Bochum. Zusammen mit Medic bildet er die neue Innenverteidigung. Das M+M-Duo war in den Spielen präsent aber machte auch Fehler.
Das Trainingsspiel beim VfL Bochum zwischen Team blau und Team Leibchen hatte keinen Sieger gefunden. Trainer Peter Zeidler bat zur Entscheidung, welches Team zwei und welches Team acht Runden zur „Belohnung“ würde laufen dürfen, an den Elfmeterpunkt. Dass sich Erhan Masovic als einer der ersten den Ball schnappte und für sein Team sicher verwandelte, sagt viel aus über das Selbstvertrauen des Innenverteidigers.
Auch beim Relegations-Rückspiel in Düsseldorf hatte Masovic Verantwortung übernommen. Als dritter Bochumer Schütze war er angetreten. Sein Elfmeter war gut geschossen, Düsseldorfs Torwart Kastenmeier aber hielt. Am Ende des Tages konnte sich Masovic mit dem gesamten VfL Bochum dennoch über den Klassenerhalt freuen.
Masovic und Medic: Die M+M-Innenverteidigung des VfL Bochum
In der Sommer-Transferphase gab es dann leise Spekulationen darüber, ob der serbische Nationalspieler vielleicht den VfL verlassen würde. Sein Wechsel hätte den Bochumern etliche Euros eingebracht. Masovic blieb und bestätigt derzeit seinen großen Stellenwert im Team. Er hat einen Stammplatz. Dass das auch damit zusammenhängt, dass mit Ivan Ordets und Bernardo zwei mögliche Stammkräfte in der Vorbereitungen mit Verletzungen ausfielen, ficht ihn nicht an.
Er ist voller Selbstvertrauen und bildet aktuell mit Jakov Medic die M+M-Innenverteidigung. Sie agierte zwar an den ersten drei Bundesliga-Spieltagen sehr präsent aber auch nicht fehlerlos. „Die Chemie zwischen mir und Jakov Medic ist schon sehr gut“, sagte Masovic fast schon überrascht dazu, wie gut sich die beiden verstehen. „Ich glaube, wir haben als Innenverteidiger-Duo in den ersten drei Spielen einen ordentlichen Job gemacht. Aber manchmal reicht das eben nicht aus. Manchmal muss im Fußball auch etwas Glück dazu kommen.“
Masovic wird beim VfL Bochum mehr und mehr zum Abwehrchef
Fehler würden nun einmal im Fußball passieren. „Wie versuchen unsere Fehlerzahl zu minimieren und versuchen zu verhindern, dass uns Fehler passieren. Wir trainieren, damit wir weniger Fehler machen, um dann so gut wie möglich zu spielen.“
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Auffällig bei Masovic ist, dass er während der Spiele mehr und mehr in die Rolle des Abwehrchefs, des Bosses der Defensive rückt. „Ich mag das Wort Boss nicht“, sagte er auf die entsprechende Frage. „Jeder Spieler sollte der Boss sein oder der Kapitän im Team. Jeder sollte auf seiner Position dem Team so gut wie möglich helfen. Ich versuche mehr mit meinen Vorderleuten zu kommunizieren, ihnen damit zu helfen. Ich habe das Spiel vor mir.“
Der punktlose VfL Bochum erwartet ein punktloses Holstein Kiel
So wird es auch gegen Holstein Kiel sein. Am Samstag erwartet der punktlose VfL Bochum den punktlosen Aufsteiger, der zuletzt mit 1:6 gegen Bayern München verlor. Eine Favoritenrolle will Masovic nicht daraus ableiten. „Bei einem Heimspiel haben wir immer noch eine größere Chance, Spiele zu gewinnen“, sagt er. „Das haben wir oft gezeigt. In der aktuellen Phase wäre ein Sieg sehr wichtig.“
Es sei aber kein Spiel, das der VfL Bochum gewinnen müsse. „Kiel ist ein Aufsteiger und natürlich haben wir schon den Anspruch, das Spiel zu gewinnen gerade mit unseren Fans im Rücken. Wir haben eine gute Chance zu gewinnen, aber es ist noch zu früh in der Saison, um zu sagen, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen müssen. Aber die Zeit für drei Punkte ist gekommen.“
Zeidler beim VfL Bochum zwischen Fehleranalyse und Überzeugungsarbeit
Im Grunde sieht das wahrscheinlich auch Trainer Zeidler so. Er formulierte es am Dienstag zunächst nur etwas zurückhaltender. „Wir wollen auch gegen Kiel unser Spiel auf den Platz bringen. Mit welcher Systematik wir spielen werden, halte ich mir noch offen.“
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Es komme auch immer auf die Trainingseindrücke an. Wichtiger werde im Spiel gegen Kiel die Überzeugung sein. „Wir wollen noch mehr Chancen als gegen Freiburg kreieren, da hatten wir schon etliche. Und hinten wollen wir deutlich weniger Chancen zulassen. Alles was wir machen, müssen wir mit klarer Überzeugung machen, dann gewinnen wir das Spiel.“
Nach drei Niederlagen in der Bundesliga in Reihe könnte das mit der Überzeugung, auch bekannt als Selbstvertrauen, so eine Sache sein. Zeidler indes ist davon überzeugt, dass die Überzeugung bei seinem Team dadurch entsteht, dass er zusammen mit seinen Co-Trainern dem Team in den Videositzungen zeigt, dass Dinge funktioniert haben. „Natürlich zeigen wir auch Fehler und analysieren sie, damit die Spieler daraus lernen. Aber wir zeigen eben auch Szenen, die zeigen, wie wir es machen wollen gegen einen Gegner, der vielleicht anders spielt als beispielsweise Freiburg, der andere Spieler hat.“