Bochum. Die Anhänger des VfL Bochum gedachten gleich zwei verstorbenen Mitgliedern ihrer Ultraszene. Auch die Mannschaft sendete ein Signal.

Für einen kurzen Moment stoppte die ausgelassene Party nach einem emotionalen Punktgewinn des VfL Bochum beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen. Als sich die Mannschaft Arm in Arm von der Ostkurve versammelte, dort, wo die treuesten Fans des Klubs stehen, bekamen sie ein schwarzes Banner in die Hand gedrückt. Die Ultras Bochum gedachten zwei verstorbenen Mitgliedern und die Mannschaft zollte ihnen ebenfalls Respekt.

„Die Fans haben jemand verloren und die wollten, dass wir das Banner hochhalten“, sagte Kapitän Anthony Losilla. „Das machen wir gern, weil die uns wieder so unterstützt haben. Wir sind dankbar dafür und es ist traurig, so eine Sache zu erleben. Wir hoffen, dass wir damit ein Stück weit unterstützen konnten“, so der Kapitän weiter. Einige Spieler, wie Gerrit Holtmann, pflegen einen guten Draht in die aktive Fanszene.

VfL Bochum: Ultras mit emotionalem Gruß an verstorbenes Mitglied

Schon während der Partie geriet das Spiel zweimal kurz zur Nebensache. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit ging jeweils ein bengalisches Licht in der Ostkurve an, zudem gab es zwei Banner für je ein verstorbenes Mitglied. „Ein Herz wie Gold, in den Armen 100.000 Volt“, stand in weißen Lettern auf schwarzem Untergrund am Zaun der Ostkurve geschrieben, dazu hielten Mitglieder von Ultras Bochum ein Konterfei ihres verstorbenen Freundes in die Höhe. Im Stadion herrschte zu Beginn der zweiten Halbzeit aus Respekt vor dem Gedenken Stille. „Bochumer Jungs, Bochumer Jungs“, schallte es im Anschluss durch das Stadion.

Auch nach dem Abpfiff, als die Spieler mit dem Banner in der Hand auf dem Rasen standen, war es kurz leise. Doch die Euphorie überwog nach einem kaum mehr für möglichen gehaltenen Punktgewinn durch das späte Tor von Koji Miyoshi. „Nie mehr zweite Liga“, sangen die Fans nach der Partie und starten eine Party, die auch den Ultras gefallen haben dürfte, die an diesem freudigen Abend nicht mehr bei ihren Freunden waren.