Dinslaken. . Sie kamen zu Fuß, mit dem Rad oder auf dem Pedelec: Viele Besucher zog es am verkaufsoffenen Sonntag in die Innenstadt und nach Hiesfeld.

Auf Durchfahrt sei er, geradewegs von einer Tour am Rhein gekommen – so bahnte sich Carsten Schäl standesgemäß mit dem Fahrrad den Weg durch die Sterkrader Straße, vorbei an zahlreichen Ständen und Aktionen: „Wir machen nochmal ein paar Besorgungen, wenn schon alles geöffnet hat“, sagte er. Ob nun auf Durchfahrt oder gezielt, mit Fahrrad, Pedelec oder zu Fuß – viele Menschen besuchten am Sonntag die Innenstadt und Hiesfeld zum „Dinslakener Fahrradfrühling“ und tummelten sich bei strahlendem Sonnenwetter in den Einkaufsstraßen.

"Bike and Food Markt" in Hiesfeld

Die Geschäfte hatten geöffnet und viele Aussteller lockten mit ihren Produkten und Aktionen: So hatten die Besucher in Hiesfeld bei Burger, Tapas, Flammkuchen, Burritos, Eis, Pancakes und Waffeln die große Auswahl. „Bike and Food Markt“ nannte sich das. Vor dem Rewe-Supermarkt an der Krengel straße hatten derweil die BMX-Fahrer ihren Auftritt: Chris Böhm, dreifacher deutscher Meister, präsentierte einen Wettbewerb. Verschiedene Fahrer zeigten ihre Tricks auf „Self-Made-Rampen“, wie Nikita Dörr sagte. In Workshops wollen er und Jonas Egelkraut von der PDS Jam-Gruppe Jugendliche für das BMX-Fahren begeistern: „Es geht darum, die Kinder von der Straße in die Skateparks zu bekommen“, sagte Dörr.

Auf die Show der BMX-Fahrer warteten später am Neutorplatz auch Tobias Goldfuß mit Sohn Joris (6). Die Ausstellung „200 Jahre Fahrradgeschichte“ in der Neutor Galerie hatten sie bereits gesehen: „Die war klasse, mit den alten Fahrrädern und dem Hochrad“ lobte Tobias Goldfuß.

Sie warteten gespannt auf die BMX-Fahrer: Tobias Goldfuß und Sohn Joris.
Sie warteten gespannt auf die BMX-Fahrer: Tobias Goldfuß und Sohn Joris.

Eine Alternative zum BMX-Fahren ist das Einrad. Das ist vor allem beliebt bei den Mädchen, weiß Lutz Eichholz, der seit 21 Jahren damit unterwegs ist und am Neutorplatz seine Tricks vorführte: Er sprang über Hindernisse – auch über menschliche – fuhr schmale Aufbauten hoch und hinunter – das war nichts für schwache Nerven. „Das ist ein guter Grundsport, weil er Kraft, Balance und Fokus vereint“, sagte der Einradkünstler.

Unterschätzte Geschwindigkeiten beim Pedelec

Immer mehr Menschen bewegen sich statt mit dem klassischen Drahtesel mit elektrobetriebenen Pedelecs im Straßenverkehr. Zu diesem Zweck bot die Polizei ein Fahrsicherheitstraining für E-Bikes an und vermittelte mithilfe eines Pedelec-Simulators die Geschwindigkeit. Der meldete entweder einen Aufprall, oder lobte: „Gut reagiert.“ Denn: Wer locker Fahrrad fahre, erreiche eine Geschwindigkeit von 15 Stundenkilometern, so Jörg Nitschke von der Polizei. Bei gleicher körperlicher Anstrengung, mit Unterstützung des Elektroantriebs seien das schon rund 25 Kilometer pro Stunde. Dementsprechend verändern sich Brems- und Reaktionsweg: „Da liegt momentan die Schwierigkeit, diese Veränderung einzuschätzen.“ Jörg Nitschke rät dazu, sich mit den Unterschieden dieser Fahrräder bereits vor dem Kauf gut vertraut zu machen.