Wesel. A-Ligist Büdericher SV holt sich den Titel bei den Weseler Stadtmeisterschaften. Einem starken C-Ligisten geht im Endspiel die Luft aus.
Wann die Kicker des Büdericher SV zum letzten Mal bei den Weseler Stadtmeisterschaften im Hallenfußball triumphiert hatten? So ganz genau konnte sich da in den vereinseigenen Reihen niemand mehr dran erinnern. Einigen konnten sich alle am Ende auf die zwanglosere Formulierung „Ewig her“. Falls in näherer Zukunft wieder jemand fragen sollte, wird die Antwort leichter fallen: 2025! Am Samstagnachmittag holte sich der A-Ligist von der anderen Rheinseite den Titel in der Rundsporthalle durch einen souveränen 4:0-Finalerfolg über den C-Ligisten Weseler SV.
Dabei stand der spätere Turniersieger im Verlauf des Nachmittags gleich zweimal vor dem Aus. Schon in der Gruppenphase musste der BSV trotz zweier Siege am Ende auf der Tribüne zittern. Denn auch der PSV Lackhausen, der wie angekündigt wieder mit der A-Liga-Reserve antrat, hatte bereits sechs Zähler auf dem Konto.
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Als im letzten Gruppenspiel B-Liga-Spitzenreiter Viktoria Wesel nach 0:1-Rückstand kurz vor dem Ende plötzlich mit 5:1 gegen den PSV führte, waren alle drei Teams vor dem chancenlosen SV Ginderich plötzlich punkt- und torgleich. Weil der BSV Viktoria in der Schlussphase aber noch zwei Treffer nachlegte, mussten die Postsportler schließlich als Dritter überraschend die Segel streichen.
Büderich liegt gegen Bislich schon mit 0:3 hinten
Zu Beginn des Halbfinals gegen den SV Bislich sah es dann erneut nicht gut aus für die Büdericher. Den schnellen 0:3-Rückstand und auch ein 3:4 kurz vor Schluss egalisierte die Mannschaft von Dominik Seemann aber noch kampfkräftig. Im anschließenden Neunmeterschießen hatte der BSV dann die etwas besseren Nerven und machte es im Finale gegen einen entkräfteten C-Ligisten Weseler SV deutlich weniger spannend. Büderich ließ kaum eine Chance zu und zeigte vorne die nötige Effizienz, der Drops war damit zeitig gelutscht.
Und Trainer Seemann? Der strahlte vor der Siegerehrung und zeigte sich vom Auftritt seines Teams sogar ein bisschen überrascht: „Eigentlich haben wir ja gar keine Mannschaft für die Halle, aber die Jungs haben hier heute ganz viel Herz gezeigt. Und ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu“, sagte der Coach und freute sich dabei schon auf die Rückkehr nach Büderich: „Den Titel werden wir gleich im ,Stadttor‘ noch ordentlich feiern.“
Ergebnisse und Platzierungen
Gruppe A: GW Flüren - SV Bislich 2:2, SuS Wesel - Weseler SV 1:3, GW Flüren - SuS Wesel 4:8, Weseler SV - SV Bislich 1:3, SV Bislich - SuS Wesel 3:2, Weseler SV - GW Flüren 4:1. Tabelle: 1. SV Bislich, 7 Punkte/8:4 Tore; 2. Weseler SV, 6/8:5; 3. SuS Wesel, 3/11:10; 4. GW Flüren, 1/7:14.
Gruppe B: PSV Lackhausen - SV Ginderich 10:0, SV Büderich - Viktoria Wesel 3:1, PSV Lackhausen - SV Büderich 1:0, Viktoria Wesel - SV Ginderich 5:0, SV Ginderich - SV Büderich 0:6, Viktoria Wesel - PSV Lackhausen 7:1. Tabelle: 1. Viktoria Wesel, 6 Punkte/13:4 Tore; 2. SV Büderich 6/9:2; 3. PSV Lackhausen, 6/12:7; 4. SV Ginderich, 0/0:21.
Halbfinals: SV Bislich - SV Büderich 5:6 (4:4) nach Neunmeterschießen; Weseler SV - Viktoria Wesel 2:0. Spiel um Platz drei: SV Bislich - Viktoria Wesel 6:4 (2:2) nach Neunmeterschießen. Finale: SV Büderich - Weseler SV 4:0.
„Einfach k.o.“, aber Sabri Bulut lobt seinen Weseler SV
Deutlich getrübter war die Stimmung natürlich beim Verlierer des Endspiels. Dabei musste sich der Weseler SV, der einige richtig gute Hallenspieler in seinem Aufgebot hatte und als C-Ligist mit den besten Fußball zeigte, überhaupt nicht grämen. Wie auch Trainer Sabri Bulut fand: „Die Jungs waren im Finale einfach k.o., aber ich bin trotzdem sehr zufrieden. Wir haben hier sehr gute Spiele gezeigt, am Ende ist Büderich aber natürlich der verdiente Sieger“, gratulierte Bulut fair. Apropos Fairness: Das ganze, vom SuS Wesel bestens ausgerichtete Turnier, verlief vor sehr gut gefüllten Rängen ausgesprochen freundschaftlich und fair.
Ernsthaftere Verletzungen gab es keine, was auch Bislichs Trainer Aycin Özbek freute: „Das war eine gute Einheit, bevor es wieder nach draußen geht.“ Ein bisschen Frust war bei Özbek nach der verspielten 3:0-Führung im Halbfinale gegen Büderich aber natürlich auch dabei: „Da haben wir die Stadtmeisterschaft leichtfertig aus der Hand gegeben, haben einfach keinen schlauen Fußball mehr gespielt.“ Immerhin reichte es für Bislich nach einem 6:4 (2:2)-Erfolg nach Neunmeterschießen gegen Viktoria noch zu Platz drei.