Dinslake. Neue Sozialgebäude, Werkhalle und Aussegnungshalle sollen über 5 Millionen Euro kosten. Die Friedhofsgebühren würden deutlich steigen
Die Stadt Dinslaken plant ein Millionenprojekt am Waldfriedhof in Oberlohberg. Dort sollen das Sozialgebäude mit Sanitäranlagen und eine Werk-/Fahrzeughalle sowie die Aussegnungshalle neu gebaut werden. Kostenpunkt: 5,15 Mio. Euro. Dazu kommen noch die Abrisskosten in Höhe von rund 350 000 Euro und die noch nicht berechnete Inneneinrichtung für die Aussegnungshalle.
Eigentlich müsste von Amtswegen nur die eher einem Verschlag gleichende Fahrzeughalle neben dem Betriebsgebäude erneuert werden. Diese ist nämlich – gutachterlich bestätigt – von Schimmelpilz befallen, musste geräumt und muss ersetzt werden. „Zur Abwendung der vorstehenden Belastung und zur Prävention müsste z.B. eine komplette Dachsanierung für den Bereich Betriebsgebäude inklusive Fahrzeughalle und Zellentrakt erfolgen. Dies für sich genommen reicht jedoch in Anbetracht der Bergschäden und der sonstigen technischen Schäden nicht; es wird eine Komplettsanierung erforderlich“, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung. Und aufgrund des immer schlechter werdenden Gesamtzustandes soll nicht nur saniert, sondern gleich neu gebaut werden.
Für die Erneuerung des Betriebsgebäudes (inklusive Sanitärbereich und Halle) veranschlagt die Verwaltung 1,32 Mio. Euro. Darin enthalten sind die Gebäude samt Einrichtung und die Außenanlagen, sowie 184 000 Euro für externe Ingenieurleistungen und eine Sicherheit von 20 % (oder 220 000 Euro).
Die Abrisskosten sind darin allerdings noch nicht enthalten, denn: Wenn man nämlich einmal dabei ist, kann man direkt in einem Zug die Aussegnungshalle mit abreißen (für alles in allem gut 350 000 Euro). Schließlich gibt es ja noch die Pläne für den Neubau einer zeitgemäßen Aussegnungshalle von 2014, die man eigentlich wegen Unwirtschaftlichkeit längst verworfen hatte. 1,7 Mio. Euro soll die Halle kosten, hinzu kommen Außenanlagen und Parkplatz (gut 700 000 Euro), sowie Ingenieurleistungen (483 000 Euro) und 20-Prozent-Puffer (579 000 Euro). Unter dem Strich scheint die Aussegnungshalle mit 3,48 Millionen Euro nicht gerade ein Schnäppchen zu sein: In Hagen wurde erst im Februar ein ähnliches Projekt eingeweiht, das mit rund 500 000 Euro veranschlagt wurde.
Von den insgesamt rund 5,4 Millionen Euro für das Waldfriedhofs-Projekt würde die RAG wegen entstandener Bergschäden rund 667 000 Euro zahlen. Und der Rest? Soll im städtischen Haushalt verrechnet werden, ein Teil würde sich auf die Gebühren niederschlagen: Die Stadt prognostiziert einen satten Anstieg der Friedhofsgebühren von ca. 24 Prozent.
Im ersten Schritt soll der Bauausschuss am 30. Mai die Errichtung des Betriebsgebäudes und die Weiterplanung der Aussegnungshalle beschließen, der Betriebsausschuss berät am 18. Mai vor.