Die MSV-Noten nach dem 2:0-Sieg gegen Viktoria Köln in der 3. Liga: Groß zu Kritisieren gibt es diesmal nichts in dem kämpferischen Spiel.
Leo Weinkauf: Der Torwart ließ die Herzen der Fans nicht höher, dafür deutlich schneller schlagen. Sein Dribbling (22.) am eigenen Fünf-Meter-Raum wäre um eine Fußspitze schief gegangen. Da wurden Erinnerungen an die Partie gegen die Viktoria vor zwei Jahren wach. Damals hatte ein ähnlicher Bolzen den MSV in eine 0:1-Niederlage geführt. In der zweiten Halbzeit – während der besten Phase der Viktoria – hielt der Keeper sein Team mit zwei starken Paraden (51., 57.) im Spiel. Alles weitere erledigte der Keeper dann fachgerecht. Note: 2,5
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Vincent Gembalies: Der Verteidiger auf der rechten Seite der Dreierkette hat sich einen Stammplatz erobert. Auch weil Marvin Steurer weiter ausfällt, aber auch, weil das Eigengewächs robust verteidigt. Gegen Köln traute er sich sogar weiter nach vorn und suchte das Offensivspiel zu beflügeln. Note: 3
Marlon Frey: Der neue Abwehrchef, als Mittelmann der letzten Kette, machte einen richtig guten Job. Frey gewann wichtige Zweikämpfe und ordnete seine Flügelmänner rechts und links. Während der Druckphase der Gäste musste Frey zuschauen, wie Hong durch den Strafraum spazierte und zum Glück für den MSV nur den Pfosten traf. Note: 3
Tobias Fleckstein: Der Defensivspezialist hat sich ebenfalls zurück in die Mannschaft gekämpft. Betonung liegt auf „gekämpft“. Auch gegen Köln war seine zupackende Art gefragt. Fleckstein rettete Torhüter Weinkauf nach seinem Patzer. Danach musste Fleckstein noch einmal nach einem Pass durch die Kette in höchster Not rettend eingreifen. Sah Gelb. Note: 2,5
Marvin Ajani: Der Mittelfeldspieler auf der rechten Seite war in der ersten Halbzeit vermutlich der meistbeschäftigte Kicker. Ajani half hinten erfolgreich aus und versuchte nach vorn, den rechten Flügel ans Swingen zu bringen. Für Ajani galt gegen Viktoria: Wer viel arbeitet, macht auch viele Fehler. Trotzdem, einer der besseren Duisburger. Nach der Pause weniger häufig am Ball. Note: 3
Marvin Knoll: Der Winterneuzugang spielte defensiv ordentlich – kein echter Bock, dafür wichtige Zweikampfsiege. Offensiv leistet Knoll eher wenig. Und dann war noch Pech dabei: Seinen Treffer (25) pfiff der Schiedsrichter wegen eines vorangehenden Foulspiels ab. Note: 3
Kolja Pusch: Der zweite Mann zentral vor der Abwehr hatte größere Mühe, eine Beziehung zur Partie zu finden. Pusch war offenbar für den leicht angeschlagenen Marvin Bakalorz in die Startelf gerutscht. Immer wieder unterliefen Pusch Fehlpässe beim Aufbau. Der Mittelfeldspieler suchte zudem Orientierung im Raum und durfte nach einer Stunde raus. Note: 4
Niko Bretschneider: Der Mittelfeldspieler auf der linken Bahn gewann gleich in der ersten Minute einen Zweikampf und signalisierte: An Kampfgeist mangelte es den Zebras nicht. Doch ähnlich wie eine ganze Reihe seiner Kollegen unterliefen ihm technische Unsauberkeiten, die Sand ins Getriebe streuten. Sah Gelb. Note: 3,5
John Yeboah: Der schnellste Mann der Liga wurde mit viel Vorschussapplaus begrüßt. Allerdings hatte es sich die Viktoria zur Aufgabe gemacht, der Offensivkraft möglichst wenig Auslauf zu gönnen. Das gelang oft, nur nicht immer. So bereitete Yeboah das 1:0 durch Bakir (69.) vor und ebenso das 2:0 von Hettwer (71.) mit Moritz Stoppelkamp als Zwischenstation. Zweimal schoss Yeboah in ersten Halbzeit aus guter Position aufs Tor. Vollstrecker steht aber nicht in seinem Lebenslauf. Bester Duisburger, zurecht mit stehendem Applaus bei seiner Auswechslung verabschiedet. Note: 2
Orhan Ademi: Mit elf Toren bester Schütze der Zebras und doch nur als Ersatz für den verletzten Aziz Bouhaddouz im Team. Diese Rolle hat offenbar an seinem Selbstbewusstsein genagt. Ademi winkte in der ersten Halbzeit fiel, bekam aber nie den Ball und wenn, dann konnte er ihn kaum festmachen. Nach der Pause (48.) war der Stürmer für einen Moment in Schussposition, zögerte zu lange. Da war die Tür zu. Ademi überließ nach einer Stunde Hettwer das Feld. Note: 4
Moritz Stoppelkamp: Der Kapitän hatte seinen Moment in der 71. Minute. Stoppelkamp wollte sich schon ärgern, dass sich Viktoria Keeper Moritz bei seinem Schuss maximal streckte und eine Hand an den Ball brachte. Julian Hettwer nutzte den Abpraller zum 2:0. Stoppelkamp versuchte vorher fiel, gelingen wollte ihm wenig. Weder bei seinen Abschlüssen noch bei seinen Flanken oder Standards. Ohne Frage aber eine seiner Qualitäten ist, dass er nie die Freunde am nächsten Versuch verliert. Note: 3,5
Alaa Bakir: kam in der 62. Minute für Kolja Pusch und schoss das 1:0. Erst ein Haken und dann satt mit rechts ins linke obere Toreck. Es war der erste Saisontreffer für das Talent aus Dortmund, das bislang kaum überzeugen konnte. Sein Treffer war ein „Tor des Monats“, so Viktoria-Trainer Olaf Janßen. Dass er in der Nachspielzeit eine Verletzung vortäuschte, um den verdienten Einzelapplaus zu bekommen, wie es eine Bemerkung von Trainer Hagen Schmidt nahelegte, stimmt nicht. Bakir bekam einen Stollen ans Schienbein. Note: 2,5
Julian Hettwer: kam in der 62. Minute für Orhan Ademi und staubte zum 2:0 ab. Der Teenager aus der eigenen Jugend, ohnehin ein Publikumsliebling, sorgte für die Entscheidung und beste Laune auf den Rängen. Der Stürmer verdiente sich mit seiner Schnelligkeit und weiteren Offensivaktionen weiteren Beifall von den Fans. Note: 2,5
Leroy Kwadwo: kam für Niko Bretschneider (60.) und bediente die linke Außenbahn. Wirklich Überzeugendes gelang ihm nicht. Allerdings unterlief ihn auch kein echter Patzer. Note: 3,5
Niclas Stierlin: kam für John Yeboah (79.) und trug als zusätzlicher Mittelfeldspieler dazu bei, dass die Viktoria nicht zur Aufholjagd blies.
Kasper Jander: kam in der Nachspielzeit für den verletzten Alaa Bakir.