Dinslaken. . Attentäter von Berlin soll tageweise in der Zentralen Unterbringungseinrichtung „Im Hardtfeld“ gewesen sein. Bewegungsprofil weist Lücken auf.
- Attentäter von Berlin soll tageweise in der Zentralen Unterbringungseinrichtung gewesen sein
- Das Bewegungsprofil des Tunesiers weist jedoch eine Reihe von Lücken auf
- Stadtverwaltung und Caritas erfuhren erst nach dem Attentat davon, dass Anis Amri „Im Hardtfeld“ war
Als „hochmobil“ bezeichnen Ermittler den Attentäter von Berlin, Anis Amri. Seine Spur zieht sich quer durch die Republik und besonders durch NRW, mit 14 Identitäten meldete er sich als Asylsuchender in verschiedenen Städten – dabei hielt er sich auch kurzzeitig in Dinslaken auf.
In einem mündlichen Bericht von Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann für eine Sondersitzung des Innenausschusses heißt es unter anderem, dass Amri am 29. Oktober 2015 unter dem Namen Ahmed Almasri bei der Registrierstelle in Münster gemeldet wurde und dann in der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes „Im Hardtfeld“ am Dinslakener Stadtrand untergebracht worden ist.
Bewegungsprofil weist eine Reihe von Lücken auf
Zumindest tageweise ist er nach dem Stand der Ermittlungen im November 2015 dort gewesen. Laut einer Auflistung seiner Aufenthaltsorte des NRW-Innenministeriums soll er am 4. und am 10. November in Dinslaken gewesen sein.
Das Bewegungsprofil des Tunesiers weist jedoch eine Reihe von Lücken auf, zum Beispiel auch für den Zeitraum zwischen diesen beiden Tagen. Er sei auf jeden Fall während seines Aufenthaltes in Dinslaken absolut unauffällig gewesen, versichert der städtische Pressesprecher Horst Dickhäuser.
Nach Attentat fand Durchsuchung Im Hardtfeld statt
Vom Hardtfeld aus wurde er laut Bericht nach Oberhausen überwiesen. Dass Anis Amri sich in Dinslaken aufgehalten haben soll, erfuhren die Stadtverwaltung und der für die Flüchtlingsbetreuung zuständige Caritasverband einige Tage nach dem Attentat auf dem Berliner Weihnachtsmarkt.
Am 21. Dezember 2016 fand in der Unterkunft „Im Hardtfeld“, die zu diesem Zeitpunkt schon seit zwei Monaten geschlossen und leerstehend war, eine Durchsuchung statt. Damals sei allerdings nur davon die Rede gewesen, dass Amri möglicherweise in der Unterkunft gewesen sei, so Dickhäuser. Die Razzia habe laut Stadt keine Ergebnisse gebracht.