Moers. Die Prophezeiung von Wesels Co-Trainer Admir Begic geht beim 2:2 des PSV Lackhausen gegen Gastgeber SV Scherpenberg nicht auf.

Irgendwann Mitte der zweiten Hälfte legte sich Admir Begic fest. „Wer das nächste Tor schießt, der gewinnt auch das Spiel“, orakelte der Co-Trainer des Fußball-Landesligisten PSV Lackhausen. Begic hätte nur zu gerne Recht behalten, denn es waren schließlich seine Weseler, die in der 87. Minute durch einen ausgesprochen sehenswerten Treffer von Yannik Oenning mit 2:1 in Führung gingen. Allerdings hatten die Hausherren des SV Scherpenberg in Person von Marvin von Zabiensky in der Nachspielzeit noch eine Antwort parat. „Dass wir den Ausgleich noch kassieren, ist natürlich unglücklich“, sagte PSV-Chefcoach Björn Assfelder, der seinem Team ansonsten aber nach dem 2:2 (1:1) auf dem Kunstrasen in Moers-Asberg überhaupt keinen Vorwurf machen wollte: „Bereitschaft und Einsatz, das war alles da.“

Max Mahn hat früh die erste Chance

Auch wenn es für beide Mannschaften im Mittelfeld der Tabelle eigentlich nicht mehr um viel geht, entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche und umkämpfte Partie mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Die Weseler, die erneut ein größeres Kontingent an die sich im Abstiegskampf befindende A-Liga-Reserve abgestellt hatten, aber trotzdem noch eine schlagkräftige erste Elf aufbieten konnten, verzeichneten bei einem Schuss von Max Mahn aus spitzem Winkel ans Aluminium die erste Gelegenheit (2.), in Führung ging dann aber der Gastgeber. Aus Weseler Sicht völlig unnötig, weil Orkay Güclü den Ball am eigenen Strafraum vertändelte und Scherpenbergs Routinier El Houcine Bougdji anschließend leichtes Spiel hatte (14.).

Gehrmann bekommt den Elfmeterpfiff nicht

Der PSV ließ sich vom Rückstand keineswegs schocken und hätte nach einem glasklaren Foul an Felix Gehrmann einen Strafstoß zugesprochen bekommen müssen (19.). Nur drei Minuten später war Gehrmann dann aber mit einem feinen Zuspiel auf Max Mahn Wegbereiter des Ausgleichs. Der Lackhausener Torjäger nahm den Ball gut mit und traf von rechts kompromisslos ins lange Eck. Der 24. Saisontreffer des im April erst 20 Jahre alt gewordenen Angreifers.

Beide Teams agierten weiter überwiegend mit offenem Visier und erspielten sich einige Hochkaräter, ließen jedoch immer wieder die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermissen. Bis sich schließlich Yannik Oenning nach einem Lackhausener Angriff über die rechte Seite aus 18 Metern ein Herz fasste und den Ball unhaltbar für SVS-Keeper Tobias Prigge mit der Innenseite in den Winkel beförderte (87.).

Necati Güclü sieht die Ampelkarte

Auf den Weseler Torjubel folgte eine kleine Auseinandersetzung an der Scherpenberger Bank. Das Resultat traf den Gast härter. Während bei den Moersern mit Deniz Günes nur der Co-Trainer mit Rot hinter die Bande musste, sah PSV-Akteur Necati Güclü die Ampelkarte. In Überzahl warfen die Hausherren noch einmal alles nach vorne und belohnten sich tatsächlich noch mit dem Ausgleich.

So haben sie gespielt

PSV: Kaiser; Habig, Sanders, Laader, Timo Giese (71. Gosch), Orkay Güclü (44. Oenning), Nico Giese, Necati Güclü, Kasparek (90. Toptas), Gehrmann, Mahn.

Tore: 1:0 Bougdji (14.), 1:1 Mahn (22.), 1:2 Oenning (87.), 2:2 von Zabiensky (90+2).

Gelb-Rote Karte: Necati Güclü (89.).

Rote Karte: Deniz Günes (Co-Trainer Scherpenberg).

Zuschauer: 120.

Schiedsrichter: Christian Ebrahimi.

Ein Dreier hätte dem PSV den sechsten Rang eingebracht. Nun empfangen die Weseler am Sonntag um 15 Uhr als Siebter den Zwölften 1. FC Lintfort.