Dinslaken/Voerde/Hünxe. . Die Niederrheinische Sparkasse trennt nun zwischen Service und Beratung. An einigen Standorten wird die Servicezeit künftig eingeschränkt.
- Die Niederrheinsche Sparkasse stellte ihre Umstrukturierungs-Pläne vor
- Ab 1. Juni wird zwischen Service und Beratung getrennt
- An einigen Standorten wird die Servicezeit künftig eingeschränkt
An neue Zeiten müssen sich die Kunden der Sparkasse gewöhnen. Die Umstrukturierung, die ab dem 1. Juni greift, habe nichts mit der Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken zu tun. Vielmehr bot sich dadurch die Chance, eine neue Privatkundenstrategie umzusetzen, hieß es Donnerstag beim Pressegespräch, bei dem die Veränderungen vorgestellt wurden. Filialen würden nicht geschlossen, aber in Voerde-Möllen, Wesel-Ginderich und in Hamminkeln-Wertherbruch mache es keinen Sinn mehr, Personal einzusetzen. Dort werden die Filialen zu SB-Centern umgebaut.
Die meisten Kunden kommen nicht mehr zum Schalter
Es bleibt aber dabei, dass die Sparkasse an 45 Standorten vertreten ist. Ab Juni gibt es 28 Kundencenter und 17 SB-Center. „Keine Filiale wird geschlossen“, sagte Friedrich-Wilhelm Häfemeier, Vorsitzender des Vorstandes der Niederrheinischen Sparkasse Rhein Lippe (Nispa). Man strukturiere nur um, fügte er hinzu.
Die Sparkasse trennt nun zwischen Service (alles was bislang am Schalter passiert) und Beratung (Wertpapiere, Altersvorsorge, Baufinanzierung). Da die Vielzahl der Kunden nicht mehr zum Schalter komme, werde an einigen Standorten die Servicezeit eingeschränkt.
„Eine Reaktion auf das Kundenverhalten“
Im Rahmen der Umstrukturierung werden die Kundencenter in Voerde-Möllen, Wesel-Ginderich und Hamminkeln-Wertherbruch umgebaut: Die Auslastung an diesen Standorten sei sehr gering gewesen, begründet Häfemeier den Schritt für die Veränderung. Bei einem der genannten Orte könnte ein Umzug nötig sein. In einem Objekt sei man nur Mieter und man stehe in Verhandlungen mit dem Vermieter. Um welchen Standort es sich handelt, wollte Häfemeier gestern nicht nennen. Wenn man umziehen müsste, würde man einen Standort in der Nähe nehmen. An diesen drei Standorten würde dienstagsnachmittags für jeweils für zwei Stunden ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin vor Ort sein, um den Kunden zu helfen.
Das alles sei eine Reaktion auf das veränderte Kundenverhalten und auf das niedrige Zinsniveau. Heute laufe vieles übers Internet, per Mail oder App. Laut Häfemeier nutzen die Kunden viel häufiger die App oder einen der SB-Terminals als persönlich in der Filiale vorbeizuschauen.
Lange „Dienstleistungsabende“ für Berufstätige
Da es bei Tagesgeld, Spareinlagen oder Festgeld so gut wie keine Zinsen gibt, müssen diejenigen, die Erträge haben wollen, sich mit Wertpapieren beschäftigen, so Häfemeier. Und hierfür sei der Bedarf gestiegen, weil auch die Vorgaben für diese Beratungen verändert worden sind. Für ein Beratungsgespräch können Termine montags bis freitags zwischen 8 und 20 Uhr vereinbart werden. Das verlange von den Mitarbeitern mehr Flexibilität, eine Umstellung.
Auf der anderen Seite haben die Hauptstellen in Dinslaken, Voerde und Hünxe ab Juni auch samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. In Dinslaken sei dann der Neubau an der Friedrich-Ebert-Straße geöffnet, die alte Kundenhalle nicht, hieß es gestern.
In den Hauptstellen werden auch zwei „lange Dienstleistungsabende beispielsweise für Berufstätige angeboten: Am Dienstag und Donnerstag sind die Center dann bis 19 Uhr geöffnet.
Veränderungen gibt es bei der Servicezeit in Filialen wie Hiesfeld oder Feldmark: montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12, dienstags von 17 bis 19 Uhr und donnerstags von 9 bis 19 Uhr sind die Schalter besetzt.
Fazit: Es ist eine Umstellung, mit der aber kein Abbau von Personal verbunden sei, betonte Häfemeier. Wenn man sparen wollte, müssten Standort ganz aufgegeben werden, so der Sparkassenvorstand.