Voerde. . Der Deichverband informierte über das Projekt „Mehrum 3“. Rund 150 Besucher kamen ins Zelt an der Rheinwacht
- Der Deichverband informierte über das Projekt „Mehrum 3“
- Rund 150 Besucher kamen ins Zelt an der Rheinwacht
- Etwa 600 Einwendungen gingen beim Deichverband ein
Das Interesse an Informationen über das Projekt „Mehrum 3“ ist groß und so war am Freitagabend das Festzelt an der Gaststätte Rheinwacht in Götterswickerhamm gut besucht. Rund 150 Leute waren der Einladung des Deichverbandes Mehrverbandes Mehrum gefolgt, der seine Mitglieder und alle Interessierten über den aktuellen Stand des Projektes informierte und erläuterte, wie es um den Hochwasserschutzplan steht.
Hauptredner waren Deichgräf Ingo Hülser, Projektleiter Martin Schulte vom Ingenieurbüro Gewecke und Partner sowie Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann.
Bis Ende Juli konnten die Bürger Einwendungen bezüglich des Projektes an den Deichverband schreiben. Diese ließen sich in mehrere Kategorien einteilen, so Ingenieur Schulte. Es gebe Einwendungen von Leuten die befürchten, die Hochwasserschutzeinrichtung sei überdimensioniert oder viel zu teuer. Andere würden sich Sorgen machen, dass „das Dorf verschandelt wird“. Dies könnte sich auch auf den Tourismus auswirken, merkten andere Kritiker an. Ungefähr 600 Einwendungen gingen beim Deichverband ein, viele mit dem Tenor: „Das kann so nicht funktionieren.“
Der Deichverband befände sich im Spannungsfeld zwischen der Sicherheit, den Kosten und dem Städtebau. Höchste Priorität: Der Hochwasserschutz müsse sichergestellt werden, allerdings so, dass „die dörfliche Struktur nicht verloren geht“, so Bürgermeister Dirk Haarmann, der versicherte, die Beteiligten würden versuchen, alle Interessen zu kombinieren.
Hülser zeigte den Besuchern Bilder und Animationen, wie der Hochwasserschutz in Götterswickerhamm in Zukunft aussehen könnte. „Wie Sie sehen, sehen Sie nicht viel“. Das sei der Vorteil eines mobilen Hochwasserschutzes. „Jeder Vorteil ist aber auch mit einem Nachteil verbunden“, so der Deichgräf. Ein mobiler Hochwasserschutz müsse gelagert, unterhalten und gepflegt werden und im Falle eines Hochwassers erstmal aufgebaut werden. Dies sei mit hohen Kosten verbunden.
Wie viel mobile und feststehende Anteile der neue Hochwasserschutzwall letztendlich haben wird, könne noch nicht gesagt werden. Als nächstes müsse jetzt die Frage geklärt werden, ob es bei den Grundlagen bleibe, die dem Deichverband vorgegeben wurden. Demnach liegt das Freibord – der Abstand zwischen dem Wasserspiegel und der Oberkante des Dammes – bei 1,50 Metern und das Bemessungsbord – wie oft ein Hochwasser theoretisch auftreten kann – bei 500 Jahren.
Rund zwei Stunden dauerte die Veranstaltung, bei der die Teilnehmer Fragen stellten, Anregungen gaben und diskutierten.
Der Verband hoffe, dass die Besucher nun „ein Gefühl für die Position des Deichverbandes haben und wissen, wie es weitergeht“, so Ingo Hülser. Die geäußerten Interessen und Einwendungen der Bürger würde der Deichverband beim nächsten Zusammentreffen des Gremiums berücksichtigen, versprach er.