Dinslaken. . Sanierung der Bohlenpassage lässt auf sich warten. Teeladen schließt Ende Februar
Wer von den ausgewiesenen Innenstadt-Parkplätzen am Rutenwall zum Shoppen auf die Neustraße möchte, muss durch die Bohlenpassage gehen. Sie ist das Tor zur Dinslakener Einkaufszone.
Allerdings präsentiert sich die Passage alles andere als einladend – schon lange und im Moment ganz besonders – vor allem in den dunklen Stunden des Tages: Der Drogeriemarkt wird saniert, die Werbefenster sind teilweise oder komplett dunkel und auch der Teeladen schließt Ende Februar. Eigentlich sollte die Passage schon im vergangenen Jahr saniert werden.
„Guter Dinge, dass dieser Durchgang noch in diesem Jahr erneuert wird“, war die Stadtverwaltung Dinslaken im Juni 2014. Die Eigentümer, so hieß es, wollten rund 100 000 Euro in die Hand nehmen und für mehr Tageslicht und eine bessere Beleuchtung sorgen. Die Stadt hatte angeboten, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen. Immerhin ist die Passage von wichtiger Bedeutung für die Innenstadt. Sie ist das Bindeglied zwischen dem Rutenwall – der grünen Achse zwischen Neutorgalerie und Altstadt – zur Neustraße. Dafür wurde der Rutenwall aufwändig gestaltet. Diese Arbeiten sind nun fast beendet – am Zustand der Bohlenpassage aber hat sich nichts geändert. Zumindest nicht zum Positiven. Im Gegenteil.
Baustelle
Ein Besuch Anfang dieser Woche, später Nachmittag: Es regnet, ist dunkel, eine Mülltonnen-Parade empfängt den Besucher, der Teeladen hat bereits geschlossen, keiner der Schaukästen ist beleuchtet, und weil „dm“ seinen Drogeriemarkt bis Ende März komplett renoviert, fällt auch von hier kein Licht in die Passage.
Und noch bevor diese Baustelle geschlossen ist, tut sich am anderen Ende der Passage die nächste auf: Uwe Wibbe gibt Ende Februar nach 14 Jahren sein „Tee Paradies“ auf – aus Altersgründen. „Mit 70“, findet er „wollte ich den Ruhestand genießen.“ Das macht er nun. Einen Nachfolger hat er nicht gefunden, bedauert er. „Gerade für kleine Fachgeschäfte wird es ja nicht leichter.“
Der Gesprächsfaden zwischen Stadt und Eigentümergemeinschaft war zeitweilig „abgerissen“, sagt Rathaussprecher Horst Dickhäuser. „Mehr als eine 50-prozentiige Beteiligung an den Kosten anbieten geht nicht“, findet er. Und fügt hinzu: „Wir können niemanden zwingen.“ Eine Sanierung sei immer eine Aufwertung einer Immobilie, appelliert er an die Eigentümer. Und mehr Licht könne verhindern, dass die Schaukästen ständig eingeworfen würden, so Dickhäuser. Offensichtlich sind sich nicht alle anliegenden Eigentümer der Passage einig. Das bekam zwischenzeitlich auch Uwe Wibbe zu spüren, der, wie er sagt, keine Werbetafeln in der Passage aufstellen durfte.
Schon einmal wähnte die Stadt die Gespräche in der Sackgasse. Damals beschwichtigten die Eigentümer. Das war im März 2014. Mittlerweile habe es wieder Kontakt zwischen Stadt und Eigentümern gegeben, so Horst Dickhäuser. Er ist „verhalten optimistisch“, dass man gemeinsam doch noch „Licht ins Dunkel“ bringe. Die Eigentümergemeinschaft war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.