Dinslaken. . „Müller“ schließt – Woolworth hat Interesse. „Modeatelier Ursula Mayer“ zieht in die Räume von „Christ“. Wirtschaftsförderin: Nachfrage nach Lokalen zieht an
Vier Drogeriemärkte sind offenbar doch zuviel für die Dinslakener Innenstadt: Die Drogerie „Müller“ schließt ihre Filiale an der Neustraße in Dinslaken. Damit wird erneut ein großes Ladenlokal an der Einkaufsstraße frei. Doch es gibt einen potentiellen Nachmieter: Woolworth hat starkes Interesse an dem Standort. Überhaupt bewegt sich derzeit viel in der Innenstadt. Die Nachfrage nach Ladenlokalen ist wieder gestiegen, erklärt Dinslakens Wirtschaftsförderin Svenja Krämer.
Ein Mietvertrag ist bislang nicht unterschrieben – doch die Stellenausschreibungen sind schon veröffentlicht: Auf seiner Homepage sucht Woolworth Beschäftigte für die neue Filiale in Dinslaken. „Wir hoffen, innerhalb des ersten halben Jahres 2016 eröffnen zu können“, sagt Daniela Pahl, Sprecherin des Unternehmens. 15 bis 20 Beschäftigte sollen an der Neustraße arbeiten. Woolworth betreibt derzeit eine Filiale am Baßfeldshof, war früher schon einmal in der Innenstadt vertreten: am Neutor, wo jetzt Rossmann ist.
„Müller“ öffnet seine Türen letztmalig am 17. Februar – danach eröffnet die Kette ein neues Ladenlokal im Dorstener Einkaufszentrum „Mercaden.“
In den ehemaligen Räumen des Juweliers „Christ“ an der Neustraße wird derzeit heftig gewerkelt: Das „Modeatelier Ursula Mayer“, ein echtes Dinslakener Traditionsunternehmen, zieht hierher. Nach 45 Jahren in Dinslaken möchte sich das Bekleidungsgeschäft „moderner aufstellen“, verrät Annette Mayer, die den Laden vor 30 Jahren von ihrer Mutter übernommen hat. Dafür sei ein neuer Standort mit neuem Mobiliar unabdinglich. Zwar sei das Ladenlokal an der Neustraße etwas kleiner als die aktuellen Räume – dafür sei die Kundenfrequenz höher. Zudem lief der Mietvertrag am alten Standort aus. Für das Lokal an der Duisburger Straße gebe es bereits eine Anfrage, weiß Svenja Krämer.
Ähnlich wie der Juwelier „Christ“ betreibt auch die Modeschmuck-Kette „Bijou Brigitte“ seit der Eröffnung der Neutor Galerie zwei Lokale in der Innenstadt. Nach 16 Jahren schließt nun die Filiale an der Neustraße Ende März – das Geschäft in der Neutor Galerie bleibt. Es sei einfach der attraktivere Standort, so eine Sprecherin. Alle Mitarbeiter würden in umliegende Filialen verteilt.
Wirtschaftsförderin Svenja Krämer ist optimistisch, die Lücken in der Innenstadt schließen zu können. Nach der Eröffnung der Neutor Galerie habe es tatsächlich weniger Nachfrage nach Ladenlokalen gegeben. „Die Leute haben abgewartet. Aber seit einigen Wochen tut sich etwas“, so die Wirtschaftförderin. Die Nachfrage nach Geschäften steige. Auch für die Räumlichkeiten von „Deichmann“ an der Neustraße, die seit Herbst 2014 leer stehen und sich wegen der Stufen im Eingangsbereich nicht ganz so leicht vermieten lassen, gebe es „eine Idee zur Neunutzung.“ Auch für das kleine Lokal in der Altstadt, in dem früher der Weinladen war, gebe es eine Anfrage. „Im Moment ist viel Bewegung im Handel.“
Gleichzeitig seien Stadt und Stadtmarketingverein darauf bedacht, einen Branchenmix in der Dinslakener Innenstadt zu gewährleisten. Entsprechende Konzepte lägen vor.