Mannheim. Zum Abschluss der Englischen Woche gab es ein ärgerliches 0:1 im Carl-Benz-Stadion. Der erhoffte Sprung ins obere Mittelfeld wurde damit verpasst.
Die schöne Serie der Auswärtserfolge in Mannheim ist für Rot-Weiss Essen gerissen: Im dritten Aufeinandertreffen in Liga Drei gab es eine 0:1-Niederlage. Mannheims neuer Trainer Bernhard Trares holte damit sieben Punkte aus der Englischen Woche, während die Bilanz der Mannschaft von Christoph Dabrowski gemischt ausfällt: Unentschieden - Sieg - Niederlage. Auch dem RWE-Coach war nachher die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: „Ein Spiel auf Messers Schneide - und dann hat ein Slapstick-Tor von Boyd das Spiel auf die Seite von Waldhof bewegt. Die Jungs haben es heute immer wieder versucht, nach vorne zu spielen, aber leider nicht mit der nötigen Konsequenz und Klarheit.“
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Mit derselben Aufstellung wie beim BVB-Sieg gingen die Rot-Weissen in das Spiel in Mannheim. Warum auch etwas ändern? Wie schon gewohnt hatten die Essener in den Anfangsminuten die größeren Spielanteile, ohne daraus aber allzu viel Kapital zu schlagen. Die Waldhöfer, das merkte man, hatten sich was vorgenommen, schon nach sechs Minuten hatten Maximilian Thalhammer und Martin Kobylanski Gelb gesehen, was auch die heimischen Fans gleich auf Betriebstemperatur brachte.
Bis dahin hatte es nach Ecke Ahmet Arslan schon einen Warnschuss Richtung Waldhof-Tor gegeben, der Versuch von Joseph Boyamba allerdings ging Richtung Hauptbahnhof. Die Gastgeber kamen minutenlang nicht an den Ball, aber wenn, dann durchaus gefährlicher. Nach einem Einwurf-Verlust im Mittelfeld ging Nicklas Shipnoski durch, RWE-Keeper Golz klärte per Fußabwehr, genau auf Terence Boyd, wieder war Golz zur Stelle, die Kugel trudelte haarscharf am Pfosten vorbei ins Aus (14.).
RWE-Torhüter Golz musste sich lang machen
Aber jetzt hatten die Mannheimer mehr Mut geschöpft: Nach 22 Minuten ging Julian Rieckmann durch, wieder musste Golz sich zweimal lang machen, um diese heikle Situation zu klären. Bezeichnenderweise für das harmlose Angriffsspiel der Gäste: Erst nach einer halben Stunde kamen sie das erste Mal gefährlich zum Abschluss: Beim Schuss von Boyamba musste sich Waldhof-Torhüter Jan-Christoph Bartels schon mächtig strecken, um den Ball noch zur Ecke zu lenken.
Erst zum Ende der ersten Hälfte kam RWE durch Konter zu gefährlicheren Situationen: Safi schickte Boyamba auf links, doch dessen scharfe Hereingabe erreichte keinen Mitspieler (38.). Und direkt vor der Halbzeit doch noch die große Chance auf die Führung: Wieder eroberten die Essener den Ball im MIttelfeld, Arslan schickte Eitschberger auf links, der weiter auf Manuel Wintzheimer, dessen Schuss einen Meter am linken Pfosten vorbeiging. Dennoch: Das war zu wenig nach 45 Minuten.
Die zweite Halbzeit begann für RWE mit Paukenschlag
Nach dem Wechsel gleich ein Paukenschlag: Safi zog aus 18 Metern ab, Bartels ließ nur abklatschen, aber beim Nachschuss aus drei Metern traf Lucas Brumme nur den Torhüter (49.). Der Startschuss für eine stärkere zweite Hälfte? Zumindest blieben die Essener im Angriffsmodus, aber die gegnerische Box blieb weiterhin Sperrgebiet. Wintzheimer versuchte es aus 20 Metern - weit drüber (60.). Danach begann die starke Phase der Gastgeber, ein Kopfball nach Ecke klärte Julian Eitschberger für Golz auf der Linie (62.).
Mitte der zweiten Hälfte wirkte es auch so, als sollte einigen Gästeakteuren die Kräfte schwinden. Trainer Dabrowski reagierte und brachte Nils Kaiser und Dion Berisha für Safi und Boyamba. Dann ging plötzlich Rios Alonso mit nach vorne, passte im rechten Moment auf Torben Müsel, der sich den Ball zurechtlegte und sich die Ecke aussuchte - aber nur ein Abwehrbein traf. Nicht jeder Tag eignet sich zur Gala (68.), auch nicht bei Müsel.
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Was im Gegenzug bitter bestraft wurde: Ausgerechnet Sascha Voelcke, letzte Saison noch im RWE-Trikot, entwischte Eitschberger auf links, der den Flankenball falsch einschätzte, sein Schuss prallte an den Pfosten, von da Boyd vor die Füße. Den ersten Schuss konnte Rios Alonso auf der Linie noch abwehren, doch der Nachschuss saß: 1:0 für die Waldhöfer (70.). RWE war nun zur bedingungslosen Offensive gezwungen, nun sollte es mal wieder Leo Vonic im Sturm richten, mit Eric Voufack kam er gemeinsam für Eitschberger und Kaparos (75.).
Neues Personal, altes Problem: Rot-Weiss Essen an diesem Nachmittag: Erschreckend harmlos. Dabrowski lässt sich auf dem Weg allerdings nicht beirren: „Aktuell müssen wir leider die kleinen Schritte gehen, ohne dabei unsere Entwicklung zu vernachlässigen. Heute sind wir erst einmal enttäuscht, nichts aus Mannheim mit nach Essen zu nehmen.“
Rot-Weiss Essen verliert bei Waldhof Mannheim: Die Statistik
RWE: Golz, Brumme, Rios Alonso, Schultz, Eitschberge (75. Voufack), Kaparos (75. Vonic), Müsel, Arslan, Safi (66. Kaiser), Wintzheimer, Boyamba (66. Berisha).
Tore: 1:0 Boyd
Zuschauer: 10.121
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