Essen. Beide Teams neutralisierten sich über weite Strecken der Spielzeit. Somit wartet Rot-Weiss weiterhin auf den ersten Heimsieg der neuen Saison.
Die „Festung“ Hafenstraße wackelte ein, zweimal - aber sie fiel nicht: Rot-Weiss Essen und Arminia Bielefeld trennten sich bei hochsommerlichen Temperaturen unentschieden. Das Bemühen war beiden Teams nicht abzusprechen, aber insgesamt war es ein recht ereignisloses Spiel. Die Partie offenbarte einmal mehr, dass RWE in der Offensive bis zum Ende der Transferzeit auf jeden Fall noch nachbessern muss, wenn es mit dem ersten Heimsieg endlich etwas werden soll.
Lucas Brumme musste nach dem Aufwärmen passen
Bevor es los gehen konnte, war der Aufstellungsbogen schon wieder überholt: Lucas Brumme, der sich im Abschlusstraining verletzte, wagte beim Warmmachen noch einen Versuch, bevor er den Daumen senkte: Raus aus der Startelf, für ihn kam Neuzugang Julian Eitschberger gleich zu seinem ersten Einsatz für Rot-Weiss. Um es vorweg zu nehmen: Die Leihgabe machte auf der rechten Seite einen erfrischenden Eindruck, bot sich immer wieder bei seinen Flügelläufen an.
Die Partie legte gleich gut los, schon nach 30 Sekunden stand Marius Wörl im Strafraum völlig frei, seinen Aufsetzer konnte Jakob Golz noch mit Mühe zur Ecke lenken. Danach beruhigte sich das Spiel aber auch ganz schnell. Von einem „Zermürbungskampf“ hatte RWE-Coach Christoph Dabrowski im Vorfeld gesprochen, so war es in der Folgezeit, beide Teams suchten verzweifelt Räume, mit zunehmender Spielzeit gewonnen die Gastgeber immer mehr Zweikämpfe und zwangen die Bielefelder zu Abspielfehlern.
Ahmet Arslan stand bei seinem Flachschuss im Abseits
Nach zehn Minuten der erste Schuss auf das Arminia-Tor, aber der Versuch von Ramien Safi war kein Vergleich zum Führungstreffer gegen Leipzig, eher ein Kullerball. Gefährlicher wurde es nach 25 Minuten, als wieder Safi Richtung Strafraum strebte, Steilpass auf Ahmet Arslan, der bei seinem Flachschuss aber im Abseits stand. Dennoch: Das Spiel fand größtenteils zwischen beiden Strafräumen statt. Und es lebte von Abspielfehlern: Eine dieser Aktionen brachte Merveille Biankadi in Abschlussposition, doch sein Flachschuss ging haarscharf am linken Pfosten vorbei (25.).
Zum Ende der ersten Halbzeit nahmen die Essener wieder Fahrt auf, Ekin Celebi, dem diesmal einiges misslang, schickte Leo Vonic auf die Reise, der schlug im Strafraum noch einen Haken, doch bei seinem Schuss brachte Maximilian Großer gerade noch die Fußspitze dazwischen - und ließ sich für die Abwehraktion zurecht feiern. So ging die erste Hälfte ohne Aufregung zu Ende.
Bielefeld auch nach dem Wechsel mit besserem Start
Auch nach dem Wechsel hatten die Gäste den besseren Start, es gab einige wilde Szenen im Essener Strafraum. RWE kämpfte sich verbissen zurück in die Partie. Als Torben Müsel herrlich herausspielte auf Safi, versagten ihm beim Sturmlauf Richtung Tor die Kräfte und er verstolperte die große Chance (58.). Immerhin der Startschuss für ein paar starke Minuten: Ein Freistoß von Arslan aus 25 Metern rauschte am linken Winkel vorbei (64.), und als eine Minute später Jimmy Kaparos auf links durchging, verfehlten die Rot-Weissen in der Mitte die scharfe Hereingabe um Haaresbreite.
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In der Schlussphase sollten Manuel Wintzheimer und Thomas Eisfeld, die für Jimmy Kaparos und den abgekämpften Safi nach 80 Minuten ins Spiel kamen, den Lucky Punch setzen.
RWE: Golz, Celebi (52. Voufack), Kraulich, Schultz, Rios Alonso, Kaparos (80. Eisfeld), Müsel, Arslan, Eitschberger, Vonic (87. Berisha), Safi (80. Wintzheimer).
Tore:
Zuschauer: 18.507