Duisburg.. Ahmet Engin verdiente sich den ersten Scorerpunkt. Damit will sich der 20-Jährige nicht begnügen, sondern sich stetig verbessern. Er arbeitet hart.
Hinter Ahmet Engin liegen spannende Tage. Das kannte der Youngster des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg bislang noch nicht. Das Fachblatt Kicker widmete dem 20-Jährigen in der Montagsausgabe eine Aufmacherstory. Auch in anderen Medien kam der Mittelfeldspieler, der beim 2:1 in Regensburg am vergangenen Samstag den Siegtreffer der Zebras vorbereitet hatte, groß heraus. Engin las das alles gerne, will sich damit aber nicht begnügen: „Ich muss im Training noch härter arbeiten als jeder andere, damit ich auch 90 Minuten spielen kann.“
MSV-Trainer Ilia Gruev traut dem Deutsch-Türken zu, dass er den Sprung vom Einwechselspieler zum Stammspieler schaffen kann. In den letzten Monaten sah er bei dem gebürtigen Moerser viele Fortschritte. „Er hat sich gut weiter entwickelt“, sagt Gruev und fügt lachend hinzu: „Und seine Frisur ist deutlich besser geworden.“ Spieler und Trainer liegen nicht nur beim Geschmack eines adretten Haarschnitts auf einer Linie. „Ich will, dass er besser wird“, sagt Gruev. „Ich will besser werden“, sagt Engin. Es passt also.
Ahmet Engin, der im Alter von 14 Jahren vom KFC Uerdingen zur Westender Straße wechselte, schickt sich an, beim MSV den Sprung aus dem Jugend- und Amateur-Bereich in den Profi-Fußball zu packen. Etwa wie einst Andre Hoffmann. Oder Olcay Sahan, der beim MSV in der U 23 „zur Schule ging“ und anschließend Leistungsträger in der damaligen Duisburger Zweitliga-Mannschaft wurde. Mittlerweile spielt Sahan bei Besiktas Istanbul und ist türkischer Nationalspieler, der auch bei der Europameisterschaft am Ball war.
Daschner darf schon schnuppern
Sahan könnte für Engin ein Vorbild sein. „Es war auch für ihn ein sehr weiter Weg. Er hat Geduld gezeigt und es geschafft“, so Engin, der die Geduld auch für sich auf die Agenda schreibt: „Jede Spielminute ist für mich wichtig.“
Ein wenig Träumen darf trotzdem schon erlaubt sein. Sollte Ahmet Engin, der einen deutschen Pass hat, den großen Sprung schaffen, könnte auch er ein Nationalspieler werden. Für die Türkei oder Deutschland? Engin: „Das weiß ich noch nicht. Die Entscheidung steht ja jetzt auch nicht an.“ Als Fernsehzuschauer drückt er beiden Ländermannschaftten die Daumen, in einem direkten Duell wäre er neutral, wie Engin sagt.
Ilia Gruev hofft, dass auch nach Engin weitere Talente den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. „Das muss unser Ziel sein“, so Gruev, der nicht nur im FVN-Pokal schon A-Jugendlichen die Möglichkeit gegeben hat, Profiluft zu schnappen. Einer der Kandidaten ist Mittelfeldspieler Lukas Daschner, der kürzlich 18 Jahre alt wurde. Daschner absolvierte schon einige Trainingseinheiten bei den Profis. Spieler wie Ahmet Engin können ihm Mut machen, weiter am Ball zu bleiben.