Dinslaken. . Dinslaken hat in den kommenden Jahren zu wenig Kita-Plätze im U3- und Ü3-Bereich. Die Lücke soll durch verschiedene Maßnahmen geschlossen werden.

In Dinslaken fehlen in den kommenden Jahren Kindergartenplätze. Im Jahr 2017/18 mangelt es vor allem an solchen für Kinder unter drei Jahren (U3), in den Folgejahren stellt die Stadt auch bei den Plätzen für die Älteren (Ü3-Bereich) einen Mangel fest. Sie überlegt, diese Lücken unter anderem mit einer Waldgruppe zu schließen.

Schon im Kindergartenjahr 2017/18, das im August beginnt, ist das „Angebot im U3-Bereich nicht bedarfsgerecht“, wie die Verwaltung in der entsprechenden Vorlage für die Politik schreibt.

Unterschiedliche Versorgungsquoten für U3 und Ü3

Die Stadt hatte sich für Kinder unter drei Jahren eine Versorgungsquote von 40 Prozent zum Ziel gesetzt. Diese wird nicht erreicht: Inklusive Tagespflege hält Dinslaken für 34,7 Prozent dieser Kinder Plätze vor. 1630 Kinder unter drei Jahren gibt es in Dinslaken. Wollte die Stadt 40 Prozent der Kinder einen Kita-Platz anbieten, bräuchte man 652 Plätze. Tatsächlich gibt es aber nur 441 Kita- und 125 Tagespflege-Plätze. 87 Kinder gehen also leer aus.

Für die Kinder über drei Jahren wird im Kita-Jahr 2017/18 eine Versorgungsquote von 97 Prozent erreicht. Das gilt als bedarfsgerecht – dennoch stehen rechnerisch 1736 Kindern 1683 Plätzen gegenüber.

Stadt hat drei Ideen, um den Bedarf zu decken

Im Vergleich zum Kindergartenjahr 2016/17 gebe es 113 Kinder über drei Jahren mehr, die Anzahl der Plätze in dem Bereich stieg aber nur um 61. Die Zahl der Kinder unter drei Jahren erhöhte sich um 53, die der Plätze nur um 45.

Die Stadt hat drei Ideen, um den Bedarf zu decken:

  1. Es gibt bei der Stadtverwaltung erste Überlegungen, in Dinslaken als besonderes Betreuungsangebot eine Waldgruppe in städtischer Trägerschaft einzurichten. Diese würde dann an eine bestehende Kita angekoppelt, so Dinslakens Stadtsprecher Horst Dickhäuser, damit die Kinder bei schlechtem Wetter auch über überdachte Räume verfügen könnten.
  2. Kurzfristig will die Stadt fehlende Plätze im Ü3-Bereich durch Überbelegungen ausgleichen, im U3-Bereich soll der Ausbau der Tagespflege „kurzfristig“ vorangetrieben werden. Man bemühe sich hier sehr um die Ausbildung von Tagesmüttern, so Dickhäuser. Großtagespflegestellen wie das „Haus der kleinen Füße“ dürfen bis zu neun Kinder betreuen. Derzeit seien alle Plätze ausgebucht, sagt Leiterin Annekatrin Odenkirchen, auch die, die im kommenden Jahr regulär frei würden, seien bereits belegt. Es könnten aber noch welche frei werden, wenn Kinder im Alter von zwei Jahren in die Kita wechseln. Auch Odenkirchen stellte eine verstärkte Nachfrage im U3-Bereich fest. Viele Mütter und Väter seien nach Elterngeld auf das zweite Einkommen angewiesen, so ihre Erfahrung.
  3. Um den Bedarf langfristig zu decken, will die Stadtverwaltung laut Dickhäuser außerdem auf die Träger zugehen. Bisher, so Caritasdirektor Michael van Meerbeck auf NRZ-Anfrage, sei das nicht geschehen. Er sieht aber durchaus Möglichkeiten, eine Gruppe an eine bestehende Einrichtung anzubauen.

>> AUSSICHTEN

Im Kindergartenjahr 2018/19 zeichnet sich im Ü3-Bereich ein Fehlbedarf von 93 Plätzen ab, im U3-Bereich fehlen dann 86 Plätze – weil es mehr Kinder gibt und weil die Überbelegungen herausgerechnet werden. Im Kindergartenjahr 2019/2020 gibt es im Ü3-Bereich eine Lücke von 65 Plätzen, im U3-Bereich fehlen dann 73 Plätze.

Der Kindergarten-Bedarfsplan steht auf der Tagesordnung des Rates am Dienstag, 28. März. Im Juni soll der Jugendhilfeausschuss über längerfristige Maßnahmen sprechen.