Dinslaken/Wesel. . Der Zusammenschluss beider Banken wird mit den schwierigen Rahmenbedingungen begründet. Als große Einheit ist man besser gewappnet.

  • Die beiden Banken kooperieren schon auf mehreren Ebenen, zum Beispiel bei der Ausbildung
  • Sowohl Dinslaken als auch Wesel würden wirtschaftlich gut dastehen, betonte Claus Overlöper
  • Die für die Fusion entscheidende Beschlüssen werden im Frühsommer 2018 gefasst

Noch sind sie nicht am Ziel. Doch was die Vorstände der Volksbanken Dinslaken und Rhein-Lippe (Wesel) erreichen wollen, ist schon klar umrissen: Beide Geldinstitute wollen im nächsten Jahr fusionieren, um „gemeinsam erfolgreich“ zu sein. Gestern wurden die Absichten und die Gründe für den Zusammenschluss erläutert.

Die beiden Banken kooperieren schon auf mehreren Ebenen, zum Beispiel bei der Ausbildung. Und bei einem dieser Gespräche und vor dem Hintergrund der nicht gar so rosigen Rahmenbedingungen, wurde auch über einen möglichen Zusammenschluss gesprochen.

Vorstände und Aufsichtsräte sind für Gespräche

Die Vorstände sowie die Aufsichtsräte beider Volksbanken, so berichtete gestern Claus Overlöper, er gehört dem Vorstand der Volksbank Dinslaken an, hätten schon grünes Licht für die nun anstehenden Gespräche gegeben. Die Mitarbeiter sowie die Mitglieder, sozusagen die Eigentümer der Genossenschaftsbanken, seien über die Fusionsabsicht in der vergangenen Woche informiert worden.

Bei den Genossenschaftsbanken sind Fusionen nichts Neues. Wie Overlöper berichtet, hätten im vergangenen Jahr 49 Volksbanken fusioniert. Im Falle von Dinslaken und Wesel würden nicht zwei angeschlagene Banken zusammengehen.

Rahmenbedingungen werden sich nicht ändern

Sowohl Dinslaken als auch Wesel würden wirtschaftlich gut dastehen, betonte Overlöper. Aber weil sich die Rahmenbedingungen (Vorschriften, Niedrigzinsphase) in absehbarer Zeit nicht ändern würden, wäre es sinnvoll, sich zusammenzutun. Durch die größere Einheit seien die Herausforderungen besser zu bewältigen.

Die beiden Banken sind solide aufgestellt

„Hier hängt sich nicht eine schwache Bank an eine starke“, sagte Overlöper. Keiner habe Probleme, die Regularien zu erfüllen. Man sei „wirtschaftlich gesund und solide aufgestellt“. Die beiden Volksbanken würden zusammenpassen, so Overlöper, und in den grundsätzlichen Fragen seien die Vorstände einer Meinung.

Hauptsitz der neuen Bank könnte Wesel sein

Man begegne sich auf Augenhöhe, obwohl die Volksbank Rhein-Lippe, die neben Wesel auch in Voerde, Hamminkeln sowie in Teilen von Hünxe vertreten ist, die größere der beiden Banken ist.

Zurzeit sind in beiden Häusern fünf Personen in den Vorständen, zwei in Dinslaken, drei in Wesel, wo sicherlich der Hauptsitz der neuen Volksbank sein werde. Aus diesem Quintett scheiden in zwei, drei Jahren Gerhard Wölki und Gerd Hüsken aus. Ob die Stellen wieder besetzt werden, müssten die Gremien entscheiden, hieß es gestern.

Fusionen sind mit Synergieeffekten verbunden, die häufig zu Mitarbeiterabbau und Veränderungen im Filialnetz führen. In Dinslaken würde sich durch die Fusion das Filialnetz bis auf weiteres nicht verändern. Veränderungen im Bankenwesen habe es stets gegeben, so die Stellungnahme von Gerd Hüsken.

Für die Mitarbeiter ist es kein „Kulturschock“

Die beabsichtigte Fusion sei für die Weseler Mitarbeiter „kein Kulturschock“. Für alle Mitarbeiter ergeben sich dadurch Chancen, sich zu spezialisieren, für sie gebe es mehr Chancen als Risiken, erklärte Claus Overlöper.

Für die Volksbank Rhein-Lippe wird der Vorstand bei der nächsten Vertreterversammlung ankündigen, dass die Öffnungszeiten künftig variieren werden. „Wir bleiben in der Fläche“, fügte Gerhard Wölki hinzu. In Dinslaken gab es 2016 Anpassungen, in dem die Bankstellen am Baßfeldshof und in Hünxe-Bruckhausen geschlossen wurden.

Entscheidende Beschlüsse werden 2018 gefasst

Die Vertreterversammlungen beider Volksbanken müssen noch zustimmen, dann können die Gespräche beginnen. Die entscheidenden Beschlüsse würden bei den Versammlungen gefasst, die im Mai, Juni 2018 durchgeführt werden. Gibt es dabei grünes Licht für die Fusion, würde sie rückwirkend zum 1. Januar 2018 gelten. Die technische Fusion solle im Herbst 2018 folgen.

>>> Die Volksbank Dinslaken hat zirka 9100 Mitglieder und rund 18000 Kunden. Beschäftigt sind zurzeit 83 Mitarbeiter und acht Auszubildende.

Bilanzsumme: 325 Mio. Euro

  • Kredite: 224 Mio. Euro

  • Einlagen: 272 Mio. Euro

  • Eigenkapital: 26,1 Mio. Euro

  • Spenden: 70000 Euro

  • Die Volksbank Rhein-Lippe hat rund 22400 Mitglieder und zirka 51000 Kunden. Beschäftigt sind zurzeit 244 Mitarbeiter und 17 Auszubildende.

  • Bilanzsumme: 990 Mio. Euro

  • Kredite: 778 Mio. Euro

  • Einlagen: 663 Mio. Euro

  • Eigenkapital: 80,5 Mio. Euro

  • Spenden: 143000 Euro