Dinslaken. . In der Kohlenmischhalle wird im August die Ruhrtriennale eröffnet. Dafür hat die RAG in den vergangenen Monaten Platten erneuert und ein Netz gespannt.

Allein durch ihre Dimension wirkt die Halle, 210 Meter lang, 65 Meter breit und 34 Meter hoch. Schon während einer der Extraschichten war die Kohlenmischhalle auf dem ehemaligen Lohberger Zechengelänge ein Kulturort, im August ist es wieder soweit, da wird in der großen Halle die Ruhrtriennale eröffnet. Nicht in Duisburg, Essen oder Oberhausen, nein, Dinslaken-Lohberg hat sich der neue Intendant der Ruhrtriennale für die Eröffnung ausgesucht. Doch bevor die Künstler aktiv werden können, waren Bauarbeiter die Hauptakteure in und an der Halle. Was die RAG Montan Immobilien GmbH als Eigentümerin alles gemacht hat, erzählte bei einem Ortstermin Projektleiter Ralf Lohse.

An und in der Halle ist einiges gemacht worden: Die helleren Platten sind neu, hier wurden defekte Eternitplatten ausgetauscht. Unter dem Hallendach hängt jetzt ein Netz, eine Fleece-Struktur. Das, so Ralf Lohse, verhindert, dass kaputte Platten in die Tiefe stürzen können. Es gehe darum, kleinere Stücke aufzufangen, sie haben eine geringe Fallhöhe und landen im Fleece-Netz. Wie Lohse berichtet, sind sogar Tests durchgeführt worden. Das Netz sei eine Zwischenlösung, denn es ist weiterhin der Rückbau der Eternitplatten geplant. Denn damit auf einer Seite der Halle eine Solaranlage installiert werden kann, muss die Dachkonstruktion geändert werden. „Das Netz vereinfacht diese Arbeit“, sagt Lohse. Dank dieser Vorrichtung würden die Arbeiten auch wesentlich schneller auszuführen sein, fügt er hinzu. Über die Kosten mag Lohse nicht sprechen, preiswert war es aber nicht.

Zwei blaue Container stehen schon neben der Halle, in der Halle selbst rangiert ein Sattelschlepper, parkt und öffnet die Hebebühne. Materialanlieferung. Das Team um Andreas Dietmann, Technischer Projektleiter der Ruhrtriennale, ist das bei alles vorzubereiten. Aus Containern entsteht ein Dorf, mit Büros, mit Sozialräumen, mit Garderoben. In der Halle wird die Bühnen und die Zuschauertribüne mit Platz für 1200 Gästen aufgebaut. Für die Ruhrtriennale ist extra eine Baustraße gesetzt worden. Ab der Ziegelstraße verläuft sie und endet am Containerdorf.

Über die Kunst im Bergpark ist Johan Simon, Intendant der Ruhrtriennale auf die Kohlenmischhalle aufmerksam geworden. Und war beeindruckt, berichtet Lohse. Der Ort passe. Simon will mit seiner Kunst zu den Menschen gehen. Er habe einen Ort gesucht, der eine Geschichte hat. Ihn hat der in Lohberg gefunden, mit der Zeche, mit der Siedlung, sie sind auch ein Ort des Widerstandes gewesen.

Wie sich die Osttangente von der Hünxer Straße in Richtung Oberlohberg schlängelt, ist schon gut zu erkennen. Und bei den Bauarbeiten haben die Stadtwerke schon Leitungen verlegt, die auch genügend Wasser und Strom liefern würden, wenn das Gelände rund um die Kohlenmischhalle Bestandteil des zentralen Betriebshofes wäre. „Wir können heute nicht sagen, welcher Bedarf vorhanden sein wird, wir sind aber gut aufgestellt“, erklärt Andre Arnold, Abteilungsleiter bei den Stadtwerken.

Für das Gastspiel der Ruhrtriennale sind die vorhandenen Leitungen auch ausreichend dimensioniert. Neben der Kohlenmischhalle gibt es einen Hydranten. Über ihn wird das Containerdorf mit Wasser versorgt. Ein Provisorium gibt es für die Stromversorgung: Eine gemietete Trafostation ist aufgestellt worden, die an die verlegte Stromleitung angeschlossen wird. Von dieser Station können Leitungen gelegt werden, um die Container sowie die Bühnentechnik in der Halle mit ausreichend Strom zu beliefern. Nach dem Gastspiel verschwindet diese Station wieder, doch ist der Platz in den Plänen der Stadtwerke als fester Standort für eine Trafostation vorgehen. Um vorbereitet zu sein, wenn feststeht, wie die Kohlenmischhalle langfristig genutzt wird. Und es sind bei den Straßenbauarbeiten Leerrohre verlegt worden.