Leipzig. Ein Patzer von Bero brachte den VfL Bochum in Leipzig auf die Verliererstraße. Aber es gab etliche Lichtblicke beim 0:1 - wie das Medic-Debüt.
Knapp eine Woche nach dem 0:1-Pokal-Aus in der ersten Runde in Regensburg verlor der VfL Bochum zum Start in die Bundesliga bei RB Leipzig mit 0:1. Etliche Bundesliga-Debütanten aber überzeugten durchaus. Die Einzelkritik.
Patrick Drewes: Der 32-Jährige gab bei den offensivstarken Roten Bullen sein Bundesliga-Debüt. Hielt den verunglückten Schuss von Openda bei Leipzigs erster Chance sicher, strahlte die Ruhe aus, die er vorab angekündigt hatte. Nusas wuchtiger Schuss kam verdeckt, etwas unglücklich sah Drewes beim Einschlag neben seinem Körper aber aus. Note: 3
Felix Passlack: Der Rechtsverteidiger hielt seine Seite im ersten Durchgang meist dicht gegen die schnellen Leipziger Angreifer, nach vorne mit weniger Akzenten als zuletzt. Übersah bei einem Konter den frei durchgestarteten Bero, grätschte erst noch das 0:1 weg, Nusa traf dann doch. Unermüdlich unterwegs. Note: 3
Medic und Masovic bilden eine starke Innenverteidigung
Jakov Medic (bis 86.): Seit Dienstag ist der Zugang erst im Training des VfL Bochum – und legte gleich los. Der Kroate, ausgeliehen von Ajax Amsterdam, ersetzte Noah Loosli. Es war durchaus ein Wagnis nach einem Jahr fast ohne Spielpraxis, aber auch ein Vertrauensbeweis – Medic rechtfertigte ihn. Er war direkt drin, gewann früh den ersten Zweikampf, stellte Sesko bei dessen Kopfballtor ins Abseits, klärte vor Simons zur Ecke. Vereinzelte Abstimmungsprobleme gibt es noch – verständlich. Es war ein starkes VfL- und Bundesliga-Debüt. Note: 2,5
Erhan Masovic: Souverän und sicher gegen die rotierenden Openda und Sesko und Co.. Als ihm der wohl nie komplett auszuschaltende Openda zweimal entwischte, wurde es aber brandgefährlich. Insgesamt eine stabile Leistung im Duo mit Medic. Note: 2,5
Maximilian Wittek: Offensiv nicht so effektiv bei 35 Grad im Schatten – und Wittek spielte in Durchgang eins auf der Sonnenseite. Sah Gelb nach taktischem Foul bei einem Konter (23.), klärte mit einer wichtigen Grätsche gegen Haidaras Schuss. Note: 3
Ibrahima Sissoko: Der groß gewachsene Sechser soll eine Säule werden im Spiel des VfL, fand zunehmend besser in die Partie, vor allem im defensiven Zweikampf, war präsent nicht nur wegen seines Körpers. Versuchte bis zum Schluss, das 1:1 herbeizuführen auch mit Steckpass auf Pannewig. Kann aus seinen Freiheiten als Schaltzentrale insgesamt noch mehr nach vorne machen. Note: 2,5
Beros folgenschwerer Patzer für den VfL Bochum
Matus Bero: Der Slowake spielte eine Stunde lang seine Kernkompetenz aus, war sehr lauf- und zweikampfstark, mit einigen guten Pässen. Sah früh nach einem taktischen Foul Gelb – und war für das 0:1 verantwortlich, als er im Duell mit Sesko über den Ball schlug und dann hinfiel. Letztlich vollendete Nusa. Ein spielentscheidender Patzer, daher Note: 4,5
Anthony Losilla (bis 71.): Der Kapitän zeigte ein gutes Stellungsspiel und Übersicht mit all seiner Routine, fing Fehlpässe ab, klärte mit letztem Einsatz zur Ecke. Nach vorne ohne viele Impulse. Note: 3,5
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Daschner mit zu vielen technischen Fehlern
Lukas Daschner (bis 63.): Der Zehner war bemüht unterwegs, zeigte aber für sein Potenzial ein paar technische Fehler zu viel, es fehlte Genauigkeit, Effektivität in seinen Aktionen. Vergab die Riesenchance zur Führung (30.), als Lukeba blockte. Note: 4,5
Philipp Hofmann (bis 71.): Zeigte viel Laufeinsatz gegen den Ball, rannte früh an, gab alles. War offensiv aber gut gedeckt, teils gedoppelt, mit Ball daher im ersten Durchgang kaum ein Faktor. Sein Abschluss gleich nach dem Seitenwechsel geriet zu schwach (47.). Note: 3,5
Moritz Broschinski (bis 86.): Einer der Unglücksraben von Regensburg zeigte sich agil und gewohnt fleißig, suchte die Tiefe, rannte an. Schnappte sich nach Gulascis Fauxpas aufmerksam den Ball, scheiterte aber ebenso wie dann Daschner (30.). Half bei Standards von RB defensiv ebenso stark mit wie Hofmann. Technische Fehler bei An- und Mitnahme bleiben ein Problem. Note: 4
Eingewechselt: Noch vier Bundesliga-Debütanten
63. Myron Boadu für Daschner. Der Zugang sollte frischen Wind bringen - und sorgte mit seinem starken Antritt dafür, dass Willi Orban ihn nur per Notbremse stoppen konnte und Rot sah (84.). Ging gut drauf und zeigte, dass er helfen wird in dieser Saison. Vergab eine weitere gute Chance. Note: 2,5
71. Aliou Balde für Hofmann, 71. Mats Pannewig für Losilla, 86. Samuel Bamba für Broschinski, 86. Oermann für Medic, alle ohne Note. Für Pannewig, Balde und Bamba war es das Bundesliga-Debüt.
Reserve: Timo Horn, Cristian Gamboa, Noah Loosli, Agon Elezi
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