Wesel. Die zwölfte Auflage des Wesel-Triathlons am Auesee war bei 32 Grad Celsius eine Tortur. Der stellte sich auch eine Weltmeisterschafts-Dritte.
Ein Weseler Heimsieg beim 12. Triathlon des Weseler TV im und am Auesee war über die Olympische Distanz unerreichbar. WM-Starter Jens Gosebrink und der Hamburger Ironman-Sieger von 2022, Sascha Hubbert, weilten am Abend vor dem Heimrennen auf der Hochzeit eines befreundeten Rheinberger Triathleten. Nach nur drei Stunden Schlaf boten sich die beiden Weseler am Sonntag immerhin als Helfer an – am Wasserstand für die Läufer, die bei 32 Grad Celsius beherzt zugriffen, oder beim mehrstündigen Abbau der Wechselzone am Sonntagabend.
„Ich hatte eine Supersaison mit WM-Start und Ironman in Hamburg, habe ja letztens auch noch beim Nibelungen-Triathlon in Xanten gewonnen“, erklärte Jens Gosebrink, „jetzt bin ich schon ein wenig müde – nicht nur wegen der Hochzeitsfeier am Samstagabend.“ Gosebrink hat sich noch drei Läufe für dieses Jahr vorgenommen. Unter anderem einen Berg-Marathon im österreichischen Söll mit 2600 Höhenmetern. Das dürfte eine neue große Herausforderung werden.
1000 Zuschauer sehen am Auesee einen Bundesliga-Sieg
Der Gesamtsieg in Wesel auf weitgehend flacher Strecke ging vor rund 1000 Zuschauern an den Koblenzer Bundesliga-Triathleten Paul Wiesner, der für SSF Bonn unterwegs ist. „Eigentlich bin ich Sprinter. Mein Debüt auf der Olympischen Strecke war schon hart“, gab Wiesner nach 1:51,58 Stunde zu, die er für 1500 Meter im 22,5 Grad warmen Auesee, für 36 Kilometer auf dem Rad am Deich sowie den Zehn-Kilometer-Lauf gebraucht hatte. Das Siegerküsschen von Freundin Melena Skala, die für Koblenz in der 2. Triathlon-Bundesliga unterwegs ist, war Wiesner am Zieleinlauf gewiss.
Der im Ziel geschlagene Kenneth Warmuth hatte nach der Radstrecke zwar einen Vorsprung von 2:30 Minuten mit auf die Laufstrecke genommen, ließ sich aber von Wiesner noch abfangen. „Ich kann es sicher besser, trotzdem war der Abschluss auf diesem schönen Seegelände hier wirklich gut“, versicherte der Erfurter, der für das Kölner Triathlon-Team in der Bundesliga unterwegs ist. Warmuth ist im vergangenen Jahr übrigens nicht des Sportes zuliebe von Thüringen an den Rhein gewechselt. Der Triathlet arbeitet als Medieningenieur beim WDR.
Frauenrennen mit der WM-Dritten im Aquabike
Das Frauenrennen verlief ähnlich wie das der Männer. Sandra Wirth (Freie Schwimmer Düsseldorf) büßte auf der Laufstrecke ihren Vorsprung auf die Essenerin Rebecca Itta noch ein, die in 2:15,54 Stunden siegte. Wirth ist Spezialistin für den Aquabike-Triathlon. Auf Ibiza wurde sie in diesem Jahr Weltmeisterschafts-Dritte im Wasser und auf dem Rad. „Laufen ist nicht so meine Stärke“, gab die Düsseldorfer hinterher zu.
Die Organisatoren erhielten von den Teilnehmern für einen reibungslosen Ablauf viel Lob und durften mit dem Triathlon-Wochenende angesichts von 462 Sportlern, die gesund ins Ziel gekommen waren, sehr zufrieden sein. „Das DRK hatte nur eine Blase am Fuß zu versorgen. Das war aufgrund der großen Hitze bemerkenswert“, betonte Rolf Nitsch, Vorsitzender des Weseler TV: „Eigentlich waren die äußeren Bedingungen exzellent, es war nur zehn Grad zu warm.“
Weseler Triathlon: Etwas wenig Helfer dabei
Christopher Klos, der für den WTV-Organisationspartner HADI Wesel die Laufstrecke betreute, merkte an, dass es in diesem Jahr etwas weniger Helfer gab: „Das Domspringen am Sonntagabend in der Stadt sowie ein Partnerlauf im englischen Felixstowe haben uns ein paar helfende Hände gekostet.“
Auf dem Wasser hatten in bewährter Manier die Kanufreunde Lippe, der WKC, die DLRG und der Surfverein unterstützt und für Sicherheit gesorgt. Bei der Siegerehrung war übrigens auch die langjährige Weseler Profitriathletin Mareen Hufe zugegen, die zuletzt für die Triminators des TV Voerde gestartet war. Möglicherweise wird die 45-jährige Hufe, die Ende 2022 ihre sportliche Karriere beendet hatte, künftig beim Weseler TV mit eingebunden.
Platz drei für Hamminkelner SV beim Volkstriathlon
176 Starterinnen und Starter waren beim Volkstriathlon mit 500 Meter Schwimmen, 18 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen dabei. Für den Hamminkelner SV wurde Andreas Thünen in 1:01,24 Stunde immerhin Dritter. Vorn lag Marcel Hier (TriFinish Münster/59:09 Min.) vor dem Xantener Ingo Schürmann (59:21). Bei den Frauen siegte Marie Sommer, ebenfalls aus Münster, in 1:04,04 Stunde.