Duisburg. Für Zweitligist MSV Duisburg geht der Überlebenskampf in die nächste Runde: Der Revierklub hat nach eigenen Angaben Post von der DFL erhalten, darin die Begründung für die Lizenzverweigerung. Die Zebras bereiten nun ihren Einspruch vor dem Schiedsgericht vor - planen aber auch für Liga 3.
Zweitligist MSV Duisburg hat die Begründung der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Lizenzverweigerung erhalten und bereitet nun den Einspruch vor dem Ständigen Schiedsgericht vor. Das teilte der Verein am Mittwoch mit. Der MSV muss die Klage innerhalb von sieben Tagen schriftlich einreichen.
MSV Duisburg bereitet sich dennoch auch auf die 3. Liga vor
"Wir werden das Schreiben jetzt intensiv prüfen und darauf basierend dann unseren Einspruch gegen das Urteil beim Schiedsgericht formulieren", erklärte Anwalt Horst Kletke, der die Zebras vertritt. "Die in der Schiedslage liegenden Möglichkeiten und Chancen wollen und werden wir wahrnehmen", sagte Kletke, aus "taktischen und strategischen Gründen" würden Inhalte und Themen für die Klage nicht öffentlich formuliert. Wenn Duisburg Einspruch eingelegt hat, kann laut MSV zunächst die DFL Stellung nehmen, ehe das Schiedsgericht einen Verhandlungstermin benennt.
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Allerdings nimmt in Duisburg für den Fall der endgültigen Lizenzverweigerung ein Plan B zur Vermeidung der ebenfalls drohenden Insolvenz offenbar erste Formen an. Informationen der Rheinischen Post zufolge erwägen die Finanziers der Meidericher, durch eine drastische Senkung der Kosten vor allem für die MSV-Arena die Zahlungsunfähigkeit zu verhindern und die Grundlage für einen Neustart in der 3. Liga zu schaffen.
Zu den erörterten Plänen bei einem Geheimtreffen der Geldgeber, das der MSV am Mittwoch auf SID-Anfrage nicht bestätigte, gehört die Gründung einer neuen Stadiongesellschaft mit der Stadt Duisburg und dem Verein als Träger. Ein Verzicht der Gläubiger auf 60 Prozent ihrer Forderungen soll der neuen Gesellschaft finanzielle Beweglichkeit sowie in der 3. Liga Einnahmen durch Vermarktung, Zuschauer und Sponsoren ermöglichen.
Unklar blieb die Haltung der wichtigsten MSV-Partner zu den Rettungsplänen. Die Zustimmung der zwei wichtigsten Sponsoren sowie von Ex-Präsident Walter Hellmich, der den klammen Zebras zuletzt mehrfach mit einem inzwischen siebenstelligen Betrag aushalf, erscheint unabdingbar.
Duisburger Sponsoren setzen auf die Unterstützung des Landes NRW
Allerdings müssten zur Rettung des MSV zunächst noch weitere Hürden genommen werden. Die Stadt benötigt für die Gründung einer neuen Gesellschaft wegen ihres maroden Haushaltes die Erlaubnis der Bezirksregierung. Zuvor müsste Duisburgs Kämmerer für die Aussicht auf wenigstens sieben Millionen Euro auf das Gros der städtischen Forderungen in Höhe von 20 Millionen Euro verzichten, hätte dafür aber auch nicht die im Falle einer MSV-Insolvenz eintretenden Unterhaltskosten für die Arena zu tragen.
Duisburgs Sponsoren setzen bei ihren Überlegungen auch auf Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf soll sich bei der Bezirksregierung für die Pläne einsetzen, auch damit keine 15-Millionen-Euro-Bürgschaft des Landes für den MSV bei einer Insolvenz eingesetzt werden muss. (sid)