Bochum. Der VfL Bochum muss sich neu aufstellen. Nach der Trennung von Sportdirektor Lettau arbeitet eine Führungskraft nun aber weiter beim Bundesligisten. Die Hintergründe.
Das personelle Beben beim VfL Bochum wird den Klub noch Wochen, wenn nicht sogar Monate beschäftigen in allen Richtungen. Nachfolger für Trainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau werden zuerst gesucht, von beiden hatte sich der Tabellenletzte am vergangenen Sonntagabend nach einer stundenlangen Präsidiums-Sitzung getrennt. Später wurde bekannt, dass auch Team-Manager Hannes Hahn, ein Lettau-Vertrauter, den Klub verlassen muss.
Dagegen wird ein hochrangiger Mitarbeiter weiter für den VfL Bochum arbeiten: Chefscout Carsten Schüpmann-Haase behält seinen Job beim VfL. Seit 2021 ist er verantwortlich fürs Scouting, mittlerweile fünf weitere Scouts und zwei Videoscouts zählen zu seinem Team in der in den letzten Jahren stetig aufgestockten Abteilung des VfL. An der Spitze der Scouting-Gruppe steht der Sportdirektor.
Der hieß bis Sonntag Marc Lettau. Nach Informationen dieser Redaktion stimmte die Chemie zwischen Lettau und Schüpmann-Haase schon länger nicht, der Ex-Sportdirektor war mit der Arbeit des 40-jährigen Chefscouts nicht zufrieden. Lettau wollte einen neuen Impuls auf dieser wichtigen Position.
Freistellungsgespräch gab es schon - Lettau-Aus ändert die Lage
Der Verein folgte nach Informationen dieser Redaktion Lettaus Wunsch zunächst, es gab bereits ein erstes Freistellungsgespräch zwischen Schüpmann-Haase und dem Klub. Wohl in dieser Woche sollte es zum Gespräch mit Anwälten über eine Vertragsauflösung kommen.
Dazu kommt es nun nicht, um das Vakuum im sportlichen Bereich mit Blick auf künftige Transfers nicht noch größer werden zu lassen. Zudem hätte den Klub eine Vertragsauflösung erneut Geld gekostet. Bereits jetzt müssen ja die Ex-Trainer Thomas Letsch und Peter Zeidler (jeweils rund 1 Millionen Euro pro Saison/Verträge bis 2026), der suspendierte Manuel Riemann (55.000 Euro/Monat) weiterbezahlt werden. Hinzu kommen - vergleichsweise kleine - Beträge für Ex-Geschäftsführer Patrick Fabian (bis Juni 2025) und vorerst noch Marc Lettau.
Chefscout des VfL Bochum von Schindzielorz verpflichtet
Man habe Schüpmann-Haase bei seiner Arbeit nichts vorzuwerfen, heißt es aus dem Klub nun. Eine Trennung sollte es ursprünglich nur wegen des (Miss-)Verhältnisses zwischen ihm und Lettau geben.
Der 40-jährige Chefscout aus Ochtrup arbeitet seit Januar 2021 in dieser Position für den VfL. Verpflichtet hatte ihn der damalige Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, der den Klub im September 2022 verließ und seit 2023 für den VfL Wolfsburg arbeitet. Lettau stieß erst im Januar 2023 zum VfL, zunächst als Technischer Direktor, verpflichtet von Patrick Fabian. Alle drei arbeiten nun nicht mehr für den VfL - im Gegensatz zu Schüpmann-Haase.
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