Duisburg. MSV-Trainer Hirsch hält nach dem 2:1-Sieg in Uerdingen die Spannung hoch. Vor den Zebras liegt in der Regionalliga noch ein harter Weg.

Dietmar Hirsch hat seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt. Der Trainer des MSV Duisburg feierte am Samstag mit seinem Team die Herbstmeisterschaft in der Fußball-Regionalliga West – zwei Spieltage vor Abschluss der Hinrunde. „Damit steigst du nicht auf. Wir müssen weiter dranbleiben“, sagte der 52-Jährige nach dem 2:1 (0:1)-Sieg der Zebras gegen den KFC Uerdingen in der mit 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauften Grotenburg. In der vergangenen Saison stand Hirsch nach 17 Spieltagen mit dem 1. FC Bocholt in der Tabelle oben. Jeweils sieben Punkte betrug der Vorsprung auf Fortuna Köln und den späteren Aufsteiger Alemannia Aachen. Bocholt wurde am Ende Vizemeister.

Der große Unterschied: Bocholt dominierte die Liga zu diesem Zeitpunkt überraschend. Mit den Zebras ist Hirsch hingegen von Beginn an mit dem Anspruch angetreten, oben zu stehen. „Wir waren von Anfang an die Gejagten. Nicht aufgrund des Tabellenplatzes, sondern weil wir der MSV Duisburg sind. Wir haben angeblich den besten, teuersten und den schönsten Kader. Den schönsten vielleicht nicht. Aber wir haben auch schöne Spieler. Wir haben eine unheimliche Mentalität in der Truppe. Das macht einen Trainer stolz“, sagte Hirsch nach der Partie.

Jan-Simon Symalla erzielt hier den Siegtreffer für den MSV Duisburg.
Jan-Simon Symalla erzielt hier den Siegtreffer für den MSV Duisburg. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Der Trainer wird nicht müde zu unterstreichen, dass noch ein harter Weg vor den Meiderichern liegt. „Wir müssen jetzt weiter dranbleiben“, so Hirsch. Die Zebras, deren Vorsprung auf Verfolger Fortuna Köln nun sechs Punkte beträgt, bestreiten vor der Winterpause noch zwei Heimspiele. Am Samstag kommen die Sportfreunde Lotte an die Wedau. Eine Woche später schlägt der FC Gütersloh zum Rückrundenauftakt in der Schauinsland-Reisen-Arena auf. Im Schein der zweiten Adventskerze könnten die Meidericher dann auch die Wintermeisterschaft feiern.

„Für einen 19-jährigen Jungen ist es nicht selbstverständlich, so eine zweite Halbzeit zu spielen und dann noch das entscheidende Tor zu machen.“

Dietmar Hirsch
MSV-Trainer, über Jan-Simon Symalla

Für die Spieler des MSV geht es nicht nur um inoffizielle Meistertitel. Sie können aktiv dazu beitragen, dass sie einen längeren Weihnachtsurlaub erhalten. Dietmar Hirsch verriet am Samstag, dass seine Spieler bei einer „gewissen Punktezahl zwei, drei Tage länger frei bekommen“ werden. Zuletzt lag das Jahresziel der Zebras bei 40 Punkten – demnach würde nur noch ein Zähler zum Sonderurlaub fehlen. Aber es gilt jetzt auch: Hirsch und Co. wollen mehr.

Auch in Krefeld wurde deutlich: Die Zebras müssen ans Maximum gehen, um die Punkte einzusacken. Das stark kämpfende Uerdinger Team von Ex-FSV-Duisburg-Trainer René Lewejohann kaufte den Meiderichern im ersten Durchgang in kämpferischer Hinsicht den Schneid ab und ging in der 26. Minute durch Nazzareno Ciccarelli mit 1:0 in Führung. Nach vorne ging beim MSV nur wenig. Die Gäste kamen erst kurz vor der Pause jeweils durch Steffen Meuer zu den ersten Torchancen. Hirsch attestierte den Gastgebern im ersten Durchgang mehr Leidenschaft. Der Coach musste nach eigenem Bekunden bei der Pausen-Ansprache laut werden. Ein bleibt für den Spitzenreiter ein Problem, 90 Minuten Leidenschaft und Dominanz am Stück zu zeigen.

Steffen Meuer vergab in der ersten Halbzeit zwei Torchancen für den MSV Duisburg.
Steffen Meuer vergab in der ersten Halbzeit zwei Torchancen für den MSV Duisburg. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Zum Seitenwechsel legten die Duisburger den Schalter um und drehten innerhalb von zwei Minuten das Spiel. In der 69. Minute traf Patrick Sussek auf Zuspiel von Can Coşkun zum 1:1, zwei Minuten später wuchtete Jan-Simon Symalla den Ball zum 2:1 ins Netz. Der Youngster hatte vor dem Uerdinger 1:0 den Ball vertändelt, bügelte das nach der Pause mit einer starken Leistung aber wieder aus. Mit einem Pass auf Coşkun leitete der offensive Flügelspieler erst das 1:1 ein, den Siegtreffer erzielte er dann persönlich.

Dietmar Hirsch verteilte nach der Partie ein Extralob an Symalla: „Er hat nach der Pause richtig Mut gefasst und sich selber rausgezogen. Für einen 19-jährigen Jungen ist es nicht selbstverständlich, so eine zweite Halbzeit zu spielen und dann noch das entscheidende Tor zu machen.“

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