Dinslaken. . Ob Mond- oder Sonnenfinsternis, Blitze, Polarlichter, Kometen oder die Milchstraße – Himmelsbeobachtungen und Dämmerungserscheinungen sind das Spezialgebiet der neun Amateur-Astrologen, die am Samstag bis in den späten Abend im ND-Jugendzentrum zum Tag der offenen Tür einluden.

Ob Mond- oder Sonnenfinsternis, Blitze, Polarlichter, Kometen oder die Milchstraße – Himmelsbeobachtungen und Dämmerungserscheinungen sind das Spezialgebiet der neun Amateur-Astrologen, die am Samstag bis in den späten Abend im ND-Jugendzentrum zum Tag der offenen Tür einluden.

Von der Pike auf lernen

Seit Anfang der 80er-Jahre seien sie dabei, sagt Dirk Matinck, dienstältester Astronom der Sternwarte. Schon kurz nach 16 Uhr kommt Karl Nalepa (73), Hobby-Astronom aus Dinslaken, vorbei. Er beschreibt ein Himmelsphänomen, das er lange beobachtete. „Ein Stern mit ganz vielen Spitzen und einem Schweif.“ Matinck erklärt: Das sei der Abendstern gewesen, die Venus. Und so wie dieser interessierte Besucher haben auch andere „ganz viel Spaß an der Sache“, wie Matinck es ausdrückt. „Astronomie muss nicht technikverliebt und teuer sein“, betont er. Sie solle einfach Spaß machen. Dafür reichen sogar einfache Ferngläser oder Monokulare. Die Computer seien natürlich schon in die Astronomie eingezogen. Dennoch, so Matinck, sei es schön, die Astronomie von der Pike auf zu lernen.

Zur Demonstration der verschiedenen Instrumente stehen den Besuchern auf der Empore im Eingangsbereich zahlreiche Teleskope zur Ansicht bereit. Der ganze Stolz der Sammlung ist das alte Gerät von 1910, das früher in der Sternwarte installiert war. Das Teleskop von Zeiss ist ein Hingucker, und ein klassisches Linsenteleskop.

Hagen Anders und Manfred Janßen zeigen die drehbare Sternkuppel und das moderne, 2009 mit Zuschuss der Sparkasse eingebaute russische Teleskop. Es habe eine rechnerische Länge von vier Metern, die durch die Spiegelumlenkung zustande komme, erklärt Anders. Aber je weniger Sterngucker in der Kuppel seien, desto besser, denn die Körperwärme sorge für unruhige Luft vor der „Linse“. Denn eigentlich ist es ja ein Spiegelteleskop und kein Linsenteleskop.

Wer diese feinen und interessanten Unterschiede kennenlernen möchte, sei herzlich willkommen, ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Immer dienstags treffe man sich ab 19.30 Uhr unverbindlich im ND-Heim. „Auch Hobby-Fotografen können kommen, irgendeiner ist immer da, der sich auskennt“, sagt Peter Ring.

Polarlichter in Dinslaken

Sie seien kein Verein, betonen die Dinslakener Amateur-Astronomen. An diesem Tag präsentieren sie ihre Beobachtungen auch in einem Vortrag, mit zahlreichen Fotos und Himmelskarten. Matinck zeigt selbst aufgenommene Fotos von Polarlichtern in Dinslaken von 1990. Gibt’s doch gar nicht, denkt manch’ einer vielleicht jetzt. Aber gibt’s doch – und Matinck erklärt in einer Kurzfassung, wie und warum: Polarlichter seien zirka 1000 Kilometer hoch in der Atmosphäre. Sie seien enorm starke energetische Teilchen der Sonne, die auf die Erde geschossen würden. Ein seltenes Glück, die Polarlichter zu beobachten.

Und zum Thema Licht und Himmelsbeobachtung sagt er: „Wenn du nachts irgendwo stehst und deine Füße vor Dunkelheit nicht siehst, dann strahlt über dir der Sternenhimmel umso mehr.“