Wesel. Die 16. Auflage der Veranstaltung der Lauffreunde HADI Wesel steht am Freitag an. Interesse von vor Corona noch lange nicht erreicht.

Lange Zeit schien es so, als ob nach oben keine Grenzen bestehen. Die Zahl der Meldungen stieg in jedem Jahr an, bis zur Höchstmarke von 688 Startern bei der elften Auflage im Jahr 2018. Das besondere Flair des Moonlighlaufs der Lauffreunde HADI Wesel zog immer mehr Athleten in seinen Bann und in die Hansestadt. Dann folgten die Zwangspausen wegen der Coronavirus-Pandemie. „Die Teilnehmerzahl hat sich nun halbiert, dafür hat Corona gesorgt“, sagt Christopher Kloß, Vorsitzender der Lauffreunde HADI Wesel. Am Freitagabend folgt jetzt die 16. Auflage, 311 Voranmeldungen für den Startschuss um 21.15 Uhr sind eingegangen. Der fünfte Esel-Walk ab 19.15 Uhr hat bisher 38 Interessenten gefunden.

Ein Lauf für die Seewegbeleuchtung

Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung vor 18 Jahren, um die finanziellen Kosten für die Seewegbeleuchtung am Auesee zu stemmen, beziehungsweise diese um ein paar Leuchten zu erweitern. Dass mittlerweile „nur“ noch rund 350 Aktive - der Veranstalter rechnet noch mit 40 bis 50 Nachmeldern, die bis 30 Minuten vor dem Start Zeit haben - am Moonlightlauf teilnehmen, dies kann Christopher Kloß verkraften. „Damit kann ich leben, denn auch bei diesen Meldezahlen bleibt Geld übrig.“

Volksläufe weisen steigende Zahlen auf

Doch warum erfolgt überhaupt der Einbruch von fast 700 auf die Hälfte, im ersten Jahr nach Corona waren es sogar nur 217? Denn etwas ist auch dem HADI-Verantwortlichen bewusst. „Der Einschnitt kam durch Corona, bei den Volksläufen erholen sich die Meldezahlen wieder“, so Kloß. Beim Moonlightlauf ist das hingegen in diesem Umfang nicht der Fall. „Dies hat mehrere Gründe“, sagt Christopher Kloß.

Die Leute sind aktuell gerne abends zu Hause. Ein Start um 21.15 Uhr ist mittlerweile ein größeres Hemmnis als noch vor zehn Jahren.
Christopher Kloß, Vorsitzender der Lauffreunde HADI Wesel.

Zum einen nennt er dabei den Termin. Der Monat Mai beinhaltet nun mal etliche Feiertage, diesmal steigt die Veranstaltung direkt vor dem langen Pfingstwochenende. Aufgrund des mit Fackeln geschmückten Zieleinlaufs kann nicht schon am frühen Abend der Startschuss erfolgen, um das Ambiente zu wahren. „Die Leute sind aktuell gerne abends zu Hause. Ein Start um 21.15 Uhr ist mittlerweile ein größeres Hemmnis als noch vor zehn Jahren“, meint Kloß.

Testen und Spenden für an Blutkrebs Erkrankte

Neben den sportlichen Ereignissen mit Esel-Walk und Moonlightlauf geht es am Freitagabend auch um das Thema Blutkrebs. An einem extra aufgestellte Pavillon besteht die Möglichkeit, per Wangenabstrich testen zu lassen, ob das eigene Knochenmark als „genetischer Zwilling“ für die Spende an einen an Blutkrebs Erkrankten dienen kann. Dafür ist nur ein Wangenabstrich mit einem Stäbchen nötig. Danach erfolgt die genetische Bestimmung und die Aufnahme in eine Spenderdatei bei der DKMS. Diese Bestimmung kostet Geld. Deshalb bitten die Lauffreunde HADI Wesel die Aktiven darum, auf die Rückerstattung des Pfandes in Höhe von drei Euro für die Startnummer zu verzichten. Dieses so eingenommene Geld wird dann gespendet. Der Veranstalter hat sich dazu entschlossen, nachdem die Blutkrebserkrankung eines Mitglieds des SuS Wesel und einer Dinslakener Schülerin bekannt geworden war.

Hinzu kommt etwas, das unter dem Begriff „Gewohnheitseffekt“ läuft. „Ich bin selbst drei- bis viermal durch die Fackelgasse ins Ziel gelaufen, ich finde das einfach sensationell“, schwärmt der HADI-Vorsitzende. Dies sei dann aber irgendwann auch nichts Neues mehr. Also neue Ideen entwickeln? Sollte es bei rund 300 Interessenten bleiben, dann denken die Verantwortlichen nicht daran. „Wir wollen nichts ändern, denn das ist ja auch der Kern des Laufs“, so Kloß.

Sieben Kilometer lange Strecke am Auesee

Zwei Stunden vor den Läufern nehmen die Walker die sieben Kilometer lange Strecke am Auesee in Angriff. Für den reibungslosen Ablauf der gesamten Veranstaltung sorgen 35 Helfer. „Da haben wir ein eingespieltes Team zusammen“, erzählt Christopher Kloß. Und sollte es doch irgendwo Engpässe geben, die 15 startenden HADI-Aktiven stehen auch noch als „Reserve“ bereit.