Dinslaken/Voerde. . Neubau der B8: Die Trasse durch Eppinghoven und durch den Wohnungswald ist vom Tisch. Bund hat zugesagt, Geld für eine neue Planung zu geben.
- Die 20 Jahre alten Trassenpläne für die B8n sind endgültig vom Tisch
- Der Bund hat aber zugesichert, Geld für die Planung von Alternativen zu geben
- Dinslaken und Voerde sind aufgefordert, gemeinsam nach Lösungen zu suchen
Die 20 Jahre alten Pläne für den Bau einer B 8n sind endgültig vom Tisch. Wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Hans-Ulrich Krüger gestern im Gespräch mit der NRZ erklärte, hätten sich Politiker von SPD und CDU in Berlin darauf verständigt, den Abschnitt zwischen Dinslaken und Friedrichsfeld nicht mehr als vordringliche Maßnahme einzustufen. Weiterhin vorgesehen ist der vierspurige Ausbau zwischen Friedrichsfeld und Wesel.
Das bedeutet, die alte Trasse zwischen Dinslaken und Friedrichsfeld sei vom Tisch, so Krüger. Allerdings gebe es die Zusage, dass der Bund Geld für die Planung einer Alternative bereitstellt. Dieses Anliegen seit weiterhin als vordringlicher Bedarf mit Sternchen eingestuft.
Es könnte eine Lösung auf der bestehenden Trasse sein
Die Suche sei ergebnisoffen, man wolle kein Ergebnis vorwegnehmen, betonte Krüger. Aber es könnte eine Lösung auf der bestehenden Trasse der B8 sein. Da nun das Land die Zusage der Kostenübernahme habe, könne vernünftig geplant und eine Alternative gefunden werden, die „beide Städte leben lässt“, wie Krüger sagte.
Bernd Altmeppen von der CDU-Voerde nannte es eine „frohe Kunde für Voerde“. Er hatte aus Berlin erfahren, dass der Verkehrsausschuss die B 8n von Dinslaken bis Friedrichsfeld niedriger einstufen werde.
Das würde bedeuten, dass in den nächsten 20 Jahren nichts passiere. Dass man an den Ausbau-Plänen für den Abschnitt zwischen Friedrichsfeld und Wesel festhalt, sei für die Stadt gar nicht schlecht, fügte er hinzu. Altmeppen sieht aber die Probleme, die der Verkehr auf der B 8 in Dinslaken verursache. Er sei dafür, dass eine Entlastung erreicht werde.
Initiative gegen die B 8n begrüßt die Entwicklung
Auch aus Sicht der Initiative gegen die B 8n sei diese Entwicklung sehr zu begrüßen. Bei der Suche nach Alternativen müsse der Verkehr vom Duisburger-Norden bis Wesel ins Visier genommen werden, so Gerd Drüten, Vorsitzender der Initiative. Es könnte eine Ertüchtigung der vorhandenen B8 sein. Hierbei nennt er das Stichwort Troglage.
Drüten sagt aber auch, dass die Frankfurter Straße berücksichtigt werden müsse. In manchen Bereichen fehle ein Radweg. Auch für den Flaschenhals am Ende der A 59 auf Dinslakener Gebiet sollte eine großzügige Lösung gefunden werden. Wenn man nun sorgfältig plane, ließen sich einige der vorhandenen Verkehrsprobleme lösen, ist sich Drüten sicher.
Forderung der Stadt Voerde wird erfüllt
Auflösen werde sich die Initiative nun nicht, betont er. „Wir werden weiter wachsam sein.“ Seit ihrer der Reaktivierung hatte die Initiative auf den Ausbau bestehender Trassen anstelle des Neubaus einer „Schnellstraße durch Wohn- und Landschaftsschutzgebiete“ gesetzt. Drüten hatte vor einigen Wochen gesagt, in Dinslaken könnten durch Tieferlegen der Bundesstraße die Querstraßen kreuzungsfrei über die B8 geführt werden.
Mit der jetzigen Entscheidung, die 20 Jahre alten Pläne nicht weiterverfolgen zu wollen, aber die Maßnahme weiterhin als vordringlichen Bedarf einzustufen, erfüllt sich eine Forderung, die die Initiative und die Stadt gemeinsam verfolgten. Denn nur eine hohe Priorisierung würde gewährleisten, dass etwas unternommen werde. Nun sind neben den beiden betroffenen Kommunen auch der Baulastträger, also Straßen.NRW am Zuge, eine Alternative zu entwickeln.