Dinslaken. . Die Dinslakener Rockgruppe hatte zur Halloween-Party ins Tribünenhaus der Dinslakener Trabrennbahn eingeladen
Das Tribünenhaus der Trabrennbahn ist kaum wiederzuerkennen. Schwarzer Stoff ziert den Aufgang in die erste Etage, wohin die Band „Imagine“ zur Halloween-Party eingeladen hatte. Überall starren Totenschädel und Spukgestalten von den Wänden auf die Besucher hinab. Aus den Lautsprechern ertönen abgewandelte Titelmelodien aus bekannten Gruselfilmklassikern, während auf einer Leinwand per Beamer der Horror lebendig wird: eine Kamerafahrt über einen Friedhof, auf dem sich mannigfaltige Schreckensgestalten aus Gräbern und Grüften schälten. Dann erreicht die Musik ihr Crescendo. Mit einem Lichtblitz fällt der Vorhang und die Bandmitglieder von Imagine entern die Bühne.
Auch sie haben sich für das Halloween-Konzert in eine Vierergruppe von Untoten verwandelt – und rocken direkt richtig los. Mit ihrer Eigenkomposition „Take it or leave it“ geben die vier Musiker direkt den Klang für den Abend vor: treibende Rhythmen von Schlagzeuger Bodo Langner und Bassist Horst Juhst (die beide auch für den Gesang zuständig sind). Dazu verzerrte E-Gitarren, bedient von Artur Linke (Rhythmusgitarre) und Frank Dorittke (Leadgitarre).
Die Songs der Rocker, die bereits seit 27 Jahren als Band zusammenspielen, sind dabei bestens tanzbar, was von den Besuchern auch gleich ausgenutzt wird. Viele von ihnen sind im Kostüm erschienen und so tanzen vor der Bühne Hexen, Zombies und allerlei gruselige Gestalten zum Rhythmus der Rockmusik. Auf der Bühne wird derweil die Geschwindigkeit variiert. Da gibt es bei Stücken wie „Dangerous Alive“ Ausbrüche in Richtung Hochgeschwindigkeit, während das Lied „After the Rain“ als rockige Ballade eher für Kuschelstimmung im Tribünenhaus sorgt.
Dabei haben die vier Bandmitglieder von Imagine musikalisch einiges zu bieten. Horst Juhst schraubt seine Stimme bisweilen vom kernigen Rockröhren-Niveau in kreischende Kopfstimmenhöhen und Leadgitarrist Frank Dorittke gibt sich bei seinen Soloeinlagen als veritabler Saitenhexer und greift zwischendurch auch in die Keyboardtasten, um die Musik mit Orgelklängen abzurunden.
Neben Eigenkompositionen aus fast drei Jahrzehnten Bandgeschichte haben die Dinslakener Rocker aber auch ein paar Coverstücke ins Programm eingestreut. Die werden während der eigenen Lieder kurz zitiert (wie etwa Deep Purple’s „Smoke on the Water“) oder erfahren direkt eine Neuinterpretation im Imagine-Stil (zum Beispiel „Eye of the Tiger“ der Band Survivor). Sehr zur Freunde der Fans, die sowohl die Lieder aus der Feder der Band als auch die Rockklassiker feiern. Teilweise gibt es dabei sogar Szenenapplaus für die spielfreudigen Bandmitglieder. Nach deren Auftritt wird mit „DJ Körk“ weiter die gruseligste Nacht des Jahres gefeiert.