Oberhausen. Eine Baustelle der Superlative in Oberhausen-Holten: Tausende Tonnen Beton sind entsorgt worden, um aus einem Bunker ein Wohnhaus zu machen.
Der Umbau des Holtener Weltkriegsbunkers an der Bahnstraße 226 schreitet zügig voran. Die Fassade präsentiert sich bereits strahlend weiß, die großzügigen Balkone sind zu erkennen – hier wird aus einem Kriegs-Relikt ein attraktives Wohnhaus mit 18 luxuriösen Loft-Wohnungen. Die Investitionssumme bewegt sich im zweistelligen Millionen-Bereich; eine genauere Summe wollen die Investoren nicht nennen.
Exklusives Wohnen im alten Hochbunker Holten
Baubeginn war bereits im November 2021. Davor lag eine zweijährige Vorbereitungszeit, in der die Details des Projekts auf den Weg gebracht und die Genehmigungen im Rathaus eingeholt worden sind. Nun blicken die beiden Investoren Dieter Giesendorf und Ahmed Tunc aus Limburg an der Lahn auf das Jahr 2024, denn dann soll die offizielle Fertigstellung erfolgen. Jüngst ist das Projekt sogar um Penthouse-Wohnungen erweitert worden.
Auch Muhamet Ali Aslan, der als Bauträger fungiert und aus Marl stammt, freut sich bereits auf den Abschluss des viel beachteten Projektes, denn die zurückliegenden Monate waren auch für ihn prall gefüllt mit Baudetails und Baumanagement. Besonders spektakulär: Das Herausschneiden der tonnenschweren Betonblöcke aus der zwei Meter dicken Außenwand des Bunkers, um Fenster und Balkone errichten zu können. Dafür rückte eigens eine Spezialfirma an. Die schweren Quader sind aus der Wand herausgetrennt und per Lkw entsorgt worden. Alles in allem sind rund 5000 Tonnen Beton aus dem Gebäude entfernt worden – die wohl aufwändigste Haus-Baustelle in Oberhausen in den letzten Jahren, ja vielleicht sogar Jahrzehnten.
Bunkerumbau in Holten: Wohnungen sind 100 bis 167 Quadratmeter groß
Die 18 künftigen Eigentumswohnungen im Erdgeschoss und in den drei Etagen fallen nicht gerade klein aus, sondern sollen gehobenen Ansprüchen genügen. Sie sind 100 bis 167 Quadratmeter groß, verfügen über große Balkons, Fußbodenheizung, betrieben mit einer Luft-Wärme-Pumpe, über Echtholzparkett und Dreifach-Verglasung.
Zu jeder Wohnung gehört ein Pkw-Stellplatz mit Ladesäule auf dem knapp 2000 Quadratmeter großen Grundstück; auch Lademöglichkeiten für E-Bikes werden künftig vorhanden sein und ein Spielplatz. Das Gebäude entspricht dem KFW-55-Standard. Zur Stromversorgung der Wärmepumpe ist eine Photovoltaikanlage geplant. Es gibt vier behindertengerechte Wohnungen; eine davon mit einem separaten Eingang.
Noch hüllen sich die Beteiligten in Schweigen, was die neuen Eigentumswohnungen kosten sollen. Interessenten können sich allerdings bereits unter der E-Mail-Adresse m.a.aslan@outlook.de vormerken lassen und werden dann über die weiteren Bauschritte fortlaufend informiert.
In Holten haben die Nachbarn an der Bahnstraße das Projekt in den vergangenen Monaten mit viel Interesse verfolgt. In den Sozialen Netzwerken gibt es zahlreiche Fotos von den einzelnen Bauphasen des Bunker-Umbaus.
Bunkerumbau in Holten: Eingang an der Elisenstraße
Der Eingang zum neuen Wohngebäude wird sich künftig an der Elisenstraße befinden. „Ich sage immer irrtümlich Luisenstraße dazu“, erzählt Investor Dieter Giesendorf schmunzelnd – und scherzt: „Ich glaube, diese Straße werden wir noch entsprechend umbenennen müssen.“ Ist natürlich nicht ernst gemeint. Doch ein neuer Straßenname dürfte fast schon eine Kleinigkeit sein im Vergleich zu den Herausforderungen dieses Millionen-Projektes.
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