Essen. Christoph Kramer nimmt mit der deutschen Nationalmannschaft an der Kleinfeld-WM im Oman teil. Und er fiebert mit seinen Ex-Klubs mit.
Fußball mache ihm einfach Spaß, sagt Christoph Kramer, Weltmeister von 2014, dieser Redaktion. Deswegen habe er sich dazu entschieden, mit Deutschland bei der Kleinfeld-Weltmeisterschaft im Oman teilzunehmen. „Wenn ich mit meinem Land noch mal einen Titel holen kann, dann mache ich das natürlich gerne.“
An diesem Freitag geht es los, dann startet die deutsche Mannschaft, die 2018 den Titel gewonnen hat, in die Kleinfeld-Weltmeisterschaft im Oman. Gespielt wird im Sechs-gegen-Sechs, das Spielfeld misst 48 mal 28 Meter. Der erste Gegner? Bulgarien. Außerdem tummeln sich in der deutschen Gruppe B noch Serbien, Libyen und Georgien. Das Finale findet am 7. Dezember statt. Kramer ist der mit Abstand prominenteste in der 15-köpfigen Auswahl, die ansonsten aus Amateuren besteht, die fast alle bei den gehypten Hallen-Kleinfeldligen Baller und Icon League mitspielen. Von dieser Aufmerksamkeit soll auch die deutsche Kleinfeld-Nationalelf bei ihrem Turnier im Freien profitieren.
Christoph Kramer: „Ich dusche jetzt zu Hause“
Und von Christoph Kramer. Im vergangenen Sommer hat der ehemalige Nationalspieler seinen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach aufgelöst, seitdem taucht er vor allem als TV-Experte im ZDF in Erscheinung. „Ich hatte schon Respekt vor dem Loch, von dem viele nach dem Karriereende sprechen“, erzählt der 33-Jährige, „aber ich lebe gerade ein wunderschönes Leben, bin selbstbestimmter. Es sind Kleinigkeiten. Ich dusche jetzt zu Hause, das habe ich vorher jahrelang nie gemacht, sondern immer im Verein. Ich frühstücke zu Hause selbst, das habe ich auch mein ganzes Leben noch nicht gemacht.“
Für die Kleinfeld-WM habe er sich nicht speziell vorbereiten müssen. Meistens habe er auch im Profitraining in kleinen Spielformen gespielt. „Ich muss mich nur reinfuchsen, dass es kein Abseits gibt“, meint Kramer.
Wie bei der triumphalen Weltmeisterschaft 2014 wird er die Nummer 23 tragen. „Alles, was ich mache, nehme ich sehr ernst. Ansonsten macht das auch keinen Spaß. Ich brauche immer einen Anreiz, dass ich etwas schaffen möchte. Und ich denke schon, dass ich der Mannschaft helfen kann.“
Christoph Kramer: „Uns hat die Sonne aus dem Arsch geschienen“
Weiterhin fiebert Christoph Kramer zudem mit seinen ehemaligen Vereinen mit. „Es fühlt sich nicht komisch an, wenn ich jetzt Gladbach spielen sehe. Und gerade machen sie es gut“, erzählt er. „Na klar: Uns hat viele Jahre in Mönchengladbach die Sonne aus dem Arsch geschienen, jetzt muss man vielleicht mal kleinere Brötchen backen. Aber das hat jeder Klub in unterschiedlichen Ausprägungen.“
Vor seiner Gladbach-Zeit hat Kramer auch für den VfL Bochum gespielt. Jetzt hofft er, dass der Revierverein nicht absteigt. Denn: „Der VfL Bochum ist einfach ein geiler Klub. Es macht auch jedem Spaß, ein Spiel an der Castroper Straße zu verfolgen. Da schaut man gerne zu.“
Die Spiele der deutschen Kleinfeld-Nationalmannschaft können live per Stream verfolgt werden: https://twitch.tv/kleinfeldfussball