Voerde. .

Großes Unverständnis löst das nun eingeleitete Aus des Steag-Kraftwerkstandortes in Voerde bei Georg Schneider aus. Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden ist es nicht nachvollziehbar, dass ein Betrieb, der mit modernster Technik ausgestattet sei, stillgelegt werden soll. Schneider vermisst, dass Konzern, Betriebsrat, Gewerkschaft sowie Politik um den Erhalt des Kraftwerkes und damit für diese Energieform kämpfen, und erinnert etwa an das Ringen um die Aluminium-Hütte, das schließlich mit der Übernahme durch den Essener Konzern Trimet ein positives Ende nahm.

Stattdessen werde geschaut, wie alles sozialverträglich abgewickelt werden könne. Für die Beschäftigten von morgen aber seien die 300 Arbeitsplätze verloren, betont Schneider. Angesichts der aktuellen Energiepolitik hegt der Christdemokrat Zweifel an der Sicherheit der Stromversorgung hierzulande. „Was machen wir in Spitzenzeiten, wenn es weder Wind noch Sonne gibt?“

Mit großer Sorge schaut er auch auf die Folgen, die das Aus für Zuliefererbetriebe und Stadt hat. Dies treibt auch seinen Kollegen von der SPD, Uwe Goemann, um: Anders als bei einem Großunternehmen wie der Steag sei es bei kleineren Firmen nicht möglich, Mitarbeiter anderweitig einzusetzen. Einen Vorteil hat da zumindest der, der darauf „aufgepasst“ hat, sich nicht nur von der Steag abhängig zu machen. Der SPD-Fraktionschef führt auch einen gesellschaftlichen Aspekt an, den das Aus des Voerder Kraftwerksstandortes zur Folge hätte. Die Steag habe kleinere Vereine als Sponsor unterstützt.

Goemann beschäftigt zudem die Frage nach der Zukunft des Geländes: Politik und Stadt wollen auf keinen Fall, dass nach der Stilllegung des Kraftwerkes dort eine riesige Bauruine verbleibt. Wenn es nicht mehr genutzt wird, will die Stadt, dass das Kraftwerk – und dies möglichst schnell – verschwindet, stellte Planungsdezernent Wilfried Limke gestern fest. Bisher habe die Stadt keine klare Sicht darauf, was Steag, RWE, Land und das zuständige Ministerium wollen. „Wir haben natürlich den Anspruch, relativ schnell Klarheit über eine Weiterverwendungsmöglichkeit der Fläche zu bekommen.“ Und dies wiederum müsse über die Bauleitplanung gesichert werden, erklärt Limke.

Im Rathaus sieht man die Notwendigkeit, die Optionen zunächst über eine Machbarkeitsstudie zu untersuchen. Mit dem Land sei man dazu bereits im Gespräch und habe um Unterstützung gebeten, erklärt Limke. „Das muss im Großen entwickelt werden“ und dazu müsse man sich mit allen Akteuren an einen Tisch setzen.