Voerde. . Verwaltung nennt es „Optimierung“, für Christian Garden ist es eine Verschlechterung. Fachausschuss könnte sich noch einmal damit befassen

CDU und SPD wollten im Hauptausschuss schon einen Haken hinter der Sache machen. Doch dann entfachte Christian Garden (WGV) mit seiner Kritik an der Vorlage der Verwaltung mit dem Titel „Optimierung des ÖPNV-Angebotes im Stadtgebiet Voerde“ eine lebhafte Diskussion. Und er erreichte ein Umdenken bei den anderen Fraktionen. Anders als im Planungs- und Umweltausschuss (wir berichteten), in dem eine Mehrheit für die in der Vorlage beschriebenen Änderungen stimmte, wurde im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag nicht abgestimmt.

Die CDU meldete am Ende der Diskussion Beratungsbedarf an, im Rat am kommenden Dienstag, 15. März, soll eine Entscheidung getroffen werden. Bis dahin will die Verwaltung prüfen, ob die Vorlage an den Fachausschuss zurückverwiesen werden kann. Die von der Verwaltung vorgelegte Drucksache 382 sei zu dünn, auf viele Fragen gebe es keine Antworten und viele Dinge seien nicht ausführlich beleuchtet worden, kritisierte Garden. Die Verwaltung gehe auch nicht darauf ein, was im Nahverkehrsplan steht. Was von der Niag als Optimierung angepriesen werde, sei unterm Strich eine Verschlechterung des Angebotes. Es gehe zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres nur um wirtschaftliche Vorteile für die Niag. Zudem fehlen Garden Analysen, mit denen die beschriebenen Änderungen begründet werden.

Dies bleibe in der Drucksache genauso unerwähnt, wie die bereits in 2015 vorgenommenen Streichungen der Niag auf der Buslinie 81 (süd), „die materiell nur noch als Schulbus, ansonsten als Anruftaxi existiert“. Schulbus bedeutet aber auch, dass diese Linie dann während der Schulferien eben nicht fährt, also nur auf dem Fahrplan existiert, so Garden.

Der Lokalpolitiker erinnert, dass die vorgenommenen Veränderungen nicht mit der Stadt oder mit den Politikern besprochen worden sind. Garden kritisierte im Ausschuss zudem, dass auch die Linie 25 zu einem reinen Schulbus werden soll. Dadurch werde aber verhindert, dass Teile der Bevölkerung das Ärztehaus in Voerde erreichen können. Dazu sage die Drucksache nichts, so Garden.

Die Verwaltung mache keine Abwägung. Garden befürchtet, dass der Konzern Rhenus, der vor Jahren die Niag-Anteile des Kreises Wesel erworben hatte, den Rückbau von Fahrangeboten nun weiter flächendeckend vorantreiben möchte. Und der Verwaltung gelinge es nicht, die negativen Konsequenzen für die Bürger durch den Wegfall ganzer Linien zu benennen, Alternativen zu entwickeln.