Bochum. Seit über zwei Monaten wartet der VfL Bochum auf einen Sieg. Im Testspiel gegen Hannover fordert Trainer Letsch die Gier, das Spiel zu gewinnen.
Es geht um Spielpraxis, natürlich. Ergebnisse in Testspielen sind gemeinhin zweitrangig, das gilt auch beim Duell an diesem Donnerstag (13.30 Uhr/Leichtathletik-Platz am Stadion) gegen den ambitionierten Zweitliga-Fünften Hannover 96. Dem VfL Bochum allerdings würde ein Erfolgserlebnis durchaus gut tun: Seit der Liga-Generalprobe gegen Luton Town im Ruhrstadion (2:1) am 5. August, seit über zwei Monaten also hat der Bundesligist kein Spiel mehr gewonnen.
Insgesamt kommt Bochum seit dem Vorbereitungsbeginn auf die laufende Saison nur auf zwei Siege in insgesamt 16 Partien. In den Testspielen in der Vorbereitung gab es ein 9:2 gegen Oberligist Kickers Emden, es folgten vier Niederlagen gegen Verl, Düsseldorf (je 1:3), Spezia Calcio (3:4) und Parma Calcio (0:1). Nach dem 2:1 des A-Teams gegen Luton gab es noch ein 1:3 vom B-Team gegen die Engländer sowie in der ersten Länderspielpause ein 1:1 gegen den belgischen Erstligisten St. Truiden.
Trainer Thomas Letsch: Brauchen Gier, um Spiele zu gewinnen
Im DFB-Pokal kam das jähe Aus in Runde eins in Bielefeld nach Elfmeterschießen. In der Bundesliga gab es vier Remis mit guten Leistungen, aber auch drei schmerzhafte Niederlagen – 0:5 in Stuttgart, 0:7 beim FC Bayern, 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach. „Ich weiß gar nicht mehr, wie sich ein Sieg anfühlt“, sagte Trainer Thomas Letsch in die Sonne blinzelnd auf die entsprechende Frage. „Natürlich würde uns auch ein Sieg in einem Testspiel helfen. Wir brauchen die Gier und den Willen, Spiele zu gewinnen.“ Denn in der Liga kommt es dann zum schweren Gang nach Freiburg, ehe die Schlüsselspiele gegen Mainz, Darmstadt, Köln und Heidenheim anstehen.
Dennoch ist klar: Beim Test über zweimal 60 Minuten an diesem Donnerstag (13.30 Uhr, Leichtathletik-Platz am Stadion) werden bei beiden Teams etliche Stammkräfte wenig oder gar nicht spielen. Beim VfL trifft dies auf Manuel Riemann, Bernardo, Ivan Ordets, Kevin Stöger und Anthony Losilla zu. Fehlen werden zudem die verletzten Matus Bero, Michael Esser, Mo Tolba, die leicht angeschlagenen Christopher Antwi-Adjei und Cristian Gamboa sowie die Nationalspieler Takuma Asano und Tim Oermann. Auch für Mats Pannewig, so Letsch, käme ein Einsatz „noch zu früh“.
Daschner und Förster sollen über 90 Minuten Spielzeit bekommen
Dennoch hat Trainer Letsch noch eine große Auswahl, vor allem in der Offensive, pochte daher auf die lange Spielzeit. Einige wie Lukas Daschner, wie Philipp Förster, so Letsch, müssten „unbedingt mal über 90 Minuten gehen“, sagte er am Dienstag nach dem Training. Das lief bewusst eher locker ab, um gegen Hannover Vollgas geben zu können. Sehen will er eine gesunde Mischung aus Defensive und Offensive - und erfolgreiche Abschlüsse.
Die Niedersachsen allerdings sind ein starker Gegner: Das Team von Trainer Stefan Leitl kommt unter anderem mit der Empfehlung eines 7:0 gegen Osnabrück und liegt trotz des jüngsten 1:3 im Topspiel in Kaiserslautern als Fünfter nur zwei Punkte hinter einem Aufstiegsrang.