Dinslaken. . SPD und CDU wollen sicherstellen, dass sich die Investition in eine neue Filteranlage lohnt. Schnelle Entscheidung nicht zu erwarten.

Folgen die Ratsleute der beiden großen Mehrheitsfraktionen von SPD und CDU ihren Fraktionsvorsitzenden, könnte das Freibad Hiesfeld diesen Sommer komplett geschlossen bleiben. Denn sowohl Jürgen Buchmann (SPD) als auch Heinz Wansing (CDU) plädieren eher dafür, das Kleinod über diese Badesaison hinweg genau unter die Lupe zu nehmen.

Wie berichtet, ist eine Filteranlage marode und muss ersetzt werden. Das kostet nicht nur laut Stadtverwaltung 260 000 Euro, sondern dauert auch länger: Selbst wenn jetzt alle Weichen gestellt und das Geld sofort durch die Politik, die entscheiden muss, freigegeben würde, wäre das Bad so spät betriebsbereit, dass es diesen Sommer höchstens vier bis sechs Wochen öffnen könnte. „Wir müssen uns noch in der Fraktion dazu beraten, aber meine Meinung ist, dass man das Bad vielleicht diesen Sommer besser geschlossen hält und wir uns genau ansehen, was dort zu tun ist“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Buchmann.

Auf einem ähnlichen Standpunkt steht CDU-Fraktionsvorsitzender Heinz Wansing. „Eine Viertelmillion Euro aus städtischen Mitteln ist schon eine Größe. Und dann wissen wir nicht, ob es damit auch getan ist“, so Wansing. Er erinnert daran, dass es im Bereich des Freibades komplizierte Bergsenkungen gibt. Man müsse prüfen, „wie nachhaltig“ die 260 000 Euro in das Schwimmbad investiert wären, bevor man sich zur Freigabe der Mittel entschließt. Endgültig will sich die CDU bei ihrer Fraktionssitzung am 12. Mai positionieren. Bei der SPD-Klausur am 20. und 21. Mai dürfte das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung stehen.

Skeptisch sieht Wansing die Idee der Grünen, das Hiesfelder Bad in ein Naturfreibad umzuwandeln. „Was wir in Dinslaken eigentlich bräuchten, wäre zusätzlich zum Dinamare ein echtes Schwimmbad für Schulen, Vereine und Wettkampfschwimmer. Ob wir uns darüber hinaus noch den Luxus eines Naturfreibades leisten könnten, ist fraglich“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende. Einzig die Linke steht fest zum Freibad Hiesfeld. Man hätte mit den technischen Problemen rechnen können, jetzt dürfe der Bürger nicht darunter leiden: „Die Badesaison muss so schnell wie möglich beginnen – ob mit Ersatzanlage oder Umwandlung in ein Naturfreibad“, so Fraktionsvorsitzender Gerd Baßfeld.

Geplatzter Saisonstart

Eigentlich wollte das Hiesfelder Freibad am 14. Mai in die Saison 2016 starten. Wie die Dinbad GmbH, die das Freibad von der Stadt Dinslaken gepachtet hat, jetzt feststellte, ist die Filteranlage marode und muss ausgetauscht werden. Kostenpunkt: rund 260 000 Euro. Über die Freigabe einer so großen Summe muss der Rat der Stadt entscheiden.