Dinslaken. .
Das Interesse war groß. Über 100 Personen waren der Einladung gefolgt, nahmen gestern im Ratssaal am 1. Bürgerforum zur Umgestaltung des Bahnhofsplatzes teil. Im ersten Teil, der gut 90 Minuten dauerte, gab es eines: viele Informationen. Beigeordneter Dr. Thomas Palotz referierte über die Innenstadtentwicklung, die 2009 begann und 2020 abgeschlossen sein soll. Mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Dann gab es Runden, in denen die Verwaltung abfragte, wie zufrieden die Anwesenden mit dem derzeitigen Bahnhofsplatz sind, ob sie sich dort sicher fühlen, ob man sich auf dem Platz gut orientieren könne. Mehrere Studenten der Uni Essen-Duisburg haben den Platz unter die Lupe genommen, um die Nachteile der jetzigen Gestaltung herausgearbeitet. Zwei von ihnen stellten die Ergebnisse vor.
Anschließend erläuterte der Berliner Architekt Maik Böhmer, dessen Büro den Planungswettbewerb gewonnen hatte, die Ziele der Planung. Dadurch und einige anschließenden Beiträge machten deutlich, wo der Knackpunkt liegt: Soll es ein Platz ohne Individualverkehr aber mit Aufenthaltsqualität werden oder ein Platz über den man unkompliziert zum Bahnhofsgebäude, zum Bus oder zur Straßenbahn gelangt.
Palotz wie Böhmer betonten, dass noch nichts entschieden sei, dass es sich um einen Vorentwurf handelt. Es wurde aber auch deutlich, dass die beiden für ihre Vorstellungen kämpfen werden. Die Bürger wurden aufgefordert, sich weiter einzubringen, Anregungen zu äußern. Es wurde aber auch deutlich, dass die Beteiligung Grenze habe. Alles sei ein Abwägungsprozess, in dem am Ende die Politik entscheidet, was umgesetzt werde. Ein Prozess, in dem dann dem Bürger gesagt werden muss, warum sein eingebrachter Vorschlag nicht umgesetzt werden kann.
Einige Teilnehmer sehen ein großes Problem darin, dass der Individualverkehr vor allem über die Bahnstraße zum Bahnhofsgebäude geführt werden soll. Angeregt wurde eine Einbahnstraßenlösung: über den Platz in Richtung Bahnhofsgebäude und über die Bahnstraße zurück zur Wilhelm-Lantermann-Straße. Es wurde aber auch von einem gelungenen Entwurf gesprochen.
Der Prozess bis zum endgültigen Plan ist noch lang, zwei weitere Bürgerforen werden noch durchgeführt, so Palotz. Erst dann müsse entschieden werden, welche Funktion der neue Platz haben soll.