Dinslaken. . Ursache ist laut Stadt das Füttern mit Brot. Fische schwimmen seit Tagen am Rand

Hunderte Fische dümpeln am Rand des Ententeichs – dort, wo das Wasser noch klar ist. Sie bewegen sich nur wenig. In der Teichmitte breiten sich Algen aus – fast bis zum Rand sind sie schon gelangt. Der neue Ententeich hat dieselben Probleme wie der alte: Sobald es wärmer wird, erobern Algen das Gewässer. Umgekippt sei der Teich nicht, aber von Grünalgen besiedelt, die gerade blühen, so Stadtsprecher Horst Dickhäuser. Dabei wurde der Teich vor allem deswegen saniert, um ihn „ökologisch aufzuwerten“, hieß es in der damaligen Beschlussvorlage der Verwaltung für die Politik.

Der alte Ententeich war kleiner als der aktuelle: maximal 40 Zentimeter tief fasste er 360 000 Liter Wasser. Zudem hatte er ein Betonbecken, das rissig geworden war, so dass das Wasser im Erdreich versickerte. Immer wieder verschlammte das Wasser, der Tümpel kippte um.

Der vor einem Jahr fertiggestellte neue Teich hat laut Dickhäuser eine Fläche von 1100 Quadratmetern, ist bis 160 Zentimeter tief und fasst 1 300 000 Liter. Er sollte, so war der Plan, sein natürliches Gleichgewicht selbst halten können. Dafür wurde der Boden nicht mit Beton, sondern mit Naturfasermatten bedeckt, die verrotten und einen festen Grund bilden. Zusätzlich zur Fontäne kann Sauerstoff zugeführt werden, außerdem reinigen Wasserpflanzen den Teich. 700 000 Euro hat die Sanierung gekostet. Diese Investition, bilanziert der Stadtsprecher, „hat sich nicht gelohnt“. Denn „gegen Uneinsichtigkeit hilft die beste Teichtechnik nicht“, so Dickhäuser.

„Tütenweise“, so beobachtet der Stadtsprecher immer wieder, würden die Menschen Brot in den Teich kippen. Dessen Reste gären auf dem Teichgrund und das Überangebot an Futter sorge auch dafür, dass „die Enten das Wasser vollkoten“. Außerdem würden Unbekannte regelmäßig Wasserpflanzen herausreißen und mitunter auch stehlen. „Wir kommen mit dem Pflanzen gar nicht nach.“ Regelmäßig beobachte er auch Kinder, die mit Begeisterung Schotter in den Teich werfen, während „die Eltern oder Großeltern seelenruhig daneben sitzen“.

Die Fische in dem Teich hätte übrigens nicht die Stadt einsetzen lassen und sie seien auch nicht von Tieren eingeschleppt, sondern von Bürgern heimlich ausgesetzt worden, so Dickhäuser. „Da hat sich wohl jemand seiner Teichpopulation entledigt“, vermutet der Stadtsprecher. Denn die Goldfische, die in dem Ententeich leben, seien hier nicht heimisch – „weswegen wir sie auch nicht in den Rotbach setzen dürfen“.

Fehlende „Sozialkontrolle“

Das Problem des Ententeichs sei derzeit, „dass er zentral ist, aber keiner Sozialkontrolle unterliegt“, so Dickhäuser. Ähnliche Teiche mit der gleichen Technik seien auch in anderen Städten gebaut worden – „die Probleme gibt es aber nur hier“, so Dickhäuser. Der Din-Service werde in den nächsten Tagen trotz Personalknappheit einen Termin einschieben, um „zu sehen, was man gegen die Algen unternehmen kann“.

Bitte nicht füttern

Die Stadt bittet, die Enten im Teich nicht zu füttern. Dadurch gelangen zu viele Nährstoffeins Wasser. Die erhöhte Ausscheidungsmenge der Tiere stellt
eine zusätzliche Nährstoffquelle für das Gewässer dar. Die Nährstoffe beschleunigen das Wachstum von Algen. Wenn diese absterben, verrotten sie und entziehen dem Wasser Sauerstoff.

Auch der Abbau verschmähten Brotes verbraucht Sauerstoff - das den anderen Lebewesen im Teich fehlt.