Dinslaken. . Schließung der Grundschule ist vorerst vom Tisch. Sie soll mit der Kita „St. Marien“ ein Bildungsinnovationszentrum werden.

  • Schließung der Grundschule ist vom Tisch
  • Zusammenarbeit wird fortgeführt
  • Konkret auf die Schule vorbereiten

Wer dachte, das Aus der Grundschule Lohberg sei so gut wie besiegelt, sieht sich jetzt eines Besseren belehrt. Die Stadtverwaltung schlägt nach umfänglicher Prüfung und Abwägung aller Faktoren vor, die Gemeinschaftsgrundschule an der Lohbergstraße zu erhalten. Mehr noch: In Abstimmung zwischen Stadt, Caritasverband, Schulaufsicht und Schulleitung der GGS Lohberg wurde in den Sommerferien, unter Berücksichtigung der vorherigen Diskussionen im Arbeitskreis sowie beim Runden Tisch, ein Konzept für die Errichtung eines „Bildungsinnovationszentrums Marien in Lohberg“ entwickelt.

Darin gehen die GGS Lohberg und die Kita St. Marien auf. Auch eine Fortführung der intensiven Zusammenarbeit mit der Awo-Kita und der Ev. Kita Martin-Luther-Platz wird angestrebt. Dadurch soll Lohberg als Schulstandort wieder attraktiver werden, damit Eltern ihre Kinder nicht mehr so zahlreich in anderen Dinslakener Grundschulen anmelden.

Das Caritas-Konzept sieht vor, den Elementarbereich (Kita St. Marien) und den Primarbereich (GGS) in Lohberg zusammenzuführen. Das Bildungsinnovationszentrum soll mit einem Team und einem Konzept an zwei Standorten geführt werden.

Jedes Kind wird begleitet

Die Idee: Jedes Kind und jede Familie werden über die Dauer der Anbindung an die Einrichtung durch beide Institutionen begleitet. Die Kita soll dabei nicht bereits zur Schule werden, aber spielerisch unter fachlicher Anleitung konkret auf die Schule vorbereiten. „Das sichtbarste Ziel, die Erlangung der deutschen Sprache, wird sowohl beim Kind mit dem Eintritt in die Kita als auch begleitend hierzu mit den Eltern umgesetzt“, heißt es in dem Caritas-Konzept. Bei der Anmeldung des Kindes sollen sich auch die Eltern bereit erklären, sich selbst in die Förderung einzubringen. Wenngleich das Konzept hier Sprachprobleme von Migranten ins Visier nimmt, soll es auch für alle anderen Kinder Vorteile bringen: „Die enge Kooperation zwischen dem schulischen als auch dem Bereich der Kindertagesstätten vergrößert die Chance der Kinder um ein Vielfaches. Talente und Begabungen können besser und intensiver gefördert werden. Mögliche Probleme können mit genügend Zeit auswachsen oder durch gezielte Förderung abgebaut werden“, heißt es in dem Konzept.

Das Bildungsinnovationszentrum setzt auf Kooperationen mit anderen, etwa dem Forum oder dem Stadtteilmanagement. Auch die weiterführenden Schulen sollen einbezogen werden. Damit die Übergänge dorthin harmonischer verlaufen, sollen geeignete Förderungen bereits in der Grundschule anfangen und gegebenenfalls bis ins Gymnasium reichen.

Mit diesen und weiteren Mitteln will die Stadtverwaltung einen neuen Weg zur Bildungsgerechtigkeit ermöglichen, der es für alle Eltern wieder attraktiver macht, ihr Kind in Lohberg zur Schule zu schicken. Erste Erfolge könne man frühestens nach fünf Jahren sehen, möglicherweise müsse man vorübergehend die Einzügigkeit der GGS Lohberg in Kauf nehmen, so die Stadtverwaltung. Auch müssen im Rahmen der anstehenden Sanierung bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Das Konzept wird im Schulausschuss am 3. September erstmals von der Politik beraten.