Duisburg. Nach der MSV-Niederlage gegen Hansa Rostock kochten die Emotionen hoch. Skandalspieler Dennis Erdmann beleidigte Kingsley Onuegbu. Der drohte dem Ex-Schalker.
Der MSV Duisburg kassiert gegen den FC Hansa Rostock seine erste Heimpleite (0:1). Fabian Schnellhardt musste kurz vor Schluss mit glatt Rot vom Platz.
Es war eine Begegnung voller Emotionen. Die Norddeutschen lieferten den Zebras einen tollen Fight und gingen am Ende nach einem Fallrückziehertor von Marcel Ziemer tatsächlich als Sieger vom Platz. Kurz vor Schluss verlor Fabian Schnellhardt die Nerven und holte seinen Gegenspieler rüde von den Beinen. Die Folge: Der Mittelfeldmotor sah die Rote Karte.
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Auch nach Abpfiff spielten sich unschöne Szenen ab: "Die Partie wurde zum Schluss sehr intensiv," gesteht Kingsley Onuegbu und holt dann zum Rundumschlag aus: "Dennis Erdmann dachte dann wohl, er kann meine Familie beleidigen. Bei allen Emotionen, die zum Fußball gehören: Ich lasse meine Familie nicht in so etwas hineinziehen. Ich bin ein Familienmensch und so einen Scheiß akzeptiere ich einfach nicht. Da werde ich richtig wütend - und dann kann es gefährlich werden. Erdmann hat Glück, dass mich sein Trainer zur Seite genommen hat und sich für seinen eigenen Spieler entschuldigt hat."
Hansa-Trainer Christian Brand will solche Attribute nicht auf dem Spielfeld sehen: "Ich habe das bereits bei meiner Mannschaft angesprochen," erzählt der 44-Jährige. "Unabhängig davon, was genau vorgefallen ist - für mich geht es nicht nur um Fußball. Für mich geht es viel mehr darum, eine Mannschaft zu trainieren, die Haltung zeigt. Die sowohl im Triumph, als auch in der Niederlage Größe zeigt. Wir haben das Privileg, einen fantastischen Beruf ausüben zu dürfen. Deshalb finde ich die Dinge, die nach dem Abpfiff vorgefallen sind, einfach blöd."
Skandal-Profi Erdmann verhöhnte einst Marco Reus
Und auch MSV-Coach Ilia Gruev bat um mehr Respekt untereinander: "Jeder hat gesehen, dass dort viele Emotionen waren. Ich würde mir wünschen, dass die Spieler respektvoller miteinander umgehen. Solche Sachen sind nicht schön, gehören aber wohl zum Fußball dazu."
Der ehemalige Schalker Dennis Erdmann hat sich in der Vergangenheit einen Ruf als Skandal-Profi erarbeitet. Im März 2015, damals noch im Trikot von Dynamo Dresden, trat er BVB-Profi Marco Reus im Pokalspiel rüde weg und verhöhnte den Nationalspieler anschließend: "Ich habe früher Kreisliga gespielt, da hat man kurz geguckt, kurz gerieben und weitergespielt. Aber ich glaube, im Bundesliga-Business ist das halt nicht mehr so", sagte Erdmann damals. In Dresden wurde er mehrmals suspendiert, zuletzt auch im Februar in Rostock.