das Tauchen hier schöner als in anderen Gewässern, die voll mit Algen sind.“
Am Tender gibt es auch Beachsoccer und Yoga
Jedes Jahr wird der See erneut mit ausgezeichneter Wasserqualität ausgewiesen. Da bin ich fast schon ein wenig traurig, dass ich gar nicht vom Board geplumpst bin. Am Ende gibt’s ein Lob von den Jungs und ich bin mir sicher, dass ich in den nächsten Wochen noch mal aufs Board steigen werde. Denn: Jeder Sommermorgen sollte bestenfalls mit Sonne, See und Stehpaddeln beginnen. Für Fabian Hülsen und Sebastian Schur ist das Wirklichkeit. „Bevor es an die Arbeit geht, paddeln wir einmal rund um den Tender.“ Einen besseren Start in den Tag gibt’s wohl nicht. Wer noch mehr Sport am Tender machen will: Das Bad bietet auch noch Beachvolleyball, Beachsoccer, Beachhandball und Yoga an.
>>> EINTRITTS- UND KURSPREISE AM TENDER
Wer Lust hat, am Tenderingssee das Stand-Up-Paddling auszuprobieren, kann sich dort ein Board ausleihen. Eine Stunde kostet zehn Euro, zwei Stunden 18 Euro und drei Stunden 25 Euro. Ob auf eigene Faust oder unter Anleitung ist jedem selbst überlassen.
Zwei Stunden Einführung kosten 25 Euro pro Person. Der Eintritt ins Strandbad liegt bei vier Euro für Erwachsene. Kinder bis sechs Jahre zahlen nichts, Jugendliche bis 14 Jahre 2,50 Euro. Strandkörbe und Sonnenschirme können gemietet werden.