Dinslaken. . Am Montag erst habe sie drei Frauen absagen müssen, die vorübergehend im Frauenhaus unterkommen wollten, sagt Birgit Nack. Alle zehn Plätze seien belegt gewesen. Die Lage sei insgesamt angespannt: „Im vergangenen Jahr mussten wir 53  Frauen abweisen und 74 Kinder. Das waren auf jeden Fall mehr als in den Jahren zuvor.“

Am Montag erst habe sie drei Frauen absagen müssen, die vorübergehend im Frauenhaus unterkommen wollten, sagt Birgit Nack. Alle zehn Plätze seien belegt gewesen. Die Lage sei insgesamt angespannt: „Im vergangenen Jahr mussten wir 53 Frauen abweisen und 74 Kinder. Das waren auf jeden Fall mehr als in den Jahren zuvor.“

Das Frauenhaus in Dinslaken steht mit seiner Überbelegung nicht alleine da. Die rund 70 Frauenhäuser in NRW arbeiten an der Grenze der Belastbarkeit. Fast alle sind voll belegt. „Deshalb ist auch das Weitervermitteln an andere Häuser in der Umgebung schwierig bis unmöglich“, erklärt Mitarbeiterin Brigitte Dammrath.

Als Grund für die stetige Überbelegung führen die beiden Mitarbeiterinnen die Wohnungssituation in der Stadt an. „Kleine Wohnungen die zudem günstig sind, sind rar“, sagt Dammrath. Vermieter zögen ihre Angebote außerdem nicht selten zurück, wenn sie mitbekämen, dass die Frauen sich in persönlichen oder finanziellen Nöten befänden.

„Wir benötigen mehr günstigen Wohnraum“, sagt Nack. Aktuell gäbe es sogar Frauen, „die in Duisburg oder Oberhausen nach einer Wohnung gesucht haben – obwohl sie lieber in Dinslaken bleiben wollten“, schildert Kollegin Dammrath. In den Nachbarstädten sei Wohnraum oft erschwinglicher. „Wir wünschen uns mehr Vermieter, die sich an uns wenden und unseren Frauen gegenüber ohne Vorbehalte sind.“

Die Zufluchtsstätte bietet vier Vier-Bett- und Doppel-Bett-Zimmer für Frauen mit Kinder sowie zwei Einzelzimmer. „Die Frauen bleiben unterschiedlich lang bei uns; manche nur eine Nacht, manche drei Wochen, wieder andere drei Monate oder länger.“