Voerde. . Die neue Biomasse-Anlage in Friedrichsfeld hat ihren Betrieb aufgenommen. Eine weitere Erschließung des Stadtteils auch östlich der B 8 könnte ab 2018 erfolgen.
Die Heizperiode hat begonnen und in Friedrichsfeld werden die ersten Häuser über eine neue Energiequelle versorgt: In Objekten an der Bülowstraße und am Lindenweg beziehen Bewohner Wärme aus dem nahe gelegenen Biomasseheizwerk, das die Fernwärmeversorgung Niederrhein – Tochtergesellschaft der Stadtwerke Dinslaken – Mitte vergangenen Monats auf dem ehemaligen Babcock-Gelände an der Straße Am Industriepark in Betrieb genommen hat. Ende September wurde die Firma Siemens an das Netz angeschlossen. Bei 1000 Kilowatt (kW) liegt der Anschlusswert im Fall des Unternehmens.
Im Zuge des ersten, bis Ende dieses Jahres laufenden Bauabschnitts werden zwischen Mitte bis Ende November als nächstes Wohnhäuser an der Spellener Straße und an der Wilhelmstraße angeschlossen, wie es von Seiten der Fernwärmeversorgung Niederrhein heißt. Der zweite Bauabschnitt solle sich so nahtlos an den ersten anschließen, wie es die Witterung im Winter zulasse.
Insgesamt umfasst das Vorhaben drei Bauabschnitte. In deren Verlauf werden sukzessive insgesamt 95 Wohngebäude auf die neue Energieversorgung umgestellt – 67 davon gehören der Wohnbau Dinslaken. Für Hausbesitzer, deren Immobilien an einer der Trassen liegt, besteht ebenfalls die Möglichkeit, sich anschließen zu lassen. Die ersten hätten sich bereits entschieden, dies zu tun, verkündet die Fernwärmeversorgung Niederrhein.
Bis Ende 2017 will sie ihr aktuelles Projekt abgeschlossen haben. Eine weitere Erschließung des Stadtteils Friedrichsfeld sei möglich: Noch ist die Versorgung mit Nahwärme durch das Biomasseheizwerk an der Straße Am Industriepark auf den Bereich westlich der Bundesstraße beschränkt. Der Schritt über die B 8 nach Osten könne in Abstimmung mit der Wohnbau Dinslaken im Jahr 2018, also nach Abschluss des aktuellen Projekts, erfolgen.
In dem Biomasseheizwerk sind zwei Heizkessel mit einer Leistung von 2200 kW im Einsatz. Weil Siemens ganzjährig Wärme beziehe, würden diese das ganze Jahr laufen, heißt es weiter. Um die Spitzenlast in harten Wintern abdecken zu können, wurde auch ein Gaskessel mit einer Leistung von 3800 kW installiert.
Das Biomasseheizwerk läuft im Eigenbetrieb, werde aber 24 Stunden vom Leitstand aus überwacht, so dass im etwaigen Störfall sofort eingegriffen werden könne. Für die Annahme der Holzlieferungen sei jemand vor Ort. Mit der Realisierung des Projektes werden gegenüber der bisherigen Wärmeversorgung der Objekte mit Erdgas jährlich 1930 Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart.
Auf einer Trassenlänge von insgesamt rund fünf Kilometern entsteht westlich der B 8 das neue Nahwärmenetz in Friedrichsfeld. Das Investitionsvolumen für das Projekt beläuft sich auf insgesamt 4,2 Millionen Euro.
Die Voerder sollen sich das Heizwerk in der ersten Jahreshälfte 2016 ansehen können.