Wesel. Am Wochenende fand beim RSV St. Hubertus Wesel-Obrighoven das Vielseitigkeitsturnier und die DM der Ponyreiter statt. Wer als Sieger hervorging.
Der RSV St. Hubertus Wesel-Obrighoven blickt auf ein rundum gelungenes Turnierwochenende zurück. Auf dem Vereinsgelände fand wieder das beliebte Vielseitigkeitsturnier (CCIP**S) statt, bei dem zahlreiche Reiterinnen und Reiter ihr Können im Springen, in der Dressur und dem Gelände unter Beweis gestellt haben. Das Programm wurde in diesem Jahr zudem um ein weiteres Highlight erweitert. Im Rahmen des Events wurde nämlich auch die Deutsche Meisterschaft im Ponyreiten (CCIP**L) ausgetragen.
„Wir haben nur positives Feedback bekommen, alle waren hochzufrieden, sowohl mit dem Catering, als auch mit der Übernachtungsmöglichkeit und der Pferdeunterbringung. Insbesondere wurde auch die Geländestrecke von vielen Reitern gelobt“, betont RVO-Vorsitzender Hans-Peter Abeck. „Zudem hatten wir unfassbares Glück mit dem Wetter.“ Die Sonne hat sich an dem Turnierwochenende nämlich immer mal wieder gezeigt, und bis auf Freitagnachmittag blieb es trocken.
Keine Einschränkungen durch Regen beim Vielseitigkeitsturnier in Wesel
„Der Regen hat zwar zu ein paar matschigen Stellen auf dem Gelände-Parcours geführt, aber wir mussten keine weiteren Maßnahmen bezüglich der Boden-Qualität vornehmen. Die Reiter haben ihr Tempo den Bedingungen angepasst“, betont Sprecherin Sonja Wiemers. Das habe zwar zu einigen Zeitüberschreitungen geführt, aber ansonsten sei alles gut gegangen. „Es gab während des gesamten Turniers auch nur einen einzigen Sturz, bei dem aber nichts Schlimmeres passiert ist“, so Wiemers weiter.
An dem Vielseitigkeitsturnier nahmen zahlreiche internationale Reiter teil, darunter Olympia-Siegerin Julia Krajewski, Vorjahresgewinner Jérôme Robiné, die mehrfache Olympiastarterin Sara Algotsson-Ostholt oder auch Calvin Böckmann, der dieses Jahr seine erste 5-Sterne-Prüfung in Kentucky bestritten hat.
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Einen klaren Favoriten gab es allerdings nicht, wie Abeck im Vorfeld schon betonte. „Es entscheidet sich immer erst nach allen drei Disziplinen, wer wirklich als Sieger hervorgeht.“ Einen mehr als guten Start legte Jérôme Robiné mit seinem Pferd Finanzierungsstalls Sturmpfeil in der Dressur hin. Schon nach der ersten Prüfung setzte er sich mit 23,5 Punkten an die Spitze der Tabelle. Und das sollte dann auch so bleiben. Weder im Springen noch im Gelände erlaubte er sich einen Fehler und ging somit als Sieger des Vielseitigkeitswettbewerbs (CCIP**S) hervor.
Fehlerfreie Sprung- und Geländeprüfung von Calvin Böckmann beim Vielseitigkeitsturnier
Auch Calvin Böckmann konnte sich über fehlerfreie Leistungen beim Springen und im Gelände freuen. Doch bei der Dressur bekam er eine Wertung von 26,7 Punkten und verfehlte somit knapp den ersten Platz. Aufs Treppchen vorgekämpft hat sich hingegen Pauline Knorr. Nach der Dressurprüfung lag sie mit 30,2 Punkten noch auf dem 14. Rang. Durch eine fehlerfreie Springprüfung konnte sie sich jedoch bereits auf den 7. Platz vorkämpfen und durch ihre Leistung im Gelände den Vorsprung zu ihren Mitstreitern nochmal deutlich verkürzen. Sie bekam nur 0,8 Strafpunkte wegen Zeitüberschreitung und landete so mit insgesamt 31 Punkten auf Platz 3.
Olympiasiegerin Julia Krajewski schaffte es gleich zweimal unter die Top 10. Mit ihrem Pferd Intouchable Tonic belegte sie mit 34,2 Punkten den 6. Platz und mit Indian Tonic schaffte sie es auf Rang 9 (35,6 Punkte).
