Dinslaken. . 20 Jahre nach der Erweckung des Burgtheaters aus seinem Dornröschenschlaf übernimmt die Kultur AG die Vermarktung der Spielstätte auf dem Dinslakener Zechengelände

20 Jahre ist es her, dass sich engagierte Dinslakener zusammengefunden haben, um als erste Kulturaktiengesellschaft Deutschlands das Burgtheater Dinslaken aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken. Nun hat sich die Freilicht AG eine durchaus ähnliche Aufgabe gestellt: Die Vermarktung der Zentralwerkstatt in Lohberg. Ein entsprechender Mietvertrag mit der RAG Montan Immobilien GmbH steht, aktuell wird ein Brand- und Sicherheitskonzept erstellt. „Wir werden ein vernünftiges Marketingkonzept entwickeln“, so Lea Eickhoff, Geschäftsführerin der Freilicht AG.

„Ich stand in der Zentralwerkstatt und dachte, hier muss was passieren“, erinnert sie sich an ihr Schlüsselerlebnis während der Ruhrtriennale 2015. Fast scheinen sich wirklich die Vorgänge von 1996 zu wiederholen. Aber die Rahmenbedingungen sind doch andere. Als die Freilicht AG mit ihrer Idee auf die RAG Montan Immobilien zuging, rannte sie offene Türen ein. „Wir hatten eine große Nachfrage von Veranstaltern“, so Bernd Lohse, „aber es braucht professionelle Könner, diese leere Mauerhülle, die die nicht sanierte Zentralwerkstatt ist, spielfähig zu machen. Das können wir von Essen aus nicht leisten.“ Mit der Freilicht AG wisse man, an wem man ist. „Das Schöne ist, dass wir als Freilicht AG ein tolles Netzwerk haben. Es wäre schade, wenn wir es nicht nutzen würden“, so Eickhoff.

Die Freilicht AG wird also Mieterin der Zentralwerkstatt. Ein Modell mit Charme, allerdings von ungewisser Dauer. „Der Mietvertrag ist unbefristet, aber mit hoher Flexibilität“, erklärt Lohse. „Wenn der große Investor kommt, ist es vorbei“, führt Lea Eickhoff aus, „es sei denn, wir machen ein Kaufangebot.“

Aber zunächst soll die Spielstätte in ihrem nicht sanierten Ist-Zustand vermarktet werden. Ein Logo muss her und eine eigene Website. Und dann gilt es, Synergien zu finden. Damit sich Veranstalter beispielsweise Bühnenkosten teilen können, weil sich Veranstaltungstermine koordinieren und bündeln lassen. Kontakte zu bundesweit agierenden Veranstaltern habe man bereits. Aber auch lokalen Partnern soll die Zentralwerkstatt künftig offen stehen.