Solingen. Ein 39-Jähriger steht im Verdacht, einen tödlichen Brand in Solingen gelegt zu haben. Der Haftbefehlsantrag sieht darin Mord.
Nach dem Feuer mit vier Toten und einem Machetenangriff in Solingen hat die Staatsanwaltschaft gegen den bereits in Untersuchungshaft sitzenden Verdächtigen einen weiteren Haftbefehl beantragt. Das geht aus einem Bericht an den Landtag auf Antrag der SPD-Fraktion hervor.
U-Haft wegen Machetenangriff: Die Attacke erfolgte zwei Wochen nach dem Feuer
Der Haftbefehlsantrag lautet auf Mord, versuchten Mord und besonders schwere Brandstiftung mit Todesfolge. Er liege dem Wuppertaler Amtsgericht seit 18. April zur Entscheidung vor. In U-Haft kam der Tatverdächtige mit einem Haftbefehl wegen versuchten Totschlags - wegen des Machetenangriffs.
Das Feuer in Solingen hatte am 25. März vier Menschen in der Dachgeschosswohnung getötet. Unter Tatverdacht steht der ehemalige Mieter, der im Hinterhaus des Brandhauses gewohnt hatte. Die Vermieterin hatte ihm das Mietverhältnis gekündigt, es war zu einem Rechtsstreit gekommen. Die Ermittler waren dem Mann über Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Tatnacht auf die Spur gekommen. Er schweigt zu den Vorwürfen.
Das Feuer in Solingen: Vier Menschen mussten ihr Leben lassen
Eine aus Bulgarien stammende Familie, die im Dachgeschoss wohnte, hatte sich in der Brandnacht am 25. März nicht mehr retten können. Die 28 und 29 Jahre alten Eltern und zwei Mädchen im Alter von drei Jahren sowie wenigen Monaten kamen ums Leben.
Der 39-Jährige soll 14 Tage später erneut versucht haben, einen Menschen umzubringen: Er soll einen 44-jährigen Mann mit einer Machete angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben. Die Ermittler sprachen von vier Skalpierungsversuchen. Der Bluttat soll ein Streit vorangegangen sein. Die beiden Männer hätten sich seit 14 Jahren gekannt. (dpa)