Ein knappes Rennen lieferten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der in Wesel gewerteten Deutschen Meisterschaft im Ponyreiten (CCIP**L). Nur 0,3 Punkte trennen die ersten beiden Plätze. Los ging es für die Reiter – darunter auch einige Starter aus Frankreich, den Niederlanden sowie Belgien – mit der Dressurprüfung, bevor es am Samstag dann auch ins Gelände ging. Obwohl Milla Staade, die für das Team Rheinland geritten ist, in der ersten Prüfung auf Rang 4 landete, lieferte sie eine mehr als gute Leitung im Gelände-Parcours und kämpfte sich mit einer Wertung von 30,7 Punkten auf Rang 1 vor.
Spannende Finalprüfung bei der Deutschen Meisterschaft im Ponyreiten
Eine ebenso gute Performance lieferte auch Nell Röming vom Landesverband Hannover. Obwohl er nach der Dressur noch den 10. Rang schmückte, konnte er sich nach seiner hervorragenden Geländeprüfung mit einer Wertung von 35,8 Punkten auf den 2. Platz verbessern.
Beide Reiter starteten mit einem Unterschied von 5 Punkten in die finale Springprüfung. Nell Röming erlaubte sich mit seinem Pferd Marlon keinen einzigen Fehler. Für Milla Staade war nun klar: Sie darf sich nicht viele Fehler erlauben, sonst verliert sie die Führung und landet auf Rang 2. Sie startete mit Charleen San in die finale Prüfung, doch dann passiert es: Eine Stange fiel zu Boden, ihre Wertung stieg auf 34,7 Punkte. „Sie darf jetzt keine Stange mehr reißen und auch nicht mehr als zwei Sekunden über der Zeit sein“, so Abeck, der das Springen gespannt verfolgte.
Milla Staade belegt 1. Platz bei der Deutschen Meisterschaft im Ponyreiten
Doch die Reiterin behielt die Nerven. Sie meisterte ein Hindernis nach dem anderen. Nun war also die Zeit entscheidend. Am Ende dann aber die Erlösung: Für minimale Zeitüberschreitung erhielt Staade noch einmal 0,8 Strafpunkte. Das bedeutete eine finale Wertung von 35,5 Punkten und damit gelang ihr der knappe Sieg. Die Freude war am Ende riesengroß. Staade wurde von allen Seiten beglückwünscht, auch von ihren Mitstreitern. Über den dritten Platz konnte sich mit einer Wertung von 42,5 Punkten zudem Amelie Fulst freuen.
Ergebnisse der Vielseitigkeitsprüfungen
Vielseitigkeitsprüfung Klasse L*: 1. Platz Paul Suttorp mit Dragonero RB (37,4 Punkte), 2. Platz Lukas Wilhelm Sühling mit Allnightparty (38,4 Punkte), 3. Platz Pia Sophie Haensel mit Ripieno (39,8 Punkte).
Vielseitigkeitsprüfung Klasse A**: 1. Platz Emma Triphaus mit Calle Cool (47,5 Punkte), 2. Platz Melina Kleine Niesse mit Quotenkönig‘s Sternschnippe (55,5 Punkte), 3. Platz Mia-Leni Brümmer mit Effigenie v.d.R. (56,7 Punkte).
Führzügel-WB Cross-Country Finale der besten 4: 1. Platz Leni Acuna Pihan, 2. Platz Carolina Antonia Barten, 3. Platz Finja Gerards, 4. Platz Jette Winter.
Veranstalter RVO zeigte sich nach der finalen Prüfung glücklich. „Es hätte nicht besser laufen können. Sowohl die Reiter als auch die zahlreichen Besucher waren mehr als zufrieden“, betont Abeck. Eins ist laut dem Turnierleiter bereits klar. „Auch im kommenden Jahr wird das Vielseitigkeitsturnier wieder stattfinden.“ Doch zunächst stehe jetzt am 3. Oktober noch ein Ein-Tages Event mit Vielseitigkeitsprüfungen vom Wettbewerbsniveau bis zur Klasse A** statt.
Weitere Infos zu den Wettbewerbs-Ergebnissen und zum Ein-Tages-Event unter www.rechenstelle.de.