Dinslaken. . Wenn Roland Donner zum Talk lädt, ist das Maaß voll. So voll, dass man das Gefühl hat, der Moderator muss sich den Weg zur Bühne freiboxen. Dass Donner am Mittwoch aber tatsächlich wie ein Boxer mit Pflaster und Handtuch über der Schulter vor sein Publikum trat, war eine Geste gegenüber den Gästen der 12. Ausgabe von „Das Maaß ist voll“: Mit Regina Halmich, der ungeschlagenen Weltmeisterin von 1995 bis zu ihrem letzten Kampf vor exakt neun Jahren und Franjo Tatai vom Box- und Sportverein Dinslaken hatte er zwei eingeladen, die der Sport verbindet, deren Biografien aber nicht unterschiedlicher sein könnten.
Wenn Roland Donner zum Talk lädt, ist das Maaß voll. So voll, dass man das Gefühl hat, der Moderator muss sich den Weg zur Bühne freiboxen. Dass Donner am Mittwoch aber tatsächlich wie ein Boxer mit Pflaster und Handtuch über der Schulter vor sein Publikum trat, war eine Geste gegenüber den Gästen der 12. Ausgabe von „Das Maaß ist voll“: Mit Regina Halmich, der ungeschlagenen Weltmeisterin von 1995 bis zu ihrem letzten Kampf vor exakt neun Jahren und Franjo Tatai vom Box- und Sportverein Dinslaken hatte er zwei eingeladen, die der Sport verbindet, deren Biografien aber nicht unterschiedlicher sein könnten.
Der Vater Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienst, die Mutter in der Frauengemeinschaft: Tochter Regina verheimlichte ihren Eltern zunächst, das sie statt Karate Kickboxen lernte. Aber dann kam es heraus – und die Eltern schenkten dem Kind Boxhandschuhe – „zum Fest der Liebe“, wie Regina Halmich nicht ohne ein Lächeln sagt. Aber es war ein Geschenk, dass immer noch reiche Früchte bringt. Neun Jahre nach dem Karriereende („ich hatte alles erreicht“) habe sie immer noch Sponsoren, stelle gerade ihre eigene Adidas-Kollektion vor. Dazu kommt soziales Engagement, „ich habe viel Glück gehabt, man muss auch etwas zurückgeben“.
Denn das wurde deutlich: Profiboxen ist vor allem eines, ein Geschäft. Und selbst Stefan Raab, der die Weltmeisterin auf seine spezielle Weise („jeder kennt ihn – Niveau null“) herausforderte, aber vor allem machomäßig unterschätzte, habe die Nase, die sie ihm brach, gewinnbringend vermarktet.
Auch Franjo Tatai blieb im Ring Sieger. Aber zu seinen Boxgeschichten gehört auch eine Kneipenprügelei („da hat die Polizei gewonnen“) und der Vereinsport als Möglichkeit der Integration und als Halt für junge Menschen. Ein Sport – zwei Welten.
Den kulturellen Teil des Abends bestritten Melvin Schulz Menningmann (Musik) und Tobias Reinartz. Der Poetry Slammer trat außer Konkurrenz an. Aber der Punktsieg für seine Ausführungen über Kindergartenkinder war ihm sicher.