Essen. Der Neuzugang war unter der Woche erkrankt, konnte erst am Freitag wieder mittrainieren. Japaner Mizuta steht vor seinem Debüt ausgerechnet in Bielefeld..
In seiner kurzen Trainerzeit bei Rot-Weiss Essen hat RWE-Coach Uwe Koschinat die zwei Gesichter seiner Mannschaft bereits kennengelernt: Der deprimierenden 0:2-Niederlage am Aachener Tivoli folgte ein heiter-beschwingtes 5:1 gegen die U23 von Hannover, was die zurückliegende Trainingswoche natürlich umso leichter machte. Nun geht es für das abstiegsbedrohte Essener Team zum Tabellensechsten Arminia Bielefeld (Sonntag, 13.30 Uhr). Mit welcher Performance überrascht die Mannschaft um Kapitän Michael Schultz, dessen Schulterverletzung sich als nicht gravierend entpuppte, ihren Coach diesmal?
„In Bielefeld werden wir eine absolute Topleistung benötigen, darum ist die Orientierung ans Hannoverspiel das Mindeste, was wir auf den Platz bringen müssen - in dem Wissen, dass die Arminia zu Hause nochmal eine ganz andere Wucht ausstrahlen kann. Für uns ist es wichtig, eine gewisse Leistungs-Kontinuität auf den Platz zu bringen. Ich erwarte keinen Rückfall - dafür war die Trainingswoche zu gut, ich erwarte einen absoluten Top-Auftritt. Und wenn das Leistungsvermögen der Mannschaft bei hundert Prozent ist, dann werden wir häufig in der Lage sein, auch tatsächlich zu punkten“, freut sich der Coach auf ein „absolutes Highlight-Spiel“ vor großer Kulisse in Bielefeld.
Mindestens zwei Positionen bei den Gästen sind für den schweren Auswärtsauftritt vakant: Für den gesperrten Lucas Brumme wird Fürth-Leihgabe Matti Wagner sein Startelf-Debüt (Koschinat: „da leg ich mich fest“) feiern, etwas schwieriger gestaltet sich der Ersatz des ebenfalls gelbgesperrten Ramien Safi im Angriff, zumal es noch nicht sicher ist, ob Dominik Martinovic (erkrankt) die Fahrt nach Westfalen mitmachen kann. „Dominik Martinovic konnte heute wieder auf dem Trainingsplatz stehen, wir müssen allerdings abwarten, wie er die Belastung verkraftet hat. Ich habe heute Abend noch mal einen Call mit ihm - dann werden wir morgen zum abschließenden Training entscheiden“, so Koschinat.
„Man muss ihn eher lenken, damit er nicht glaubt, er müsse im ersten Spiel die Sterne vom Himmel holen“
Sollte Martinovic, der gegen Hannover einer der Aktivposten im Angriff war, passen müssen, gibt es für den Gästecoach einige Alternativen. „Letztes Wochenende hat das Spiel mit zwei klaren Spitzen Safi und Martinovic gezeigt, dass wir trotz der Umstellungen zwei Spitzen auf den Platz bringen mit sehr viel Tiefgang und Gefährlichkeit. Es hängt nun mal viel davon ab, ob Martinovic einsatzfähig ist und es geht sehr sehr stark darum, die ersten Eindrücke von Kaito Mizuta in die Überlegungen mit einzunehmen. Zum einen hat er eine maximal hohe Motivation, und wir wollen ihn sehr sehr schnell auf den Platz bringen. Zweitens kennt er Arminia Bielefeld nun mal sehr sehr gut, was sich im Laufe eines Spiels oder von Beginn an als positiv herausstellen kann. Da muss man ihn eher lenken, dass er nicht glaubt, er müsse in seinem ersten Spiel die Sterne vom Himmel holen und übermotiviert sein.“
Der Japaner war erst am Mittwoch von der Arminia verpflichtet worden, aber in seinen ersten beiden Trainingseinheiten bei Rot-Weiss konnte er seinen Trainer mit seiner Dynamik und seinem Einsatzwillen anscheinend schon ordentlich beeindrucken. Vieles deutet also auf einen Einsatz von Beginn an hin.
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Koschinat, der selbst eine Bielefelder Vergangenheit hat - er war von März bis Juni 2023 auf der Alm, konnte den Abstieg aber nicht verhindern - spricht in höchsten Tönen von seinem Ex-Arbeitgeber: „Bei der Arminia spielt jetzt keiner mehr, den ich damals trainieren durfte. Trotz des Abstiegs damals bin ich mit den Menschen sehr im Reinen. Man kann sagen, dass die Arminia nun alles dem maximalen Erfolg unterordnet. Ein Klub, der aus der Zweiten Liga absteigt, benötigt eine Phase, um sich wieder zu sammeln. Ich fand es bemerkenswert, dass das in einer unfassbaren Ruhe zwischen Geschäftsführer Sport und Trainer geschehen ist, dass ein sehr schwieriges erstes Jahr in der Dritten Liga sehr ruhig moderiert wurde. Da ist etwas gewachsen zwischen Mannschaft und Publikum. Man hat sich sehr intelligent verstärkt und spielt seit dem ersten Spieltag einen sehr spektakulären und erfolgreichen Fußball.“
Arminia Bielefeld hatte eine kleine Durststrecke
Allerdings beendete das Team von Trainer Michel Kniat erst am vergangenen Sonntag mit dem 4:0-Sieg in Dortmund eine kleine Durststrecke. In den vier Ligaspielen davor gab es für Arminia zwei Niederlagen (Dresden, Cottbus) und zwei Unentschieden (Unterhaching, Mannheim). Eine Durststrecke, die nach dem Geschmack der Essener durchaus noch etwas hätte anhalten dürfen. Bei nunmehr vier Punkten Rückstand auf den Tabellendritten Saarbrücken herrscht auch auf der Alm ein wenig Druck auf dem Kessel.
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