Essen. Fußball-Landesligist aus Wesel kommt zu früher Stunde in Schönebeck zweimal zurück. Und lässt sich auch von kuriosem Rückschlag nicht umwerfen.

Es war eigentlich ein harmloser Rückpass, den Außenverteidiger Noah Habig in der 84. Minute in Richtung seines Keepers platzierte. Kein Gegenspieler, keine Gefahr. Eigentlich, denn Schlussmann Sebastian Kaiser rutschte das rote Spielgerät unter der Sohle durch. Ein verzweifelter Rettungsversuch schlug fehl. „Maximal unglücklich“, fand auch Trainer Björn Assfelder den späten 1:2-Rückstand seines Weseler Fußball-Landesligisten. Doch im vormittäglichen Kick (Anstoß 11 Uhr) schlug der PSV Lackhausen noch einmal zurück und belohnte sich am Sonntag bei der SG Schönebeck immerhin noch mit einem Zähler. Nach Foul an Max Mahn traf Necati Güclü in der dritten Minute der Nachspielzeit noch zum völlig verdienten 2:2 (0:1)-Endstand.

Im Angriff fehlt bei Wesel lange die Präzision

„Großes Lob an die Jungs. In Summe war das hier schon eine richtige Herausforderung. Ich weiß gar nicht, ob hier zu dieser Anstoßzeit schon mal jemand was mitgenommen hat“, sagte Assfelder hinterher. In einer von Beginn an temporeichen wie ausgeglichenen Partie ging der Gastgeber aus Essen zwar nach 15 Minuten durch Jesse Arthur in Führung, mehr Chancen ließ der PSV aber nicht mehr zu. Vorne fehlte allerdings häufig die Genauigkeit oder der richtige Ball, um selbst ernsthafte Gelegenheiten zu kreieren.

Ovisannikov und Güclü kommen früh in die Partie

Das änderte sich auch in Hälfte zwei vorerst nicht, obwohl der Gast, bei dem Denys Ovisannikov für den gelb-rot-gefährdeten Orkay Güclü und Necati Güclü für den noch geschwächten Luis Blaswich kamen (39.), das Spiel nun immer mehr in die Hand nahm. Die Dominanz machte sich schließlich aber doch bezahlt. Jost Gerards traf aus knapp 20 Metern mit der Innenseite ins lange Eck - 1:1 (73.).

Der PSV wollte mehr und schien dem zweiten Treffer auch näher, und trotzdem warf der Eigentor-Rückschlag Lackhausen nicht um. Wesel warf alles nach vorne und brachte für die Schlussphase den kopfballstarken Stephan Sanders als Zielspieler. Nach einer Sanders-Verlängerung fällte SGS-Akteur Hakan Terzi Max Mahn im Sechzehner. Necati Güclü blieb vom Punkt eiskalt (90+3).

Björn Assfelder: „Mannschaft hat das top gemacht“

Lackhausen wollte immer noch mehr und kam tatsächlich noch zweimal aussichtsreich vor den gegnerischen Kasten. Es blieb aber beim Remis. Mit dem Assfelder am Ende genauso leben konnte wie mit der Vorstellung seines Teams: „Die Mannschaft hat das heute top gemacht.“

PSV: Kaiser - Habig (87. Sanders), Bruns, Laader, Kluth (80. Timo Giese) - Gerards, Orkay Güclü (39. Ovsiannikov), Karwath (64. Toptas), Blaswich (39. Necati Güclü) - Gehrmann, Mahn.